16.04.2024

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13.01.01 Kommentare

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. Januar 2001


Kommentare

Endstation D-Mark

Wie man seit längerer Zeit weiß, werden besondere Vergütungen an solche Journalisten geleistet, die die Europäische Union und die Einführung einer gemeinsamen Währung in exklusiver Weise propagieren. Es wundert daher kaum, wenn demnächst eine D-Mark-Erinnerungsmedaille, in Gold versteht sich, zum Stückpreis von 250 Mark unter die Deutschen gebracht wird. Es scheint dies Teil einer Konzeption zu sein, um die tief und wohl begründeten Ängste von uns Deutschen angesichts einer zukünftigen Schwach-Währung in hinnehmbare Wehmut mit Schulterschlag zu wandeln. Denn nachdem unlängst ein ausländischer Autor nicht ohne anzügliche Bemerkungen auf den noch immer viel zu großen Wohlstand der Deutschen hingewiesen hatte, ist nunmehr der Zeitpunkt gekommen, wo es um die Phase der Endabrechnung zu gehen scheint. In der Wolhstandsrangliste der Nationen sind wir inzwischen auf den achtbaren Rang 14 abgerutscht, was im Vergleich mit dem Jahre 1958 sogar noch um eine Position schlechter ist. Dies dürfte sich vielleicht noch weiter ändern, wenn demnächst die EU-Osterweiterung ihre ersten finanziellen Schatten über die Bundesrepublik wirft. "Gold gab ich für Eisen" war eine aus den Tagen der deutschen Freiheitskriege stammende gemeinschaftsbildende These, dieses Mal muß man das Gold kaufen. Keine kleine Aufgaben für solche Journalisten, die nunmehr gegen eine Ablehnungsfront von weit über 60 Prozent Deutschen anschreiben müssen, aber wenn das Handwerk vergoldet wird, schreibt es sich auch leichter ... M. D.

Andere Länder, andere Sitten – obwohl im Zuge der angestrebten Globalisierung und der damit einhergehenden Auflösung der Völker ein unzeitgemäßes Wort, dem aber angesichts eines Ende Februar in Istanbul anlaufenden Prozesses doch ein gewisser Erinnerungswert zukommt. Dann nämlich muß sich ein syrisch-orthodoxer Priester vor einem türkischen Gericht verantworten, weil er angesichts der türkischen Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges davon gesprochen hatte, daß dies "nicht mehr zu leugnen" sei. Für solche Feststellungen drohen türkischen Staatsbürgern Haftstrafen bis zu drei Jahren. Natürlich wäre es in Abwandlung des früheren DDR-Spruches "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen", falsch, dies nunmehr etwa auf die Türkei auszudehnen. Dazu fehlt insbesondere auch die faktische Handhabe der Vergleichbarkeit des ungeheuren türkischen Massenmordes. Aber dem Nachbarn einmal wenigstens über die Schulter zu schauen, wie er die Geschichte seines Volkes zu schirmen trachtet, wäre ein durchaus achtbarer und wünschenswerter deutscher Gedankenausflug. Michael Deutsch

Unterstellungen

"Wir reden mehr, als das Frankreich zuhört", klagte nach dem "Basar" von Nizza der schwedische Premier Göran Persson über das harsche Auftreten französischer Politiker. Dabei scheint im nachhinein klar zu sein, daß Frankreich immer stärker auf eine romanische Achse setzt, die Italien, Spanien und Portugal einschließt, und die gegen Berlin in Stellung gebracht werden soll. Wenn die französischen Dienste korrekt ins Außenamt nach Paris berichten würden, dann wüßte man dort auch, daß Berlins Genossen mit der Unterstellung "Germanischer Block" nichts anzufangen wüßten. Schon Wien einzubeziehen würde ihnen frevelhaft und irgendwie unsittlich aufstoßen. M. D.