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24.06.00 Tiefblickender Beobachter

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. Juni 2000


Tiefblickender Beobachter
Vor 90 Jahren wurde KH Buch in Treuburg geboren

Als ein "tiefblickender Beobachter, der hellsichtig seine Umwelt durchschaut und das Notvolle sichtbar zu machen versucht", wurde der Maler KH Buch einmal charakterisiert. Das Leid des Menschen werde in seinen Bildern zur tragischen Poesie, die um das Verfallene, Schmerzerfüllte, beladene und Melancholische kreise.

Landschaften ohne jegliche Idylle, Menschen ohne Maske nehmen in seinem späten Werk Gestalt an, oft abstoßend häßlich und doch den Betrachter in ihren Bann ziehend. Ein Widerspruch, dem der aufmerksame Beobachter im Werk des Treuburger Malers immer wieder begegnen wird. – "Das Widersprüchliche und Rätselhafte sind Elemente, die viele von Buchs Bildern motivieren", so der Text in einem Ausstellungskatalog. "KH Buch, der Originalitätssucht für wenig sinnvoll hält, will uns zeigen, daß auch das Fürchterlichste und Widerlichste das Selbstverständliche ist."

Geboren wurde KH Buch am 26. Juni 1910 in Treuburg. Auf Wunsch des Vaters studierte er zunächst Jura und war als Gerichtsassessor in Königsberg und Allenstein tätig. Seine wissenschaftliche Examensarbeit erhielt das Prädikat "ausgezeichnet". Trotz seiner Erfolge als Jurist entschloß er sich 1933, seinen Abschied zu nehmen und besuchte die Kunstakademie in Königsberg, wo er bei Fritz Burmann, Alfred Partikel und Eduard Bischoff studierte. Ab 1937 war Buch Meisterschüler bei Bischoff und erhielt einen Lehrauftrag für Maltechnik. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zunächst als Soldat eingezogen, bis er 1943 als Jurist in die Kreisverwaltung nach Königsberg dienstverpflichtet wurde.

Von Königsberg wurde Buch nach Stuttgart versetzt, wo er 1946 in ein schweres Straßenbahnunglück verwickelt war. KH Buch wurde so schwer verletzt, daß er bis zu seinem Tod am 11. August 1988 unter den Folgen des Unfalls litt.

1950/51 nahm der Treuburger seine künstlerischen Studien wieder auf und ließ sich bei Prof. Karl Rössing an der Stuttgarter Akademie ausbilden. Schließlich zog Buch nach Wiesbaden, wo er bis zu seinem Tod als freischaffender Maler lebte und arbeitete. Ausstellungen seiner Arbeiten im In- und Ausland zeugten von der breiten Palette im Schaffen des vielseitigen Malers. Ein Teil seiner Werke befindet sich heute im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg. os