20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
21.10.00 Mahnmal des Friedens neu errichtet

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 21. Oktober 2000


Mahnmal des Friedens neu errichtet
3000 Heimatvertriebene bei Wiedereinweihung des "Kreuz des deutschen Ostens"

Bad Harzburg – Am 50. Jahrestag der ursprünglichen Errichtung des "Kreuz des deutschen Ostens" hätte eigentlich das 1998 durch einen Sturm zu Boden gerissene Mahnmal neu eingeweiht werden sollen. Das "Kreuz des deutschen Ostens" auf den 555 Meter hohen Uhlenklippen bei Bad Harzburg forderte das erneute Engagement der Vertriebenen in der Harzstadt geradezu heraus. Etwas später als geplant erfolgte nun eine Einweihungsfeier, zu der sich 3000 Heimatvertriebene einfanden. Natürlich gleicht das neue Kreuz nicht vollständig dem alten, welches von den Naturgewalten, die über den Harz brausten, endgültig zerstört wurde. Das neue Mahnmal aus Douglasienholz, das in Edelstahl gefaßt ist, hat eine Höhe von 17,75 Metern aufzuweisen. "Die jetzige solide Ausführung wird uns wohl alle überdauern, sagte der Initiator der Wiedererrichtung, BdV-Vorsitzender von Harlingerode, Emil Schwab, in seiner Begrüßungsrede. Eine metallene Tafel am Kreuz trägt die Inschrift:

"Kreuz des deutschen Ostens" – Stätte des Gedenkens an Vertreibung und Heimatverlust. Stätte der Ablehnung jeder Gewaltherrschaft. Kreuz der Verständigung, der Versöhnung und des Friedens. Eingeweiht am 24. Juni 1950. Vom Sturm zerstört am 4. März 1998. Wiedererrichtet und eingeweiht am 30. September 2000.

Der Landesvorsitzende des BdV Niedersachsen, Dr. Dieter Radau, betonte, daß vor 50 Jahren die Vertriebenen noch an eine baldige Rückkehr in die Heimat glaubten. Mit dem Kreuz sollte die unlösbare Bindung an das Heimatland im Osten bezeugt werden. Heimat werde heute wie damals als Eigenwert, als unverzichtbarer Bestandteil des Menschseins, als existentielles Gut begriffen. Heimat sei nicht nur Gabe, sondern auch Aufgabe. Der Festredner erinnerte an die Charta der deutschen Heimatvertriebenen, die sechs Wochen nach der ersten Errichtung des Mahnmals verkündet worden war. Darin heißt es u. a.: "... Den Menschen mit Zwang von dieser Heimat trennen bedeutet, ihn zu töten. Daher fühlen wir uns berufen zu verlangen, daß das Recht auf Heimat als eines der von Gott geschenkten Grundrechte der Menschheit anerkannt und verwirklicht wird."

Die beiden Geistlichen Propst Konrad Beyer aus Bad Harzburg und Pfarrer Willibald Kaliner, Hildesheim, gaben mit kurzen Ansprachen ihren kirchlichen Segen für die Neuerrichtung des Kreuzes. Tenor ihrer Worte war die Versöhnungsbereitschaft der Menschen untereinander. Bad Harzburgs Bürgermeister Klaus Homann freute sich, daß die Kurstadt wieder im Besitz ihres Wahrzeichen ist und sich die Bürger einmalig und hervorragend engagiert haben.

Jürgen Dorka, Sprecher der Fördergemeinschaft, dankte abschließend allen Spendern und den vielen freiwilligen Helfern, die eine Wiedereinweihung möglich gemacht hatten. So waren 95 Prozent der benötigten 180 000 Mark allein durch Spenden zusammengekommen. Neben vielen bunten Trachtengruppen sorgten der Posaunenchor der Bad Harzburger Luthergemeinde und der Singekreis Ostpreußen für die musikalische Untermalung. Hans-Jürgen Warkner