20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
03.06.00 BLICK NACH OSTEN

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 03. Juni 2000


BLICK NACH OSTEN

Appell an die Nato

Wilna – Vertreter von neun zumeist ostmitteleuropäischen Staaten haben Mitte Mai in der litauischen Hauptstadt Wilna einen Appell an die Nato verabschiedet, in dem sie auf eine schnelle und gemeinsame Aufnahme bis 2002 drängen. Nach dem im vergangenen Jahr erfolgten Beitritt Polens, Tschechiens und Ungarns befürchten Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien sowie Albanien nun eine zunehmende Gefährdung ihrer Sicherheit durch eine aggressiver werdende russische Politik.

Janusköpfige Rhetorik

Plawniowitz – Der sächsische Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Stanislaw Tillich, erhob im Mai auf einer Tagung im oberschlesischen Plawniowitz heftige Vorwürfe gegen die janusköpfige Rhetorik westeuropäischer Politiker zur EU-Osterweiterung. Es widere ihn an, so der Sorbe Tillich, wenn der französische Ministerpräsident Jospin vor kurzem ungarischen Regierungsvertretern trotz besseren Wissens den Beitrittstermin 2002 in Aussicht stellte. Tatsächlich wolle jedoch keines der jetzigen Mitgliedsländer vor dem Jahr 2006 den Ankündigungen auch Taten folgen lassen. Die polnische Zeitung "Gazeta Wyborcza" warf am 17. Mai speziell Frankreich und Spanien vor, die Verhandlungen der EU mit den Erweiterungskandidaten zu blockieren.

Allungarisches Jahrzehnt

Budapest – Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán erklärte anläßlich der Eröffnung der vierten Konferenz "Ungarn 2000" am 19. Mai die "Wiedervereinigung aller Ungarn" zur Kernaufgabe der Regierungsarbeit im kommenden Jahrzehnt. Die Vereinigung solle kulturell und sozial erfolgen und nicht mit Grenzveränderungen verbunden sein.

Neues Schlesien-Institut

Berlin – Das Ende Mai bekannt gewordene überarbeitete Naumann-Konzept zur Kulturförderung nach dem Bundesvertriebenengesetz sieht u. a. die Schaffung eines Instituts zur internationalen Schlesien-Forschung an der Technischen Universität Dresden vor. An der Gründung sollen die Universitäten Oppeln und Troppau maßgeblich beteiligt werden. Wichtigster Inhalt der Verlautbarungen des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ist das Abrücken von dem Ziel, die Aktivitäten in einer zentralen Kultureinrichtung für das östliche Europa zusammenzufassen.

Archivtransfer in die USA

Prag – Das Hoover-Institut der amerikanischen Stanford Universität übernimmt große Teile des Archivs von Radio Free Europe/Radio Liberty. Nach Angaben der tschechischen Nachrichtenagentur CTK wird alles Material zu den Programmen aus der Zeit zwischen dem Startjahr 1950 und dem Juni 1995 übergeben, als der Sender von München nach Prag umzog.

Arbeitseinsatz bei Breslau

Breslau – In den letzten zwei Wochen befanden sich erstmals Soldaten der Bundeswehr im freiwilligen Arbeitseinsatz auf polnischem Staatsgebiet. 15 Gebirgsjäger aus dem sächsischen Schneeberg setzten auf der deutschen Kriegsgräberstätte von Groß Nädlitz gemeinsam mit polnischen Soldaten aus dem nahen Breslau Kreuze und verrichteten andere Pflegearbeiten. In Groß Nädlitz sollen bis zu 18 000 Weltkriegsgefallene beigesetzt werden, deren Gebeine der Umbettungsdienst des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Niederschlesien zusammenträgt.