28.03.2024

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26.08.00 Ausstellung im Kulturzentrum schlägt Brücke zwischen Franken und Masuren

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 26. August 2000


Mehr als einfache Schmuckstücke
Ausstellung im Kulturzentrum schlägt Brücke zwischen Franken und Masuren

Ellingen – Einen künstlerischen Brückenschlag zwischen Franken und Masuren macht das Kulturzentrum Ostpreußen mit seiner neuen Sonderausstellung. Unter dem Motto "Kunst kennt keine Grenzen" zeigen dort vier zeitgenössische Künstler aus dem hiesigen Raum gemeinsam mit zwei Kollegen aus der ostpreußischen Region ihre Werke.

Rund 60 geladene Gäste waren zur Eröffnung der Ausstellung in die Räume des Kulturzentrums im Deutschordensschloß Ellingen gekommen. Die Ausstellung ist durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit des Kulturzentrums Ostpreußen mit dem Kunstforum Fränkisches Seenland in Gunzenhausen sowie der Galerie der Zeitgenössischen Kunst BWA in Allenstein zustande gekommen. Kulturzentrumschef Wolfgang Freyberg lobte den Kunstforum-Vorsitzenden Dr. Alfred Meyerhuber für die gelungene Kooperation.

Meyerhuber, der die Schau eröffnete, gab das Lob postwendend an Freyberg zurück, bevor er betonte, daß heutzutage von der Schmuckfunktion eines Kunstwerks auszugehen sei. Meyerhuber: "Und nur wenige Kunstwerke haben die Kraft, mehr zu sein als Schmuck, wenige berühren den Betrachter tief und bewirken Resonanz". In früheren Zeiten seien Kunstwerke aber stets mehr als ein bloßer Schmuck gewesen. "Man wollte Kräfte bannen, binden, günstig stimmen, die nicht faßbar waren. Kräfte, die die ganze Welt durchflossen und durchwoben". Und das schaffe qualitativ gute Kunst auch heute noch, erläuterte der Gunzenhauser Rechtsanwalt. Bei den ausgestellten Werken der deutschen und polnischen Künstler stelle der aufmerksame Beobachter genau das fest: "Qualität und Ausdruck."

Am augenfälligsten sind in der Ausstellung wohl die großen Holzskulpturen von Christian Rösner. Der 31jährige ist seit 1998 freischaffender Bildhauer. Meyerhuber zufolge schließt er in der Schau im Ellinger Schloß "den Bogen zur Archaik und dramatisiert den uralten Konflikt zwischen Mensch und Tier, Mensch und Natur." Dreimal griff Rösner das Thema "Hundekampf" auf.

Der gebürtige Gunzenhauser Rolf Altena zeigt Gemälde und vor allem Keramiken. In seinen Objekten spielt er "wieder einmal mit seinen tanzenden Figuren und Geschichten" (Meyerhuber). Klaus D. Engelke lebt seit 1968 in Nürnberg. Der 49jährige liebt das Rätsel, was auch in seinen Bildern zum Ausdruck kommt, die zum Teil von horizontalen weißen Linien überlagert sind. Von Gerhard Workurka sind eindrucksvolle Bronzeplastiken zu sehen, die Meyerhuber als "edle Gestalten" bezeichnete.

Der 35jährige polnische Künstler Marek Szczesny wählt für seine abstrahierenden Bilder vorwiegend gedämpfte Farben mit erdigen Tönen. Dadurch ist in seinen Werken "erdhafte Schwere und ernsthafter Ausdruck" (Meyerhuber) zu sehen. Im Gegensatz dazu zeichnen die Bilder von Ewa Plichte-Lubieniecka eine hohe Farbintensivität aus. Die 50-jährige malt mit Acryl auf Leinwand und schaffe dabei "eine flirrende Farbigkeit und ein leichtes Schweben".

Die Ausstellung ist im Kulturzentrum Ostpreußen im Ellinger Deutschordensschloß noch bis einschließlich Dienstag, 10. Oktober, zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 17 Uhr. Manfred Fritsche