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20.01.01 Kommentare

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. Januar 2001


Kommentare:

Gierige Banken  

Das hatte sich der Bundesverband deutscher Banken fein ausgedacht. Die Kosten, die den Geldhäusern durch die Bargeldumstellung auf Euro anfallen, solle ihnen das Bundesfinanzministerium, also der Steuerzahler, ersetzen. Es geht abermals um Milliarden, für jede einzelne Filiale rechnen die Banker mit durchschnittlich 139 000 Mark Umstellungskosten.

Doch es kam eine Abfuhr aus dem Hause Eichel. Die Kosten seien ohnehin steuerlich absetzbar. Darüber hinaus gebe es keinen Pfennig.

Recht so: Die großen Finanzinstitute haben den Deutschen schließlich jahrelang mit den angeblichen Vorteilen des Kunstgeldes in den Ohren gelegen, allen voran Deutsche-Bank-Chefökonom Norbert Walter. Jetzt sollen die ungefragten Bürger auch noch ihre Zeche zahlen – eine Unverfrorenheit sondergleichen.

Dabei wird den Deutschen schon tief genug in die Tasche gegriffen. Gut 60 Milliarden Mark werden Deutschland an Notenbankgewinnen durch die Lappen gehen, hauptsächlich an Frankreich. Die gewaltige Summe wären sonst als Bundesbankgewinn dem Steuersäckel – also der öffentlichen Kasse der Deutschen – zugeflossen.

Unabhängig eines sich glücklicherweise leicht erholenden Euro-Wechselkurses also werden die Bundesbürger für die europäischen Träume ihrer Politiker und Bankiers ohnehin schwer berappen müssen. Weitere Zusatzforderungen ausgerechnet von seiten glühender Euro-Euphoriker verbitten wir uns. Hans Heckel

 

Zweierlei "Haß"

Wer austeilt, kann auch einstecken? Von wegen. Die Erfahrung zeigt, daß gerade die verbalen Schlägertypen mit äußerster Empfindlichkeit reagieren, sobald sie selbst was auf die Nase kriegen.

"Soldaten sind Mörder" darf jeder sagen, schreiben, plakatieren seit linksgerichtete Verfassungsrichter den zutiefst beleidigenden Spruch unter die "Freiheit der Kunst" stellten. Wehe aber dem, der sich – und sei es aus Spaß – an der falschen Klientel vergreift.

"Hängt die Grünen, solange es noch Bäume gibt" – mit diesem witzig gemeinten Satz hatte vor Jahren FC-Bayern-Mittelfeldspieler Mehmet Scholl das Jahrbuch seines Vereins verziert. Prompt schritt ein Grünen-Mitglied aus Niedersachsen zur Anklage. Das ganze Jahrbuch mußte eingestampft werden, Scholl entschuldigte sich und kam ohne Verurteilung gerade noch mal davon.

Da erging es einem Lehrling aus Seeshaupt am Starnberger See jetzt schlechter. Der hatte das Scholl-Zitat auf sein Auto geklebt und bekam umgehend Post vom Staatsanwalt. 40 Stunden gemeinnützige Arbeit muß der 20jährige beim Bund Naturschutz leisten, so das Urteil, "um seine Vorurteile abzubauen". Er habe "zum Haß aufgestachelt", wettert der Weilheimer Richter Helmut Haindl.

Der junge Autofahrer hatte beteuert, natürlich keinem Grünen etwas antun noch dazu aufrufen zu wollen. Das darf man ihm wohl glauben – im Unterschied zu den "Soldaten-sind-Mörder"-Schreiern, die ihren Spruch keineswegs "künstlerisch", sondern durchaus bitterernst gemeint hatten und dennoch ungeschoren blieben.Es kommt heutzutage eben darauf an, gegen wen sich Geschmacklosigkeit richtet, um richterlich geahndet oder sanktioniert zu werden. Jan Bremer