29.03.2024

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Suchen und finden
25.11.00 Suche und Ziel zugleich

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. November 2000


Suche und Ziel zugleich
Die Malerin Ursula Rieck und ihre Bilderwelt

Kunst gibt nicht Sichtbares wieder, Kunst macht sichtbar", hat Paul Klee einmal gesagt. Nach dieser Maxime arbeitet auch die im ostpreußischen Ebenrode geborene und heute in Eschborn im Taunus lebende Malerin Ursula Rieck, geb. Pliquett. Ihre meist großformatigen Bilder fordern den Betrachter zum "träumenden Schauen" auf. Sie sind ein "Ausfluß einer gefüllten Seele", so die Künstlerin. "Im abstrakten Malen hat man viel mehr Möglichkeiten, zu entdecken und in imaginäre Welten zu gehen."

Chiffren gleich werden Farbe und Formen von der Künstlerin eingesetzt, um Erlebtes, Gesehenes, Erinnertes, Empfundenes in ein Bild umzusetzen. Spiralen und kristalline Strukturen spielen dabei ebenso eine Rolle wie weiche, florale Formen. Oft fließen Erinnertes und Gesehenes ineinander, so bei dem farbstarken Gemälde einer Küstenlandschaft: Über das Bild einer irischen Steilküste schiebt sich die Erinnerung an die Dünen der Kurischen Nehrung.

Bilder der Ostpreußin wurden bereits auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, so auch in Frankreich und in den USA. – "Ein Bild", so die Kunsthistorikerin Anja Petz, "gilt Ursula Rieck als gelungen, wenn es in sich harmonisch ist, streng und auf das Notwendigste reduziert. Harmonie bedeutet indes nie Stillstand, im Gegenteil: Schwung, Dynamik, Spannung will sie ihren Bildern verleihen, doch die Farben und Formen sollen sich zu ausgewogenen Strukturen fügen ... Malend betreibt Ursula Rieck ,Archäologie der Seele‘, hebt Verschüttetes und Vergrabenes wieder ans Licht. Die Bilder sind Zeichen für Gelebtes, Stationen des persönlichen Erkenntnis- und Reifungsprozesses, äußerster Ausdruck des Eigenen, Individuellen. Die Arbeit am Bild ist Suche und Ziel zugleich." SiS