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25.11.00 Wo die "Anständigen" wegsehen

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. November 2000


Gewalt in Deutschland:
Wo die "Anständigen" wegsehen
Kein Thema mehr: Ausländerkriminalität und linksextreme Übergriffe

Rund 15 bis 20 Ausländer umringten den 17jährigen Deutschen. Aufgrund seines Kurzhaarschnitts hielten sie ihn für einen Skinhead. Mit letzter Not konnte er sich in einen Kiosk flüchten. Seinem Zwillingsbruder, der ihm zu Hilfe geeilt war, gelang das nicht: Nach Angaben der Polizei schlugen einige der Gewalttäter ihn mit Steinen auf den Kopf und den Körper. Als er bereits am Boden lag, beschossen andere ihn laut Augenzeugen noch mit einer Gaspistole.

Dies berichtete kürzlich das "Westfalenblatt" mit Berufung auf den "Hellweger Anzeiger", einem kleinen Lokalblatt aus der Nähe des Ruhrgebiets. Schon im nahegelegenen Dortmund war dies den Medien nach Angaben des "Westfalenblattes" nur noch einen Fünfzeiler wert. Wie die Zeitung weiter berichtet, haben sich unterdessen Hinweise verdichtet, daß die ausländischen Täter immer wieder Jagd auf Deutsche mit einem bestimmten Aussehen machen. Dies sei absolut kein Einzelfall in Deutschland.

Kein Zweifel: Hätte es sich bei den 15 bis 20 Gewalttätern um Deutsche gehandelt, die Jagd machten auf Menschen mit einem bestimmten, ausländischen Aussehen, hätten kurzhaarige Deutsche mit Steinen auf einen Ausländer eingeschlagen und ihn, als er bereits am Boden lag, noch mit einer Gaspistole beschossen – wir hätten es alle aus den TV-Nachrichten, sämtlichen überregionalen Zeitungen und den Morgennachrichten sämtlicher Radiosender erfahren.

Aber es war nur ein Deutscher, der von Ausländern wegen seines Aussehens überfallen wurde. Das rührt die Republik nicht. Man will ja auch keine "falschen Gefühle wecken", gar einer "ausländerfeindlichen Stimmung" Vorschub leisten.

Gegen die "richtigen" Gefühle haben die nackten Fakten seit Monaten ohnedies keine Chance mehr. Eine "Welle rechtsradikaler Gewalt" schwappe über Deutschland, hören die Deutschen seit Ende Juli fast täglich. Täter sind "rechte" Deutsche, Opfer sind Ausländer und Linke. Die Zahlen von Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt sagen etwas anderes: Für die erste Jahreshälfte 2000 verbuchten die Behörden 330 Taten mit rechtsextremem Hintergrund, denen im gleichen Zeitraum 402 mit linksextremem Motiv gegenüberstanden. Dabei werden Überfälle von Deutschen, die so vernagelt sind, Ausländer wegen ihres andersartigen Aussehens anzugreifen, wie selbstverständlich als "rechtsradikal" mitgezählt. Verbrechen wie das eingangs geschilderte verschwinden hingegen als "gewöhnliche" Jugendkriminalität in der allgemeinen Statistik.

Die Zahlen der rechtsextremistischen Gewaltverbrechen, darauf wies das nordrhein-westfälische Innenministerium schon im August hin, gehen überdies seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich zurück (wir berichteten). Dies gilt auch für den Vergleich 1999 zu 2000.

Eine andere Zahl läßt den "Aufstand der Anständigen gegen rechte Gewalt" noch heuchlerischer erscheinen: Im Jahre 1999 verzeichnete das BKA insgesamt 388 000 Gewaltverbrechen in Deutschland. Die links- bzw. rechtsextrem motivierten Taten machen jeweils rund 0,2 Prozent aus (der Anteil ausländischer Tatverdächtiger liegt bei gut 30 Prozent, bei einem Gesamtbevölkerungsanteil von knapp zehn Prozent).

Was wollen die "Anständigen" dann? Der S-Bahn-Anschlag von Düsseldorf war angeblich der Auslöser der Kampagne. Doch hier gehen die Ermittlungen unterdessen hauptsächlich in Richtung Organisierte Kriminalität, Stichwort Russen-Mafia, wie die zuständigen Beamten bereits eingeräumt haben. Von "Rechtsradikalen" keine Spur.

Insgesamt jedoch melden die Statistiker seit Jahren einen dramatischen Anstieg der Gewaltkriminalität. Im laufenden Jahr dürfte die Zahl der Delikte die 400 000er-Grenze sogar noch überschreiten – Zeichen für eine fortschreitende Verwahrlosung unserer Gesellschaft. Doch dazu schwiegen die "Anständigen" am 9. November in Berlin. Hans Heckel