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10.02.01 Wieder malen auf der Kurischen Nehrung – Aquarellkurs angeboten

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. Februar 2001


Ein Traum erfüllt sich
Wieder malen auf der Kurischen Nehrung – Aquarellkurs angeboten

Es ist sehr lange her, als zuerst um 1900 Maler wie Lovis Corinth auf der Kurischen Nehrung die besondere Dünenwelt mit ihrem faszinierend wechselnden Licht und den Farben entdeckten. Im Gasthof Blode entstand die Keimzelle der Künstlerkolonie Nidden. Es kamen viele Maler aus dem nahen Königsberg, aber auch Max Pechstein, Schmidt-Rottluff, zuletzt Ernst Mollenhauer bis 1945. Jener versuchte vergeblich die kostbare Gemäldesammlung seines Schwiegervaters Hermann Blode aus dessen legendären und künstlerfreundlichen Gasthof mit der beliebten "Künstlerveranda" zu retten. Blode hatte gesammelt: Immer, wenn ein Künstler seine Miete oder Zeche nicht begleichen konnte, war er mit einem von dessen Werke zufrieden. Die Künstlerkolonie blühte. Mit Pechstein entwickelte sich in diesem Nehrungsort eine "Brücke-Filiale". Mit den Worten zu seinen Schülern: "Nehmt ordentlich Zinnober in den Pinsel!", machte er ihnen Mut zur Farbe. Es gesellten sich auch Komponisten wie Humperdinck dazu. Agnes Miegel besang "Die Frauen von Nidden" in ihrer Ballade. Thomas Mann entdeckte 1929 Nidden und begann im selben Jahr mit dem Bau seines Hauses auf einer bewaldeten Düne über dem Haff. Dort schrieb er "Jakob und seine Brüder".

Und nun ist es noch nicht lange her, daß man dort wieder ungezwungen malen kann. Die Naturschönheiten sind geblieben, ebenso der Reiz der Nehrungsdörfer. Schon Alexander von Humboldt sagte: "Die Kurische Nehrung ist so merkwürdig, daß man sie eigentlich ebenso wie Spanien und Italien gesehen haben muß, wenn einem nicht ein wunderbares Bild in der Seele fehlen soll." Die erfahrene Aquarell-Malerin Karina Stängle, geboren 1943 in Königsberg, ist bereit, mit Neugierigen die schönsten Malerwinkel in Nidden und der Nehrung zu malen und ihnen den Umgang mit Aquarellfarbe, Pinsel und Papier beizubringen. Als Motive bieten sich das Haff an, die Dünenwelt, die braunen Fischerhäuser mit coelinfarbigen Giebeln und Fenstern, die bunten Bauerngärten voller karminroter Pappelrosen, Tagetes, weißen Cosmen, der Kurenkahn, Ostsee mit Wellengang oder potteben, Himmel in kobaltblau, Sonnenuntergänge als Minutenaquarell.

Es ist eine Bootsfahrt über das Haff ins Memeldelta vorgesehen, ebenso zwei Ausflüge nach Schwarzort, Memel, Polangen. Ein Atelierbesuch bei einem bekannten litauischen Maler ist möglich. Es wird auch genügend Zeit bleiben, am weißen Ostseestrand in den Wellen zu baden.

Karina Stängle malt seit 1992 auf der Kurischen Nehrung (im Juli/August) und kennt die dortige Situation sehr gut. Die Gruppe wird aus fünf bis zehn Teilnehmern bestehen. Der Aufenthalt wird vom 28. Juli bis 11. August 2001 sein. Der Preis im Doppelzimmer mit Balkon, Dusche, WC und sehr gutem Frühstück, Flug ab Frankfurt, drei Ausflügen und Kurs wird bei etwa 2050 DM liegen. Wer beim Aquarellieren mitmachen will und mehr Informationen haben möchte, wende sich an Karina Stängle, Rosmarinweg 11, 73733 Esslingen, Telefon 07 11/3 70 10 45; Fax 07 11/3 70 85 78. Anmeldeschluß ist der 1. Mai 2001. KS