Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 14. Oktober 2000 |
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Blick nach Osten Kwasniewski klar vorn Warschau Der Sozialist Alexander Kwasniewski hat sich
am vergangenen Sonntag mit knapp 54 Prozent der Stimmen schon im ersten Wahldurchgang als
polnischer Präsident behaupten können. Damit bekleidet er weitere fünf Jahre das
höchste Amt im Staate. Unter seinen zwölf Mitbewerbern erreichte bei einer
Wahlbeteiligung von 61,6 Prozent der parteilose, besonders von der rechtsliberalen
Freiheitsunion (UW) unterstützte Andrzej Olechowski mit annähernd 16 Prozent das
zweitbeste Ergebnis. Hauchdünn dahinter folgt Marian Krzaklewski, der Vorsitzende der
regierenden rechtsgerichteten Wahlaktion Solidarität (AWS). Der Solidarnosc-Mitbegründer
und erste Präsident Polens nach dem Umbruch, Lech Walesa, erhielt lediglich rund ein
Prozent Zustimmung. Kwasniewskis Erfolg wird nach Ansicht politischer Beobachter die
Aussichten seines Bündnisses der Demokratischen Linken (SLD) auf einen erneuten
Machtwechsel bei den Parlamentswahlen 2001 zusätzlich erhöhen. Schon jetzt liegt die SLD
in Umfragen weit vor allen anderen Parteien. Linksrutsch in Litauen Wilna Die litauischen Parlamentswahlen vom 8. Oktober erbrachten einen klaren
Linksrutsch. Während die von Ex-Präsident Algirdas Brazauskas geführte
Sozialdemokratische Koalition mit 31,25 Prozent zur stärksten Kraft aufstieg, die
links-zentristische Neue Allianz 19,51 Prozent und die mit ihr koalierenden Liberalen
17,25 Prozent für sich verbuchen konnten, erzielten die regierenden Konservativen nur
8,58 Prozent. Laut vorläufigen Ergebnissen schafften allein diese Parteien den Sprung
über die Fünf-Prozent-Hürde. Erfolglose Privatisierung Riga Einer Meinungsumfrage des Instituts SKDS zufolge erachten fast drei von
vier Letten den Privatisierungsprozeß in ihrem Land als nicht erfolgreich. Nur 14,5
Prozent wollen das bisher Erreichte als Erfolg gewertet wissen. Zollfreie Agrarzonen Warschau Polen und die EU unterzeichneten am 27. September ein Agrarabkommen,
das ab kommendem Jahr 75 Prozent der landwirtschaftlichen Ausfahren polnischer Bauern in
EU-Länder von Importzöllen befreit. Damit soll den dortigen Bauern nach den Worten des
EU-Botschafters in Warschau eine bessere Startposition für die zu erwartende harte
Wettbewerbssituation nach einem Beitritt eingeräumt werden. Von einem vergleichbaren
früheren Vertrag mit ostmitteleuropäischen EU-Kandidaten war Polen noch ausgeklammert,
nachdem es zur Besänftigung streikender Bauern neue Importzölle auf Milchprodukte,
Zucker, Fleisch und Getreide erhoben hatte. Ostdeutsches am Main Frankfurt a. M. Das in Marburg ansässige Herder-Institut stellt auf der Frankfurter Buchmesse (18.-23.10.) den ersten Band der deutschen Ausgabe der Quellenedition "Die Deutschen östlich von Oder und Neiße 1945-1950" vor. Die Präsentation des von Hans Lemberg und Wlodzimierz Borodziej herausgegebenen Werkes findet am 19. Oktober zwischen 15.15 und 16.00 Uhr in Halle 4.c im Raum "Entente" statt. Das Herder-Institut teilt sich einen Messestand mit den Universitäten Marburg und Breslau (Halle 4.2, Stand A 456). Am selben Tag ist um 18.00 Uhr im Frankfurter Presse-Club (Saalgasse 30) ein Podiumsgespräch zum Thema "Polen und Vertriebene. Wie offen ist heute der Dialog?" geplant. Unter der Leitung der BdV-Präsidentin Erika Steinbach diskutieren Thomas Urban und Kazimierz Woycicki. |
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