25.04.2024

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02.09.00 Michels Stammtisch: Närrisches Treiben

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. September 2000


Michels Stammtisch: Närrisches Treiben

Der Stammtisch im Deutschen Haus ist sauer. Niemand hat die Deutschen gefragt, ob sie einen Neuschrieb wollen. Und kein Präsident, kein Kanzler, kein Ministerpräsident, kein Parlament ermannt sich, das närrische Treiben der Kultusbürokraten und Medienkonzerne zu bremsen, die meinten, unter dem Namen "Rechtschreibreform" jeden Unfug veranstalten zu können, wenn es nur "Reform" genannt wird. Sauer ist auch der CDU-Europaparlamentarier Nassauer. Die Brüsseler EU-Bürokratie führe in ihren deutschsprachigen Dokumenten den unvernünftigen Neuschrieb just in dem Augenblick ein, in dem die Kritik in Deutschland daran wachse. Auch hätten es die Bürokraten nicht für nötig befunden, vorher mit den deutschsprachigen Abgeordneten Kontakt aufzunehmen. Welche Konsequenzen diese daraus ziehen wollen, verriet der Parlamentarier dem Stammtisch nicht.

Der meinte allerdings, Brüssel hätte sich noch nie im geringsten darum geschert, was die Deutschen wollen. Man hätte die Deutschen auch nicht gefragt, ob sie bereit seien, ihre bewährte Deutsche Mark für den Euro aufzugeben, ob sie ihr Land über das Asylrecht hinaus für die Einwanderung öffnen wollen und ob sie überhaupt eine Europäische Verfassung haben wollen, über die die Europaparlamentarier so intensiv nachdenken. Wo man, wie in Hessen, die Einführung einer "doppelten Staatsbürgerschaft" zur Frage an die Bürgerinnen und Bürger machte, war die Antwort eindeutig, meinte der Stammtisch. Darum schwingen die Sozialisten jetzt die "Faschismuskeule" gegen den CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch, wobei ausgerechnet sein "Parteifreund" Jürgen Rüttgers peinliche Hilfestellung leistet.