26.04.2024

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08.07.00 Mitten im fernen Australien gab es eine Hymne auf Masuren

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. Juli 2000


Der Reichtum Ostpreußens
Mitten im fernen Australien gab es eine Hymne auf Masuren

Nunawading – Das Junitreffen der Gruppe Nunawading stand unter dem Thema "Masuren". 90 Landsleute trafen sich, um einen ausführlichen Bericht über diesen schönen Teil Ostpreußens zu hören. Als Einleitung las Harry Spiess das Gedicht "Hymne auf Masuren" von Ulrich Jakubzik vor. Masuren, der südöstlichste Teil Ostpreußens, gehört mit seiner Seenplatte zu dem Baltischen Höhenrücken, der sich über Pommern, Mecklenburg bis nach Ostholstein erstreckt. Das Gesicht der Landschaft wurde vom Eis und Wasser der Urzeit geformt und ist seither keiner großen Änderung unterworfen worden. Viele Bodenschätze wie Kalk, Lehm und Ton, welche die Töpferei und Keramik aufblühen ließen, bereicherten das Land. Der eigentliche Reichtum Ostpreußens, besonders in Masuren, lag in der Fruchtbarkeit des Bodens und dem Fleiß seiner Bewohner. Die Verbindung von Wasser und Wald unterscheidet die masurische Landschaft von anderen Waldgebieten Deutschlands. Ehe Ostpreußen durch den Deutschen Ritterorden erschlossen wurde, waren die Prussen, ein baltischer Volksstamm, in diesem Gebiet ansässig. Das Kolonisationswerk begann 1225, als der polnische Fürst Konrad von Masowien den Ritterorden ins Land rief. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde der Grundstein zu den meisten masurischen Städten gelegt. Bald fand eine friedliche Vermischung der altpreußischen Bevölkerung mit den Siedlern statt.

Anfang des 17. Jahrhunderts forderte der schwedisch-polnische Krieg große Opfer. Neue Siedler wurden ins Land gerufen und angereichert durch deutsche Wortbildung entstand die masurische Mundart, die sich grundlegend von der polnischen Sprache unterscheidet. Auch im Ersten Weltkrieg wurden nach russischen Einfällen auf masurischer Erde große Befreiungsschlachten geschlagen. Ebenso zogen Flüchtlingstrecks über die Straßen. Der Zweite Weltkrieg brachte mit seiner Massenvertreibung und Vernichtung unsagbares Elend über diese Land. Vieles gäbe es noch zu erzählen über die Sitten und Bräuche der Masuren. Berühmte Schriftsteller und Künstler wie Ernst Wiechert, Fritz Kudnig, Siegfried Lenz, Arno Surminski, Arno Holz und Walter Kollo brachte dieses Land hervor. Bei dem interessanten Vortrag von Harry Spiess ging der Nachmittag schnell dahin und wurde mit "Vertellkes", der Kaffeetafel sowie mit Volksliedern beendet. Inge Ude