20.04.2024

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24.06.00 Zitate

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. Juni 2000


Zitate

Rußland und Deutschland waren im Verlauf der ganzen Geschichte sehr eng miteinander verbunden. Zu verschiedenen Zeiten waren sie sowohl Gegner als auch Verbündete. Heute sind wir Partner. Das ist eine große Errungenschaft, besonders nach einem so blutigen Kriege, wie dem Zweiten Weltkrieg. Die verantwortlichen Politiker in Moskau und Berlin sind verpflichtet, die Lektionen der Vergangenheit zu berücksichtigen und die positiven Traditionen im russisch-deutschen Verhältnis verstärkt zu fördern. (…) Ich stimme nicht darin überein, daß ein pragmatischer Charakter von Beziehungen unbedingt zu einer Abkühlung führt. (…) Die Hauptaufgaben des Staates bestehen heute nicht darin, sich in die Angelegenheiten der Wirtschaft einzumischen, den realen Sektor und den Handel zu befehligen, sondern darin, das Eigentumsrecht zu schützen, gleiche Konkurrenzbedingungen zu schaffen, einfache und zugleich hochwertige Gesetze zu verabschieden. (…) Was die Lage in Tschetschenien anbelangt, hat es eine qualitative Wende gegeben. Die militärische Phase der antiterroristischen Operation ist beendet, groß angelegte Kampfhandlungen sind abgeschlossen. (…) Nach einer offiziellen amerikanischen Erklärung über den Ausstieg aus dem ABM-Vertrag wird Rußland gezwungen sein, nach einer Variante zum Ausstieg aus den Verpflichtungen, nicht nur des START, sondern auch aus dem Abkommen über Mittel- und Kurzstreckenraketen zu suchen. (…) Rußland handelt nicht um den Status einer Weltmacht. Es ist eine. Das ist ihm bestimmt durch sein enormes Potential, durch Geschichte und Kultur. (…)

Es ist natürlich, daß Rußland die Pläne einer weiteren Vergrößerung der Nato als feindlich, seiner Sicherheit entgegenstehend ansieht. (…) Das Heraustreten der Nato hinter die Grenzen der ehemaligen UdSSR würde eine qualitativ neue Situation für Rußland und Europa schaffen. Es hätte höchst ernste Folgen für das ganze Sicherheitssystem auf dem Kontinent.

(Wladimir Putin in Welt am Sonntag)

 

Die Dinge, die uns besonders nahe waren, allein die Geschichte der deutschen Literatur betreffend, rücken weg. Die Lesekultur ist starken Einflüssen der Medien ausgesetzt. Sie ist in einer Massengesellschaft weiter verbreitet als in jeder Epoche einer exklusiven Bildungsschicht. Sie ist aber eben verbreitet. Was breit ist, ist nicht hoch oder dicht. Ich habe kein Bild davon, wie sich das (der kulturelle Niedergang) entwickeln kann. (…) Ich bin ein Sonderling, und der ist am wenigsten berufen, eine allgemeine Niedergangstheorie zu entwickeln. Ich sehe die Verluste und zähle sie (…).

Es gehen viele subtile Dinge verloren zugunsten trivialer. Das ist in der Sprache so, in den Geselligkeitsformen und anderswo. Aber wir tun jetzt, als müßten die elitären Dinge für alle gelten. Das ist das demokratische Mißverständnis. Die Diffusion des Ausgezeichneten in die Masse, wie es die Soziologen nennen, gelingt nicht. (…)

Was fehlt? Das Schöne. Wissenschaftselite ist nur eine Frage des Zuchtprogramms. Das kann es nicht sein. In dem kleinen Restzirkel, der sich noch mit Literatur oder Theater beschäftigt, kann man doch nicht von Elite sprechen.

Der Dramatiker Botho Strauß im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit"