19.04.2024

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02.12.00 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. Dezember 2000


Leserbriefe

Dehnbarer Begriff

Betr.: Folge 37/00 – "Die Dämme brechen"

In der Demokratie darf jeder machen, was er will. Wer nichts macht, hat selber schuld. Fragt sich nur, was, wann, wie und wo, vor allem wer darf es tatsächlich. Meinungsfreiheit laut Grundgesetz ist ein dehnbarer Begriff. Wer ins falsche Horn bläst, macht sich verdächtig. Ein echter Demokrat hat – wie beispielsweise bei der momentanen rot-grünen Regierung – alles untertänigst hinzunehmen, ist machtlos gegen die Steuerschraube, gegen die "Öko-Fuzzis" und die inkompetente Gesundheitsministerin, muß sich von Leuten regieren lassen, die einst Gewaltdemonstranten waren. Vergessen, was seinerzeit die "Grünen" verkündeten? "Die Bundesrepublik muß unregierbar gemacht werden!" Die Wölfe sind in den Schafspelz geschlüpft. Heute wird die Gewalt-Szene von Hooligans, Rechts- und Linksradikalen beherrscht. Kann man sie mit der RAF vergleichen? Nicht direkt. Und die Skinheads? Es gibt genug zu tun. Seit Jahrzehnten gibt es die Neo-Nazis beziehungsweise rechtsextremen Parteien, geduldet, überwacht. Plötzlich schießt man sich auf sie ein, auf die Neo-Nazis. Diese politisch völlig fehlgeleitete Horde, die von den schrecklichen Ereignissen im Dritten Reich keine Ahnung hat, sich mit Glatze und in Springerstiefeln stark fühlt, Parolen grölt, deren Sinn sie wahrscheinlich nicht begreift, muß dennoch ernst genommen werden, hat als verfassungswidrig eingestuft zu gelten. Also, auf sie mit Gebrüll! Aber wer hat nun diese jungen Menschen verseucht? Schizophrener geht es wohl nicht mehr, zu wissen, daß die Neo-Nazis teilweise von den Amerikanern, die einst unsere Nazis an den Galgen brachten, mit speziellem Nazi-Propaganda-Material versorgt werden. Einem fehlen die Worte!

Kurt Baltinowitz, Hamburg

 

Helmut Kohl – doch nicht "Kanzler der Einheit"?

Betr.: Einigkeit, Recht und Freiheit

Viele hätten Helmut Kohl als Kanzler "der deutschen Einheit" glorifiziert, wenn er nicht über die Spendenaffäre gestolpert wäre. Doch kann man Herrn Kohl nicht als "Einheitskanzler" sehen, da dies historisch gesehen nicht zu rechtfertigen wäre. Herr Kohl beugte sich nur dem Druck der mitteldeutschen Bürger, die riefen: "Wir sind das Volk", "Deutschland einig Vaterland", was dazu führte, daß es nach einem neunmonatigen Entwicklungsprozeß zu einer Vereinigung von West- und Mitteldeutschland kam.

Macht, Ehre, Anerkennung waren Kohls Ziele, um als "Kanzler der Einheit" zu gelten. Dabei vergaß er eigene Aussagen, denn schon als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz hatte er sich für die Preisgabe der Ostprovinzen einschließlich der Deutschen Demokratischen Republik ausgesprochen. Unter seinem Vorsitz versuchte die CDU den Begriff der Wiedervereinigung aus ihrem politischen Programm zu streichen.

Nachdem im Mai 1991 durchsickerte, daß die Sowjetunion das nördliche Ostpreußen an Deutschland abtreten will und das Auswärtige Amt der BRD an der ostdeutschen Problematik keinerlei Interesse haben soll, kann weder Herr Kohl noch irgendeine Partei des deutschen Bundestages sich im Jahre 2000 als "Kanzler der Einheit" oder "Einheitspartei" bezeichnen. Pragmatisten haben wir in der BRD genug, doch 18 Millionen Mitteldeutsche wollten im Jahr 1990 nur das eine, "Deutschland einig Vaterland". Sie setzten sich für die Wiedervereinigung gemäß dem BRD-Grundgesetz ein und sie könnten sich als "Kanzler der Einheit" bezeichnen, wenn sie wie ich diesen Traum haben/hatten, Einigkeit, Recht und Freiheit

André Lange, Neubrandenburg

 

Lohn und Urlaub

Betr.: "Zwangsarbeit"

Was die angeblichen Zwangsarbeiter betrifft, so ist mir bekannt – was Herr Graf Lambsdorff scheinbar nicht weiß –, daß diese Lohn und Urlaub bekamen. Möglich, daß auch welche zwangsweise nach Deutschland kamen. Aber warum kam der eine oder andere dieser Männer zu den Familien nach Deutschland, besuchte sie und es herrschte eitel Freude? Sicher nicht, weil er schlecht behandelt wurde.

Heinz Grzan, Bremen

 

Empfehlenswerte Informationsquelle

Betr.: "Antifaschismus als Aktionsfeld von Linksextremisten"

In der deutschen Medienlandschaft hat das Thema "Rechtsextremismus" seit Mitte des Jahres wieder Hochkonjunktur, teils auf wahren Ereignissen aufbauend, teils als Ausdruck einer unbegründeten, nationale, religiöse und ethnische Minderheiten einschüchternden Hysterie, die somit ihrerseits fremdenfeindlich, nationalistisch und rassistisch ist! Wir Demokraten dürfen jedoch uns den Blick nicht allein nur auf den "Rechtsextremismus" verheften lassen, sondern müssen auch den linken Extremismus im Auge behalten, wenn wir nicht wollen, daß im Gegensatz zur Weimarer Republik, in deren Endphase die kommunistische Bedrohung durch eine Koalition mit der NSDAP ausgetrieben werden sollte, heute ein "linker" Extremismus im Kampf der Extreme den Sieg davon trägt. Um den Blick für "linksextremistische" Trittbrettfahrer im Kampf gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus zu schärfen, möchte ich die Leserschaft des Ostpreußenblattes auf die Schrift des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg "Antifaschismus als Aktionsfeld von Linksextremisten" aufmerksam machen, die unter "http: //www.baden-wuerttemberg.de/verfassungsschutz" eingesehen beziehungsweise unter LA VS Baden-Württemberg, Taubenheimerstraße 85a, 70372 Stuttgart kostenlos bestellt werden kann. An gleicher Stelle sind auch Informationen zu Rechts- und Linksextremismus aus Verfassungsschutzsicht im allgemeinen zu erhalten. Wir Demokraten müssen ein zweischneidiges "Schwert" führen, mit dem wir Schläge gegen beide Flügel des Extremismus führen können, wollen wir nicht einem zum Sieg verhelfen, wenn wir auch damit das Potential der Gegner verdoppeln.

Yorck Deutschler, Ingelheim

 

Kampfstoffe in der Ostsee versenkt

Betr.: Folge 38/00 – "Minen in der Ostsee"

1946 wurde an Bord der noch zahlreichen deutschen Schiffe in Kiel und in lokalen Veröffentlichungen über die Versenkung von Giftkampfstoffen gesprochen und geschrieben. Demnach wurden anfangs fest verschlossene Giftfässer auf veralteten Frachtern, die kein Sieger haben wollte, verstaut und diese dann ohne Mann und mit Maus im Kattegat sowie Skagerrak versenkt. Anschließend wurden besonders die höchst gefährlichen Nervenkampfstoffe heimlich in Fässern und Stahlbehältern einbetoniert und mitsamt den alten Frachtern an den tiefsten Stellen des Skagerraks und Kattegats versenkt. Es war die Rede von einigen mit Gift beladenen Frachtern kleiner und mittlerer Größe (etwa 500 bis 8000 Tonnen Tragfähigkeit). Demnach dürften es etwas mehr als die genannten 270 Tonnen Gift gewesen sein. Die "Royal Navy" könnte, wenn sie dürfte, darüber nähere Auskunft geben.

Von den Giften in einbetonierten Stahlbehältern geht wenig Gefahr aus, weil Stahl luftdicht in Beton nicht rostet. Anders verhält es sich mit Stahl, der frei dem Meerwasser ausgesetzt ist. Höchst gefährlich sind die angeblich nur 35 Tonnen Gift, die in der überschwemmten Wiese (Ostsee) bei Bornholm und Gotland von den Sowjets verstreut wurden. Diese akute Gefahr zu beseitigen, wäre eine echt coole Aufgabe nicht nur für die Grünen.

Heinz-Dieter Koske, Hilden

 

Deutscher Edelstein

Betr.: Das Ostpreußenblatt – Wegweiser nationaler Denkungsart

Durch eine Angehörige der Landsmannschaft Ostpreußen bekam ich wiederum einige Ausgaben des Ostpreußenblattes in die Hände. Erfreut konnte ich feststellen, daß sich hier noch ein Geist der nationalen Identität hält, der den meisten bundesdeutschen Presseorganen verlorengegangen ist. Selbst bezeichne ich mich als "Freund Ostpreußens", zumal Ostpreußen an politischer Geschichte und naturräumlicher Ausstattung einen Edelstein Deutschlands darstellt. Die Leserbriefe werden von der heutigen politischen Klasse schon bald als "rechtsradikal" beurteilt. Besonders angetan war ich von den Beiträgen von den Herren Hermann Biermann, Dr. Hänsel, Heinrich Banse sowie Hagen Nettelbeck.

Auf dem Gebiete der ehemaligen DDR haben wir immer die Ostgebiete als mindestens zum östlichen Separatstaat DDR gehörig betrachtet, was die Bevölkerung betrifft.

Daß die Ostpreußenfahne, die in meinem Zimmer einen ehernen Platz hat, von der Polizei der Altmark als Reichskriegsfahne des wilhelminischen Kaiserreiches angesehen wurde, ist der Ausdruck dafür, wie wenig die Beamten in der "Deutschlandkunde" geschult sind. Ob die BRD-Regierung unter Kohl die Ostgebiete geopfert hat, ist eine "diffizile Frage". Seit der Wende jedenfalls ist das Verhältnis zu Polen, Rußland und Litauen wie auch der Tschechei hinsichtlich deutscher Reichsgebiete fast ruhig geworden. Nato-Partner wie Polen, Tschechei und künftig Litauen auch werden genauso wenig Land abtreten, was deutsches Reichsgebiet war, wie die Nato-Partner Frankreich, Belgien oder Italien, ganz zu schweigen vom Anschlußverbot aller ostmärkischen Alpen- und Donauländer.

Die Zukunft Nordostpreußens ist ganz entscheidend davon abhängig, wie sich die BRD, Litauen und Rußland hier einbringen. Vom historischen gesehen, ist Nordostpreußen pruzzisch-litauisch sowie deutsches Siedlungsgebiet, das nach dem Zweiten Weltkrieg durch Stalin mit Weiß- und Großrussen besiedelt wurde. Nordostpreußen sollte als Möglichkeit einer Verbindung Westeuropa-Rußland begriffen werden, anders als die anatolische Verklammerung mit Kleinasien und deren rivalisierenden kurdisch-türkischen Ethnien.

Udo Hammelsbeck, Drübeck im Harz

 

Gut gefallen

Betr.: Folge 40/00 – Leserbrief "Angst vor dem Volkswillen"

Der obengenannte Brief von Herrn Rudolf Scharf hat mir ausnehmend gut gefallen, zumal mich dieses "Germany must perish" von Theodor N. Kaufmann schon immer beschäftigt hat. Man stelle sich statt Germany ein anderes Land dafür vor, und die ganze Welt würde aufschreien. Herta Becker

Mühlheim am Main