29.03.2024

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13.05.00 Leserbriefe und Meinungen:

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. Mai 2000


Leserbriefe und Meinungen:


Neutrale Länder stören die Nato
Betr.: Machtbestrebungen der Nato

Traditionell neutrale Länder wie Schweden, Österreich oder die Schweiz stören die Geostrategen à la Brzezinski in ihrem Plan, von der ganz Europa überwachenden EU aus den euroasiatischen Kontinent zu beherrschen. Dazu müssen die Bürger in diesen Ländern dazu gebracht werden, auf ihre Neutralität zu verzichten. Machtversessene einflußreiche Personen in diesen Ländern kann man mit Aussicht auf Teilnahme an der Herrschaft ködern.

Andere Mittel bestehen darin zu behaupten, diese Länder seien nur einem Mythos aufgesessen und seien gar nie neutral gewesen. Ein solcher operativer Vorgang hat in den letzten Jahren in der Schweiz stattgefunden. Dort hat man versucht, den unter widrigsten Umständen erfolgten vorbildlichen Widerstand gegen den Faschismus in eine Kollaboration mit demselben umzudefinieren. Immerhin war die Schweiz in den 40er Jahren von faschistischen Ländern oder mit diesen kollaborierenden Ländern eingekesselt, von Boykottmaßnahmen bedroht und hatte mit der niedrigsten Nahrungsmenge pro Kopf in ganz Europa der verführerischen Propaganda zu widerstehen, mit einer Kollaboration gäbe es bessere wirtschaftliche Aussichten. Mit frei erfundenen Fakten oder Unterdrückung der Realität und Zentrierung auf einzelne Fehlentscheide versuchen insbesondere linke Geschichtenerzähler, die Neutralität als zentralen  Bestandteil  schweizerischen Selbstverständnisses aufzuweichen.

In Schweden scheint sich etwas ähnliches abzuspielen. Caspar Weinberger, ehemaliger Verteidigungsminister der USA, erklärte laut "Frankfurter Rundschau" vom 9. März 2000, die Nato habe amerikanische und englische U-Boote in schwedische Gewässer geschickt, um die Verteidigungsbereitschaft der Schweden zu testen. Gleichzeitig sollen die schwedische Regierung und die Militärleitung davon gewußt haben; sie hätten also mit der Nato in den 80er Jahren zusammengearbeitet. Daraus ist in Schweden jetzt abgeleitet worden, Schweden müsse gar nicht so viel auf seine Neutralität geben, weil es sowieso mit der Nato liiert gewesen sei. Was offensichtlich unlogisch ist, weil eine Regierung, die von einer Operation informiert gewesen wäre, gar nicht auf ihre Verteidigungsbereitschaft hätte geprüft werden können.

Bei solchen unlogischen Behauptungen fragt man sich unwillkürlich nach dem Sinn – gerade zum jetzigen Zeitpunkt: Jedem ist ja klar, daß sich Schweden im Kalten Krieg auch auf das damalige Verteidigungsbündnis Nato verlassen, sich auch abgesprochen hat, um sich vor der totalitären Sowjetunion schützen zu können. Natürlich auch, weil 1981 ein Atom-U-Boot der Sowjetunion in den Schären vor der schwedischen Küste gestrandet ist. Wenn sich der ehemalige Präsident der Sozialistischen Internationale, Ingvar Carlsson, jetzt mit dem Ausspruch meldet, das Vertrauen in Schwedens Neutralpolitik sei "in seinen Grundfesten erschüttert", falls schwedische Militärs mit der Nato kooperiert hätten, so zielt er bewußt darauf ab, die Neutralität Schwedens aufzuheben. Denn selbstverständlich wird sich genau dies herausstellen.

Damit soll in der Bevölkerung die Abneigung gegen einen Nato-Beitritt aufgeweicht werden, zu einer Nato notabene, die sich im April letzten Jahres eine neue Doktrin gegeben hat, mit der sie auf der ganzen Welt Krieg führen will – zum Beispiel um Rohstoffe oder in Ländern, die ihr Staats- und Gesellschaftssystem zu wenig den Wünschen der Nato anpassen (Das strategische Konzept des Nato-Bündnisses, 24. April 1999, Art. 20 und 24).

Bedenken sollte man angesichts der Herrschaft der Sozialistischen Internationale in der Europäischen Union mit ihren neu im Aufbau befindlichen "Interventionstruppen" gegen unbotmäßige Länder auch folgendes: Ingvar Carlsson soll laut Dokumenten aus dem KGB-Archiv der Mann gewesen sein, den der sowjetische KGB zusammen mit Willy Brandt innerhalb der Sozialistischen Internationale aufbauen ließ, weil er auf deren Linie lag (siehe Wladimir Bukowski, Abrechnung mit Moskau, Lübbe-Verlag). Beide wurden mit Sowjetunterstützung Präsidenten der Sozialistischen Internationale und leiteten die Annäherung der Sozialistischen Internationale an die Kommunistische Internationale.

Diethelm Raff, Zürich



Deutsche Identität wird zerstört
Betr.: Kunstwerk "Der Bevölkerung" im Reichstag

Es ist schon erstaunlich, was in dieser Angelegenheit im Bundestag ablief: Ein Kolloquium zum "Kunstwerk" des Herrn Haacke (USA). Während vehement gestritten wurde, hat man aus Unkenntnis oder voller Absicht übersehen, was hier wirklich passierte. Die Inschrift am Westportal des Reichstages "Dem Deutschen Volke" wurde von Herrn Haacke abgewandelt in "Der Bevölkerung". Bei objektiver Würdigung dieses "Kunstgriffes" wird deutlich, daß es sich hier um ein weiteres Glied in der langen Kette von Maßnahmen multiethnischer Bestrebungen handelt mit dem Ziel, die deutsche Identität auszuhebeln. In diesem Zusammenhang muß daran erinnert werden, daß schon 1943 von der US-Regierung unter Präsident Roosevelt ein "Joint Committee" (Marcuse, Adorno, Horkheimer) zur Umerziehung der Deutschen eingesetzt wurde. Die markanteste Passage der Umerziehungspläne lautete: "Wir werden die gesamte Tradition auslöschen, auf der die deutsche Nation errichtet ist!" Herr Haacke ist in diesem Sinne tätig geworden. Wer nicht blind ist, dem muß aufgefallen sein, daß aus der alten Fassung der Inschrift am Westportal des Reichstages die Worte "... Deutschen Volke" gestrichen wurden. Die Löschung dieser Worte kennzeichnet die Absicht: Bewußt "deutsch" zu sein ist heute unanständig! Auch der Begriff "Volk" muß aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden. Es gilt heute: Ein guter Deutscher ist ein solcher, der keiner ist! Mich stimmt es maßlos traurig, daß an diesem Umformungsprozeß deutsche Politiker und auch Medien als Erfüllungsgehilfen tatkräftig mitwirken.

Karl Knoblauch, Ronnenberg



Geschichtsklitterung
Betr.: Folge 17/00 – "Polens Staatsziel ausgespart"

Zu dem Artikel "Polens Staatsziel ausgespart – Pseudowissenschaftliche Ausstellung eines Wanja Ronge" paßt folgendes: Das monatlich in Görlitz erscheinende Magazin "Schlesien Heute" bringt eine Meldung über den polnischen Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover, in dessen Mitte der größte Pole des vergangenen Jahrtausends, Nicolaus Copernicus, als übermannshohe Standplastik die Besucher willkommen heißen wird.

Auch an diesem Beispiel wird deutlich, daß hier wiederum Geschichtsklitterung betrieben wird. Aus Anlaß des 500. Geburtstages von Copernicus wurde 1973 in Münster in Westfalen eine Gesellschaft zur Vorbereitung des Nicolaus-Copernicus-Jahres gegründet, und seitens der Bundesregierung wurde eine Copernicus-Gedenkmünze sowie eine Sonderbriefmarke herausgegeben. Ferner liegt mir ein Katalog über eine Copernicus-Ausstellung vor, die 1973 als Archivausstellung in West-Berlin stattfand

Heinz Engmann, Ibbenbüren



Zukunftsvisionen
Betr.: Folge 17/00 – "Habsburgs Mannen in Görlitz"

Graf Coudenhove-Kalergie, aus flämischem Adel, Sohn einer Japanerin und Enkel einer Griechin, 1894 in Tokio geboren, war nicht nur der Begründer der Paneuropa-Bewegung, sondern auch ein früherer Vorgänger der so selbstsicheren Gilde der "Zukunftsforscher". So hat er schon vor 75 Jahren, 1925, in seinem Buch "Praktischer Idealismus", Kapitel vier, Inzucht-Kreuzung, erklärt: "Der Mensch der fernen Zukunft wird ein Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch die Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen." Coudenhoves Zukunftsvisionen mögen umstritten sein. Fest steht jedoch, daß er in seinem Denken, bei aller Weltläufigkeit, außerordentlich europa-konzentriert war. Die Welt ist aber größer geworden und wird sich kaum in eine einzige Schablone pressen lassen.

Hans-Joachim Mischke, Tutzing



Königliche Worte
Betr.: Folge 16/00 – "Von "Hunnen" und "Neubürgern"

In dem Artikel wird über den von Queen-Mum benutzten Ausdruck "Hunnen" für die Deutschen mit einer gewissen Entrüstung berichtet. Abgesehen davon, daß eine Dame sich zumindest im Frieden zu einer derartig herabsetzenden Wortwahl nicht hinreißen lassen sollte, kann sich Queen-Mum in diesem Fall auf den entfernten Verwandten ihres Mannes, Kaiser Wilhelm II., berufen. Dieser forderte in seiner Ansprache anläßlich der Einschiffung der Truppen nach China auf Grund des Boxeraufstandes die Truppe auf, wie die Hunnen gegen die Chinesen zu kämpfen. Von dieser Selbstdemaskierung machte die vor allem britische Feindpropaganda überreichlich Gebrauch, obwohl sich die deutschen Truppen weder in China (1900/01) geschweige denn in Europa (1914/18) entsprechend der kaiserlichen "Anregung" verhielten.

Prof. Dr. med. H.-J. Maurer, Bodolz-Enzisweiler



Abgehängt
Betr.: Folge 17/00 – "Die Deutsche Bahn hängt Ostpreußen ab"

Die Einstellung der Züge nach Ostpreußen ist mehr als bedauerlich. Dem Leser Ihres Artikels treten jedoch einige Ungereimtheiten auf. Während die polnische Bahn von Auslastung spricht, meint die Deutsche Bahn genau das Gegenteil und bezieht sich dabei nur auf den Streckenabschnitt Berlin–Stettin. Nun, auch Polen fahren mit diesen Zügen nach Hause, und auch für sie wird das umständliche Umsteigen in Angermünde bleiben, um überhaupt nach Stettin zu kommen.

Ich selbst bin schon zweimal mit dem Nachtzug Berlin–Gdingen–Königsberg gefahren. Der war nach meiner Auffassung in den Schlaf- bzw. Liegewagen immer ausgelastet. Schon ab Berlin werden aber polnische Reisezugwagen eingesetzt mit polnischem Personal. Die sind zwar nicht gerade komfortabel, aber man kommt direkt bis Königsberg. Bei der Rückreise hatte ich keine Liegewagenkarte in Königsberg gekauft und mußte in Gdingen umsteigen, was aber immer klappte.

Ich vermute, die Deutsche Bahn gönnt den Polen das Geschäft nicht. Aus diesem Grunde wurde man sich nicht einig und läßt somit die direkten Verbindungen nach Ostpreußen einfach wegfallen.

Siegfried Schneider, Gallun