20.04.2024

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28.10.00 Langer Weg zur Wahrheit

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 28. Oktober 2000


Zeitgeist:
Langer Weg zur Wahrheit
Maßstäbe kann nur die Wissenschaft liefern

Bis 1990 wurde die Deutsche Wehrmacht neben anderer Anklagen auch des Massenmordes an 11000 kriegsgefangenen polnischen Soldaten und Offizieren beschuldigt, deren Leichname im Wald von Katyn, westlich von Smolensk, gefunden worden waren. Auf einer 1941 von den Sowjets aufgestellten Tafel hieß es, die Polen seien "von den Schergen des Hitlerregimes erschossen" worden. "Die Truppen der Roten Armee werden sie rächen." Das britische Lizenzblatt "Nordwest-Nachrichten" vom 4. Januar 1946 wartete mit der Schlagzeile auf: "Katyn-Massenmord als Naziverbrechen in Polen aufgedeckt." Erst 1990 gestand Moskau, daß die Morde an den polnischen Kriegsgefangenen auf das Konto des NKWD gingen.

Jahrzehntelang verkündeten in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Auschwitz steinerne Tafeln in 19 Sprachen, dort seien vier Millionen Menschen ermordet worden. Im April 1990 ließ der Direktor des polnischen Auschwitz-Museums Dr. Franciszek Piper die auf den Tafeln angebrachten Inschriften entfernen. Zur Begründung hieß es, die Zahl von vier Millionen sei überhöht. Man müsse von einer Million Toten verschiedener Völker ausgehen. Hiergegen protestierte Heinz Galinski: Es diene der "unzulässigen Relativierung der Nazi-Verbrechen".

Dem polnischen Historiker Dr. Bogdan Musial und seinem ungarischen Kollegen Dr. Krisztian Ungvary ist es zu verdanken, daß die Lügenausstellung des linksbourgeoisen Milliardärs Reemtsma "Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht" geschlossen werden mußte.

Im Chorraum der Sühnekapelle, die Teil des als Ehrenfriedhof und Weihestätte für die Toten des KZ-Lagers Flossenbürg angelegten Gedenkstätte ist, ist auf einer Steintafel die Zahl von 73 296 Opfern angegeben.

Die Gedenkstätte steht unter dem Schutz des Abkommens vom 23. Oktober 1954 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik als dauernd zu erhaltende Gedenkstätte.

Nach den Erkenntnissen des Instituts für Zeitgeschichte in München und des Bayerischen Ministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst beträgt die tatsächliche Zahl der Toten rund 30 000. Das Ministerium sieht sich jedoch an der Berichtigung der Opferzahl durch das Abkommen von 1954 gehindert. Dieses sieht nämlich vor, daß "Gedächtnisstätten und Friedhöfe der Opfer der Deportation ... in ihrem gegenwärtigen Zustand zu erhalten sind".

Ein Leser dieser Zeitung wandte sich an die Französische Botschaft und regte an, die falsche Opferzahl einvernehmlich zu berichtigen. Die Botschaft der Französischen Republik teilte mit, im Vergleich zu den Millionen Opfern des Nationalsozialismus erscheine "ein Streit um Zahlen unangemessen". Das einstige KZ Flossenbürg soll nach Auffassung des Bayerischen Kultusministeriums "ein Ort des historischen Lernens und Suchens" sein. Um der deutsch-französischen Freundschaft willen wird den jährliche Tausenden von Besuchern der KZ-Gedenkstätte, darunter viele Schulklassen, die geschichtliche Wahrheit vorenthalten. Aron Winter