20.04.2024

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16.12.00 Serie: Konservative Vereinigungen in Deutschland

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 16. Dezember 2000


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"Bürger fragen Journalisten"
Serie: Konservative Vereinigungen in Deutschland

In loser Reihenfolge präsentiert Stefan Winckler konservative Vereinigungen und Organisationen in Deutschland. Nachdem es zuletzt um den Templerorden von "Ordo Militiae Crucis Templi" ging, präsentiert er heute die Bürgerinitiative "Bürger fragen Journalisten e. V."

Journalisten haben häufig Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert, aber werden zunehmend mit Themen konfrontiert, die naturwissenschaftliche Kompetenz erfordern. Insofern können sie Risiken der Kernkraft, Gentechnik und ähnliches oft unzureichend beurteilen. Sie transportieren überproportional Meinungen wissenschaftlicher Außenseiter und zu selten die Auffassungen der Expertenmehrheit, so daß in der Öffentlichkeit technikfeindliche Einstellungen zum Schaden von Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft an Boden gewinnen. Mehr noch: seit "1968" hat sich das Selbstbild der Journalisten gewandelt. Als "kritisch" galt zuvor der, der den Wahrheitsgehalt einer Quelle besonders stark abwägt. Seitdem ist ein "kritischer Journalist" gleichbedeutend mit einem gesellschaftskritischen Akteur, einem Anwalt bestimmter, oft moralischer, gar moralisierender Positionen, die nicht mit denen der "schweigenden Mehrheit" übereinstimmen. Diese und andere Erkenntnisse der Publizistikwissenschaft, "insbesondere der ,Mainzer Schule‘" und des Instituts für Demoskopie in Allensbach, "führten zur Gründung der unabhängigen, überparteilichen Bürgerinitiative "Bürger fragen Journalisten" durch den Industriekaufmann Hansjörg Klein in Erlangen im Jahre 1984. Eine pauschale Journalistenschelte wird auf der jährlichen Versammlung nicht geübt. Dafür bürgt auch die wissenschaftliche Qualifikation des Kuratoriums, dem u. a. die Publizistik-Professoren Kepplinger und Donsbach, der Historiker Wolffsohn und der Politologe Oberreuther angehören. "Bürger fragen Journalisten" zielt vielmehr auf eine wahrheitsgetreue Berichterstattung, strikte Einhaltung der Rundfunkgesetze und Programmrichtlinien, wirksame Gesetze gegen den Mißbrauch journalistischer Macht, Haftungskriterien für Journalisten, angemessene Sendezeiten für Kritik an journalistischen Fehlentwicklungen sowie Mithilfe bei Schadensersatzansprüchen der Betroffenen ab. Mittel dazu sind: Medienbeobachtung, Dialog mit den Medien, die Zeitschrift "Transparenz der Medien" sowie der Fachkongreß "Erlanger Medientage" mit Wissenschaftlern, Politikern und Journalisten.

Nicht zuletzt verleiht der Verein an verdiente Journalisten und Wissenschaftler die "Goldene Rosine": unter den Empfängern waren Fritz-Ulrich Fack, Herbert Kremp, Bodo Hauser, Gerhard Fuchs. Die Finanzierung erfolgt über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Die Unterstützung durch die Bundesregierung wurde mit dem Machtwechsel 1998 eingestellt.

Kontaktadresse: "Bürger fragen Journalisten", Koldestraße 8, 91052 Erlangen