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25.11.00 Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. November 2000


Blick nach Osten

DFK-Jugend in der Krise

Breslau/Oppeln – Der Nachwuchsorganisation der Deutschen Freundschaftskreise (DFKs) in der Republik Polen droht am 25. November auf einer Delegiertenversammlung die Selbstauflösung. Wie die Zeitschrift "Schlesien heute" berichtet, wurde die Krise beim Bund der Jugend der deutschen Minderheit (BJDM) u. a. ausgelöst durch die Schließung seiner Landesgeschäftsstelle in Breslau, die finanziell bedingte Aufgabe der Verbandszeitschrift und die Entlassung eines hauptamtlichen Mitarbeiters, dessen Bezahlung bislang der deutsche Staat getragen hatte. Projektförderungen von Jugendgruppen, Schulklassen und Studentenorganisationen werden fortan nicht mehr über den BJDM abgewickelt. Statt dessen übernimmt diese Aufgabe auf Geheiß der rot-grünen Bundesregierung die seit einigen Wochen bestehende Oppelner "Jugend-Service-Stelle" des in Stuttgart ansässigen Instituts für Auslandsbeziehungen. Im Vorstand und in den 105 Ortsgruppen des BJDM wird nun über die Gründung regionaler Jugendvereine nachgedacht, die sich getrennt um bestimmte Aufgaben und ihre Finanzierung durch die neue Oppelner Stelle bemühen sollen.

Erinnerung und Geschäft

Lamsdorf/Breslau – Die oberschlesische Gemeinde Lamsdorf will im Jahr 2001 mit Unterstützung des deutschen Generalkonsulates in Breslau und des Bezirksparlaments Oppeln eine dreieinhalb Hektar große Fläche des einstigen Lagergeländes als "symbolischen Friedhof" anlegen. Dafür sollen Gedenksteine mit Namenstafeln für die mehreren tausend in Lamsdorf 1945/46 nachweislich umgekommenen Deutschen aufgestellt werden, und eine unbeschriftete Tafel soll an die unbekannten Opfer erinnern. Weniger Pietät legen Breslauer Lokalpolitiker an den Tag, die die bei Aushebungen entdeckten einigen hundert Skelette auf dem Gelände eines bis in die 1950er Jahre vorhandenen deutschen Friedhofs nicht als Hindernis für eine Tankstelle des Shell-Konzerns betrachten. Schon 1997 hatten Anwohner das Stadtbauamt auf die Geschichte des Platzes hingewiesen.