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20.01.01 Einäugig

© Das Ostpreußenblatt  / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. Januar 2001


Michels Stammtisch
Einäugig  

Der Stammtisch im Deutschen Haus war empört: 20 Skinheads in München hatten in der Nacht zum 13. Januar 2001 einen 31jährigen Griechen zusammengeschlagen und am Kopf schwer verletzt. Die Medien, vom Fernsehen samt ihren Videotextseiten über den Rundfunk bis hin zu den Zeitungen berichteten darüber ausführlich. Sie fügten hinzu, daß nach einer anschließenden Massenschlägerei "15 Rechtsextremisten" festgenommen worden seien. Jedermann in Deutschland konnte von dieser Gewalttat erfahren und wird sie verurteilen, meinte der Stammtisch.

Dann wurde am Stammtisch berichtet, daß kürzlich im westfälischen Kreis Unna rund 20 Ausländer am hellichten Tag einen 17jährigen Deutschen mit kurz geschnittenen Haaren umringten. Er flüchtete, doch die Schläger erwischten seinen zu Hilfe eilenden Zwillingsbruder. Nach Polizeiangaben schlugen einige Gewalttäter den Jugendlichen mit Steinen auf Kopf und Körper, während andere den auf dem Boden liegenden jungen Mann mit einer Gaspistole beschossen. Zwei Gewalttäter wurden festgenommen, gegen sie liefen bereits Strafanzeigen, weil sie schon mehrfach durch Gewalttaten aufgefallen waren.

Außer den Lesern des "Hellweger Anzeigers" und einer Fünfzeilenmeldung im nur 20 Kilometer entfernten Dortmund erfuhr jedoch niemand in Deutschland von der Gewalttat in Unna. Das allerdings unterscheide diese Tat von der in München, stellte der Stammtisch fest. Doch selektive Berichterstattung helfe nicht beim Kampf gegen jede Art von Gewalt. Darum gehe es heute. Gewaltbereitschaft dürfe auch keine Stufe der politischen Karriereleiter sein, selbst für 68er nicht, die sich ihrer Vergangenheit schämen sollten, statt auf sie stolz zu sein.