28.03.2024

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02.12.00 Forschungen im Kloster

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. Dezember 2000


Forschungen im Kloster
Das Haus des Deutschen Ostens in München und seine Bibliothek

Seit 1964 besteht es, das Haus des Deutschen Ostens (HDO) in München. Romantisch und ruhig liegt es mitten in der Millionenstadt in einem ehemaligen Klostergebäude aus dem 17. Jahrhundert. Zum einen dient es als Begegnungsstätte zur Pflege, Präsentation und Fortentwicklung des Kulturgutes der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler. Zum anderen führt es in ganz Bayern Kultur- und Fortbildungsveranstaltungen durch und fördert so auch die Ostkunde im Bereich der Erwachsenen- und Jugendbildung und Ostkundeunterricht an den bayerischen Schulen. Gerade der Ostkundeunterricht liegt, dies spürt man an den oft gänzlich fehlenden historischen Kenntnissen auch gutwilliger jüngerer Menschen, in den meisten Bundesländern seit 1969 im argen oder ist schlicht überhaupt nicht mehr existent.

Von Anfang an spielte auch die Einrichtung einer Fachbibliothek im HDO eine Rolle, die ergänzend zur Arbeit des Hauses Literatur zur historischen Landeskunde der deutschen Ostgebiete sowie der Siedlungsgebiete in Ostmittel- und Südosteuropa sammelt. So entstand die bis vor kurzem auf diesem Gebiet einzige öffentlich zugängliche Ausleihbibliothek in Bayern. Seit November 2000 hat das HDO nun eine Filiale in Nürnberg eröffnet, von der aus die dortigen Nutzer auch indirekten Zugriff auf die Bestände im Münchner Haupthaus haben. Gewünschte Literatur kann nun innerhalb eines Tages von dort bestellt werden. Neben Literatur zur Deutschlandpolitik, der Deutschen Frage der ehemaligen DDR, Ostkunde, Deutscher Osten usw. sind Themen wie Vertreibung und Aussiedlung vertreten. Naturgemäß spielt die Literatur der historischen Landesforschung eine Hauptrolle in dem Bestand. Soziologische Untersuchungen zum deutschen Osten und eine umfangreiche Sammlung von Ortschroniken ergänzen ihn. Doch auch die Belletristik spielt, soweit sie die genannten Themen berührt, eine Rolle. Nicht weniger als 290 laufende Zeitungen und Zeitschriften können im HDO eingesehen werden. Integriert wurde auch eine Sammlung von Hand- und Wandkarten. Geleitet wird die inzwischen auf einen Gesamtbestand von etwa 60 000 Bänden angewachsene Bibliothek seit 1991 von Brigitte Steinert.

Seit 1981 befindet sich die rund 10 000 Bände starke Bibliothek der Deutschen Burse Marburg mit Literatur über Grenz- und Auslandsdeutschtum als Dauerleihgabe in der Bibliothek des HDO. Im Jahre 1990 konnte eine etwa 3000 Titel zählende Privatbibliothek schlesischer Literatur eines Breslauer Sammlers aus dem Nachlaß erworben werden und brachte neben einer beträchtlichen Aufstockung des schon vorhandenen Belletristikbestandes auch einige wertvolle, alte Bände aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Bibliothek des HDO zählt damit zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Leihbibliotheken zum Thema Deutscher Osten und Vertreibung und wird auch von interessierten Heimatforschern immer intensiver genutzt.

Haus des Deutschen Ostens, Bibliothek, Am Lilienberg 5, 81669 München, Tel.: 089/ 48 20 63; Fax: 089/ 48 67 89. Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag 9.00 bis 12.00 Uhr, 13.00 bis 15.30 Uhr, Dienstag 9.00 bis 12.00 Uhr, 13.00 bis 19.00 Uhr, Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr. – Die Nürnberger Filiale des HDO befindet sich in der Imbuschstraße 1, 90473 Nürnberg; Telefon 0911/ 800 26 38; Öffnungszeiten der Nürnberger Filiale: Montag 13.00 bis 18.00 Uhr und Donnerstag 9.00 bis 13.00 Uhr und 16.00 bis 18.00 Uhr. HBvS / B. S.