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29.04.00 Pseudowissenschaftliche Ausstellung eines Wanja Ronge

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 29. April 2000


Frankfurt/Oder: Polens Staatsziel ausgespart
Pseudowissenschaftliche Ausstellung eines Wanja Ronge

Es gibt einige Völkermorde, die verharmlost werden dürfen – dazu gehört selbstverständlich auch die Vertreibung der Deutschen nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Die polnische Schuld an der Vertreibung will auch die Ausstellung "Und dann mußten wir raus. Wanderungen durch das Gedächtnis. Die Vertreibungen der Polen und der Deutschen 1939– 1949" verharmlosen. Schuld an der Annexion der ostdeutschen Provinzen seien fast alle – zunächst einmal die Deutschen selber, Stalin, die Alliierten; nur eben die Polen nicht, so die Ausstellung.

Initiiert wurde die Ausstellung von dem Berliner Dr. Wanja W. Ronge. Er hat in Königsberg/Neumark und anderen ostbrandenburgischen Orten viele heute dort lebende polnische Okkupanten über ihre Lebenswege befragt. Viele erzählten von ihrer Flucht vor dem Krieg, der im September 1939 über die Polen in Ost und West hereinbrach.

Die Ausstellung beginnt 1939 mit dem Einmarsch der Wehrmacht; dabei wird in der Ausstellung der Eindruck erweckt, als wenn die Flucht einiger weniger polnischer Familien mit dem Exodus der zwölf Millionen Ostdeutschen gleichzusetzen sei. Die Polen berichteten, so Wanja W. Ronge, von ihrer Verschleppung nach Sibirien und der Zwangsarbeit in Deutschland. "Das Kriegsende bedeutete für viele die erneute Vertreibung aus ihrer Heimat in die neuen Westgebiete Polens", so Ronge.

Unter Berufung auf die Ausstellung und sogenannte "polnische Wissenschaftler" behauptet dann ein gewisser Willi Przybylski von "Projekt deutsch-polnische Geschichte" in Frankfurt/O., "daß es ohne den faschistischen Überfall auf Polen am 1. September 1939 und den teuflischen Hitler-Stalin-Pakt keine Vertreibung gegeben hätte". Er spricht damit aus, was diese "Pädagogen" vielen unbedarften Vertriebenen, allen anderen Deutschen und Ausländern gerne eintrichtern möchten.

Dieser pseudowissenschaftlichen nationalpolnischen Darstellung der Ausstellungsmacher muß man entschieden entgegentreten. Zu kritisieren ist beispielsweise, daß in der Ausstellung weder die polnischen Angriffe auf Deutschland 1919, 1920 und 1921 noch der Bromberger Blutsonntag erwähnt werden. Dann würde sich nämlich eine ganze andere Sicht ergeben: Die Polen wollten die Vertreibung der Deutschen aus freien Stücken – dazu brauchten sie weder einen Stalin noch einen Churchill.

Der US-Historiker Norman M. Naimark sagte 1999 aus Anlaß des Balkan-Krieges: "Bei allem Verständnis für die Polen muß klar gesagt werden, daß auch dies eine ethnische Säuberung war. Das war keine Abrechnung mehr zwischen Bevölkerungsgruppen. Die Vertreibung der Deutschen wurde Staatsziel."

Es ist ärgerlich, daß bereits1999 diese Ausstellung von der Ostsee-Akademie im Pommern-Zentrum gezeigt wurde. Vielen ist offenbar nicht bewußt, welche Fälschung sie sich damit in ihr Haus geholt haben. Es ist allerdings nicht das erste Mal, daß die Ostsee-Akademie durch unkritische Übernahme nationalpolnischer Fälschungen auffällt. H. N.