24.04.2024

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22.07.00 Der Anteil der Kinderlosen steigt zusehends

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. Juli 2000


Familie: Lieber Ferrari fahren …
Der Anteil der Kinderlosen steigt zusehends

Frauen entscheiden sich angesichts der Alternative "Beruf oder Familie" immer häufiger für die Annehmlichkeiten des selbstverdienten Geldes. Das meldet die evangelische Nachrichtenagentur idea. Während der Anteil lebenslang kinderloser Frauen früher konstant bei zehn Prozent lag, beträgt er inzwischen fast 30 Prozent. Experten gehen davon aus, daß dieser Anteil bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent steigen wird. Das berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung "Die Welt". Eine Frau, die sich gegen ein Kind entscheide, spare bares Geld: Allein der finanzielle Aufwand für ein Kind beläuft sich nach dem fünften deutschen Familienbericht bis zum 18. Lebensjahr auf rund 300 000 Mark. "Das ist ein Ferrari oder zwei Maserati oder zehn VW-Golf", so die "Welt".

Die Zahl der lebend geborenen Kinder ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Die betrug im vergangenen Jahr 770 744. Im Jahr 1997 waren es noch 812 173. Die Zahl der offiziell registrierten Abtreibungen liegt konstant bei jährlich rund 130 000. Von den insgesamt knapp 13 Millionen Familien mit Kindern hat die Hälfte jeweils ein Kind. 37 Prozent haben zwei Kinder, die restlichen 13 Prozent drei Kinder oder mehr.

Dem Beitrag zufolge ist die Familie aber "noch lange nicht am Ende". Sie wandle sich nur und nehme neue Formen an. "Die homogene Gestalt der Familie wird abnehmen, sie wird sich pluralisieren", so zitiert das Blatt den Münchner Familiensoziologen Werner Schneider.

Immer größere Sorgen bereitet in konservativ-religiösen Kreisen die Auflösung des Familienbegriffs. Genannt wird hier immer wieder die von breiten Kreisen des Parteienspektrums vertretene und unterstützte Homosexuellen-Ehe und die Relativierung des im Grundgesetz verankerten Schutzes der Familie durch Auflösungserscheinungen. Rechtsnormen und Besteuerung sollten, so heißt es, vielmehr kompromißlos die Familie stützen und fördern und nicht nur über Bevölkerungsimporte versuchen, das Problem zu regeln.

Abschließend heißt es in dem anfangs genannten Beitrag von Werner Schneider: "Doch damit bricht keine Zeit der Beliebigkeit in Deutschland an. Verschiedene Milieus werden verschiedene Rezepte entwickeln, wie sich die Notwendigkeit der Arbeit und die Sehnsucht nach der Familie irgendwie verbinden lassen. Ein Teil der Deutschen wird auch weiterhin alles geben, um den Traum von der bürgerlichen Kleinfamilie zu verwirklichen." BN