Am 11. Oktober ist, wie angekündigt, das "Deutsch-Polnische Haus der Wirtschaft" in Stettin eröffnet worden (siehe OB 37/00, S. 6). Die erste Einrichtung dieser Art in der Republik Polen entstand auf Initiative der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg und der Wirtschaftskammer Nord Stettin.

Ziel sei es, "auf die Informations- und Beratungswünsche von Unternehmen beiderseits der Grenze einzugehen", sagte IHK-Präsident Manfred Ruprecht bei der Eröffnungsfeier. Durch zunächst je einen deutschen und polnischen Mitarbeiter aus beiden Kammern sollen grenzüberschreitend Kooperationspartner vermittelt werden. Ferner geht es um Messen und gemeinsame Firmengründungen.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Rolf Eggert (SPD) würdigte als Gastredner die neue Einrichtung als potenzielle "Schnittstelle" für die deutsch-polnische Wirtschaft. Dies sei umso wichtiger, da die Schließung des deutschen Generalkonsulates in Stettin im Dezember vergangenen Jahres "bedauerlicherweise" nicht habe verhindert werden können.

Unter den 13 EU-Beitrittskandidaten sei Polen, so Eggert, der wichtigste Wirtschaftspartner, weshalb einer "baldigen" Aufnahme dieses Staates in die Union "größte Bedeutung" zukomme – und zwar sowohl für die Entwicklung des Ostseeraums insgesamt als auch für die Perspektiven der deutsch-polnischen Grenzregion.

Das Haus der Wirtschaft reihe sich ein in die zahlreichen Aktivitäten des norddeutschen Bundeslandes zur Ankurbelung der grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen. Als Beispiel nannte der Minister die Beteiligung an der "Deutsch-Polnischen Wirtschaftsfördergesellschaft". Mit deren Hilfe konnten bisher 143 Joint Ventures gegründet und 130 langfristige Kooperationen begleitet werden. (FN)