27.04.2024

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08.07.00 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. Juli 2000


Die ostpreußische Familie

Lewe Landslied,

das Problem kennt wohl jeder: Da gibt man ein Buch oder ein paar Bilder weg in dem festen Glauben, sie zurück zu bekommen – und dann sind sie futsch. Schlimm, wenn es sich um unersetzbare Aufnahmen handelt wie in dem folgenden Fall. Der letzte Pfarrer von Pörschken, Bruno Link, hatte Ende 1944 noch vor dem Herannahen der Russen etwa 25 Aufnahmen von der Kirche machen lassen, vor allem aus dem Innern des Gotteshauses. Nach seinem Tode nahm die Tochter des Pfarrers, Dorothea Link, diese in ihre Obhut. Vor etwa acht Jahren hat sie die Bilder einem Landsmann aus Lägerdorf geliehen, der in Rotenburg/Wümme auf einem Sondertreffen des Kirchspiels Pörschken einen Lichtbildervortrag hielt. Leider ist dieser inzwischen verstorben.

Frau Link bat nun unsern Landsmann Kurt Poerschke nach dem Verbleiben der wertvollen Aufnahmen zu forschen. Aber seine vielen Bemühungen verliefen ins Leere. Die Witwe des Mannes aus Lägerdorf, die Herr Poerschke anschrieb, meldete sich nicht. Da auf anderen Bildern des Verstorbenen der Vermerk "Copyright By Eigentum STILL, Postfach 1103, 2219 Lägerdorf" stand, bat Herr Poerschke die Deutsche Post AG Elmshorn nach der Adresse zu forschen. Die befragte sogar alteingesessene Briefträger. Ergebnis negativ. Nun wendet sich Herr Poerschke an unsere Ostpreußische Familie. Fragen wir also: Wer kannte in Lägerdorf oder Umgebung das Bildarchiv STILL oder eine Person dieses Namens? Wer weiß, ob Frau Monika Heitmann aus Lägerdorf verzogen ist und wohin? Wer kann sonst etwas über den Verbleib der Bilder sagen? Die Aufnahmen werden dringend für eine Dorfchronik benötigt (Kurt Poerschke, Am Weilerbach 21 in 73650 Winterbach).

Auch hier muß ich die Familie um Hilfe bitten. Unser Leser Reinhard Ostberg sucht Bücher über den weiblichen Reichsarbeitsdienst. Speziell Veröffentlichungen über ein RAD-Lager im Kreis Preußisch-Eylau (Nachbarort war Panken-Seeben). Doch darüber dürfte es keine Literatur geben, aber vielleicht noch Fotos vom Lager und ehemaligen Maiden. Erwünscht sind aber auch Aufnahmen aus Lagern des weiblichen Arbeitsdienstes aus der Zeit vor 1936 (Reinhard Ostberg, Postfach 2266 in 96013 Bamberg).

"Meinen Suchwunsch mögen Sie belächeln – ich hoffe, die Hochzeitsgäste und das Brautpaar, auf dessen Feier es vorgetragen werden soll, tun es ebenfalls!" So beginnt der kleine Brief, den mir in Leipzig Frau Becker überreichte. Nein, liebe Landsmännin, nicht belächeln sondern lächeln. Denn die "Kapuzinerpredigt", die dem Brautpaar gehalten werden soll, ist schon eine vergnügliche, und sicherlich kramt jemand aus unserer Familie den vollen Text hervor. Frau Becker hat nur einige Bruchteile behalten wie: "Des Kapuziners rechter Sinn will alle Welt kasteien, doch ich als Kapuzinerin rede nun zu Zweien. Jetzt hat er sie, nun ist sie dein, Freund, nun beginnt das Büßen …" Aber schließlich wird die Angetraute als Rettungsengel bezeichnet (Irma Becker, Kehrstraße 40 in 37085 Göttingen).

Lewe Landslied, wenn die Briefe, die ich persönlich beantworten muß, nun etwas warten müssen, so bitte ich um Verständnis. Ich habe mir seit langer, langer Zeit auch einmal zwei Wochen Freizeit genommen, im wahrsten Sinne, denn diese verbringe ich im Ostheim in Bad Pyrmont im Rahmen des dortigen Ferienprogramms, der "Sommerfreizeit". Aber mein Spaltchen läuft weiter wie gewohnt!

Eure

Ruth Geede