29.03.2024

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10.02.01 Briefe an die Redaktion:

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. Februar 2001


Briefe an die Redaktion:

Zumutungen sind ungeheuerlich

Betr.: Folge 4/01 – "Das Berliner Panikorchester"

Was uns – dem deutschen Volk – an miesem Geschwätz und nebulösen Taten in ununterbrochener Reihenfolge zugemutet wird, ist schlicht ungeheuerlich.

Da erwartet ausgerechnet ein Herr Fischer von uns, seine militanten Exzesse aus der Zeit heraus verstehen zu "sollen", obwohl er gerade diese Argumentation der Elterngeneration als inakzeptabel verweigerte. Darüber hinaus soll der deutsche Michel glauben, daß die sogenannten Revoluzzer eine Wiederholung von Ravensbrück verhinderten, dank ihrer Gewalttätigkeit Deutschlands Freiheit retteten. Pfui, wie makaber auch der Versuch, Gewaltsamkeiten als Jugendsünde abzutun. Mit Ende der 20er gilt der Mensch als erwachsen, er sei denn ein ausgesprochener Spätentwickler.

Auf der Suche nach einem neuen Feindbild scheut die Koalition keinerlei Mühe. Je absurder ein Vorgang, desto wirksamer erfolgt die Ausschlachtung von Ereignissen wie beispielsweise die Vorverurteilung der Stadt Sebnitz, der Anschläge in Düsseldorf. Eine Entschuldigung? Vielleicht nach 30 Jahren, wie von Herrn Fischer praktiziert?

Da werden junge Soldaten skrupellos auf dem Balkan eingesetzt. Von strahlendem Uranstaub geht keinerlei Gefahr aus. Erwartungsgemäß macht der Staub einen Bogen um Deutsche. Daß italienische und andere Soldaten – nach ihrem Einsatz auf dem Balkan – bereits verstarben, geht das uns etwas an, oder gar die unabsehbaren Folgen für die dortige Bevölkerung?

Daran wird das fröhliche Gehen und Kommen der Minister nichts ändern. Hauptsache die Quote stimmt. Eignung, Wissen und Können sind längst Luxus geworden, der Reigen wird nur fortgesetzt.

Abschließend weise ich mit Nachdruck darauf hin, daß unsere Geschichte nicht nur aus den unrühmlichen zwölf Jahren – von denen einige behaupteten, es sei das 1 000jährige Reich – besteht. Was mir große Sorgen bereitet, ist die in keiner Weise gerechtfertigte, auf totaler Selbstüberschätzung basierende Absicht, jedem Bürger das selbständige Denken zu verbieten.

Christel Götze, Lübeck

 

 

"Das finde ich gut"

Betr.: Folge 4/01 – ",Ganz normaler Straftäter‘"

Ich finde es gut, wenn Joschka Fischer exemplarisch für seine Generation in aller Öffentlichkeit für die eigenen Taten zur Rechenschaft gezogen wird und das alles hautnah erleben darf, was die Eltern der 68er seit Jahr und Tag "pauschal" ertragen müssen. Vielleicht machen sich sogenannte Kenner der Materie einmal die Mühe, darüber nachzudenken.

Margot Mahner, Bremen

 

 

Polnische Annexion

Betr.: Folge 4/01 – "Ostpolen und Ostdeutsche"

Wenn behauptet wird, daß die ostpolnische Bevölkerung nach 1945 vertrieben wurde, so kann das für die Gebiete von Weißrußland nicht zutreffen, denn diese wurden nach 1918 widerrechtlich von Polen annektiert. Eine widerrechtliche Inbesitznahme fremden Landes kann nach knapp 20 Jahren Ausbeutung kein Heimatrecht begründen. Was man stiehlt, wird nicht zum Besitz!

Kurt Tümmers, Rastatt

 

 

Märchen der 68er

Betr.: Folge 4/01 – ",Ganz normaler Straftäter’"

Die Diskussion um die ehemals (?) sehr roten Minister Fischer und Trittin hat viele 68er auf den Plan gerufen, die nun dabei sind, sich eine eigene Geschichte zu spinnen, wozu gehört, daß sie zur eigenen Erhöhung in Anspruch nehmen, für eine ganze Generation zu stehen. Wenn sie Fehler eingestehen, dann doch nur im Rahmen verzeihlicher Irrtümer, die vor ihrer großen Leistung in den Hintergrund treten, die demokratische Gesellschaft der Bundesrepublik voran gebracht zu haben. Steine wurden laut Fischer ja nur als eine Art Gymnastik in die Höhe geworfen, um sie anschließend wieder aufzufangen. Keinesfalls sollten sie Menschen treffen. Auch Schläge und Fußtritte dienten wohl nur der körperlichen Ertüchtigung.

Die 68er waren eine kleine Minderheit mit sehr viel Müll und Aggressivität in den Köpfen. Unser Land braucht sie wie einen Kropf. Auch ohne diese Wirrköpfe war es auf gutem Wege. Lassen wir uns also von niemandem verwirren und glauben wir keine Märchen. Auch in vielen Medien haben 68er den Marsch in einflußreiche Positionen geschafft.

Bernhard Kristin, Berlin

 

 

Keine Illusionen

Betr.: Die "Grünen" in Deutschland, der "grüne" (derzeitige) Außenminister etc.

Offenbar gehöre ich zu denjenigen, die den "Grünen" gegenüber keine Sympathie, aber auch keine Illusionen entgegenbringen. Ich beobachte sie seit 20 Jahren. Und mir drängt sich oft ein Schiller-Zitat auf, wonach man Achtung vor den Idealen seiner Jugend haben solle, wenn man auch ein Mann geworden sei. Schon recht. Nur ist dies auch ein mißverständliches Zitat, denn bekanntlich hatten und haben auch junge Nationalsozialisten und Kommunisten "Ideale".

Was derzeit in Deutschland geschieht, kann doch eigentlich für niemanden eine Überraschung sein. Die "Grünen" haben im letzten Wahlkampf unmißverständlich artikuliert, was uns erwartet, wenn sie an der Regierung mitbeteiligt sind. Daß es unter den "Grünen" beinahe ausnahmslos "Laien" gibt, war auch vorher bekannt. Ich finde es auch eine Farce, daß Deutschland von einer Partei beinahe terrorisiert wird, die von zirka 95 Prozent aller Wähler nicht gewählt wird. Daß Herr Fischer seine unrühmliche Vergangenheit nur sehr zögernd zugibt, wäre mir zur Not noch menschlich verständlich. Daß er sich anmaßt, die österreichische Bevölkerung zu belehren, wen sie zu wählen habe, ist für ein Mitglied der derzeitigen deutschen Bundesregierung, die offenbar nichts dabei findet, die Partei, die sich jetzt PDS nennt, im deutschen Bundestag zu dulden, eigentlich beinahe obszön.

Martin Focke, Iffeldorf

 

 

Halbwahrheiten und halbe Moral

Betr.: Folge 2/01 – "Zivilcourage und ,achtbare Leute‘"

Die obengenannten Ausführungen von Hans-Joachim v. Leesen sind hervorragend und sehr lesenswert.

Ich meine, daß unser Land von Halbwahrheiten und halber Moral beherrscht wird, wobei die verschwiegene Hälfte die andere zur Lüge macht. Glaubwürdigkeit Mangelware. Die politische Klasse hat eine eigene Moral definiert und legt fest, was zu ihr zählt oder gegen sie verstößt. Demokratie trägt sie wie einen Anzug, den ein Schneider erst nach ihren Wünschen passend machen mußte.

Sebnitz war ein klassisches Beispiel. Von der Springer-Zeitung "Bild" ging eine Welle der Lüge und Fälschung durch das Land, wurde gierig aufgegriffen und verbreitet. Sebnitz paßte zu den angeblich rechtsextremistischen Schandtaten von Düsseldorf und sollte helfen, die deutsche Rechte für alle Zeit in den Boden zu stampfen. Kürzlich empfing der verantwortliche Verlag die deutsche Politprominenz zum Neujahrsempfang. Sie kamen in Scharen.

Doch Sebnitz ist nur ein Beispiel in einer Kette der Unmoral. 55 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg werden die deutschen Opfer, ob Soldaten oder Zivilisten, von Vertreibung, Bombenterror, Siegergewalt, Verschleppung und Zwangsarbeit wenn nicht verschwiegen, dann als Opfer niederer Klasse behandelt. Die Verbrechen der Sieger zählen nicht. Die verleumderische Wehrmachtsausstellung des Reemtsma-Erben und Milliardärs Reemtsma mit ihre Beweihräucherung durch die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts war eine Schande für unser Land. Ihre Täter gehörten in einer moralisch intakten Gesellschaft an den Pranger. Bis heute ist der Hitlerjugend-/Kriegsgeneration die ihr zustehende Gerechtigkeit versagt geblieben. Ihr Idealismus, ihre Opferbereitschaft und Vaterlandsliebe sind aus heutiger Sicht zwar nicht nachvollziehbar, verdienen aber die Achtung und den Respekt der Heutigen.

Patrick Trost, Brandenburg

 

Zur Bedeutung von Hannah Arendt

Betr.: Folge 48/00 – "Freiheit – nicht ohne Autorität"

Hannah Arendt war zeitweilig Königsbergerin. Gut. Aber war sie eine beachtenswerte Philosophin? Ihre Schriften habe ich nicht gelesen. Aber mehrmals über Hannah Arendt. Auch nach dieser Lektüre weiß ich nicht, was am philosophischen Werk Hannah Arendts wichtig sein sollte. Was könnte unser Leben verändern, die Welt verbessern? Wenn H. A. bemerkt, daß die Menschen mehr oder weniger wurzellos seien, ist das nicht neu. Wenn sie als Wurzel nur "Gott" anbietet, ist das dürftig. H. A. verurteilt die Ideologien, weil die behaupten, umfassend zu sein, es aber nicht sind. Bezüglich des Nationalsozialismus – verständlicherweise ihr Kernthema – sieht sie nur das Totalitäre, trägt also selber gewaltige Scheuklappen. Wenn Frau H. A. sagt, von Hause aus habe sie nicht gewußt, daß sie Jüdin ist, weil ihre Eltern keinen Kaftan trugen und nicht zur Synagoge gingen, dann ist das sogar pikant: Wie definiert sie Jude sein? Wie die Nazis? Was ist so neu an Hannah Arendts Erkenntnis, in der Politik handelten verschiedene Personen nach verschiedenen Interessen, und man wisse nicht genau, was dabei herauskomme? Oder daß Menschen sich gern in Ideologien flüchteten, weil die Sicherheit versprächen? Der herausgehobene Satz "Politik verkehrt sich zum Gegenteil des Menschlichen" ist weder umwerfend noch begrifflich klar. Wichtig an H. A. war eigentlich nur ihr berühmter Satz von der Banalität des Bösen. Eigentlich auch nichts Besonderes, wohl aber wichtig in einer Zeit hysterischer Geschichtsbetrachtung. Schön an Hannah Arendts Leben war, daß sie zu ihrer Jugendliebe Heidegger stand, auch als der zum Nationalsozialisten geworden war. Nun ja, bei ihm hat sie das Wortgeklimpere gelernt, mit dem man Leute beeindrucken kann. Über die Toten nichts als Gutes! Gut, dann eben weniger schreiben.

Dieter Tempel, Celle

 

 

Haider in Rom

Betr.: Folge 51/00 – ",O Tannenbaum, o Tannenbaum …‘"

Bei den Vorgängen um die Übergabe des Kärntner Weihnachtsbaums in Rom durch den Kärntner Landeshauptmann habe ich mich gefragt, wie viele der Demonstranten und Krawallmacher wohl Haider kennen beziehungsweise über zutreffende Informationen über ihn verfügen.

Europas Linke arbeitet mit vielen Medien zusammen, die sich ihr in einmütiger Willfährigkeit andienen. Ob in Düsseldorf, Sebnitz oder Rom, immer wieder fällt die Gleichförmigkeit der Medienreaktion und ihr Mangel an journalistischer Redlichkeit auf. Immer weniger kann man sich auf das verlassen, was in der jeweiligen Tageszeitung steht. Selbst große überregionale Zeitungen schaufeln den Müll weiter, der von einzelnen Presseorganen auf den Markt gebracht wird. In Sebnitz mußte sich dann sogar der Bundespräsident um eine Begrenzung des angerichteten Schadens bemühen.

Liest man, was Das Ostpreußenblatt über das tatsächliche Geschehen beim Haider-Besuch berichtet, stolpert man auch über den Gegensatz zwischen Anspruch und Tun. Dieselben Leute, die die Moral ständig im Munde führen und in ihrem Namen die Bürger aufrufen, haben aus ihrer Tätigkeit die Moral total verbannt. Daß es Aufgabe der Medien ist, ihre Leser und Hörer korrekt zu informieren und zur begründeten Meinungsbildung zu befähigen, scheint in nicht wenigen Redaktionen nicht mehr zu gelten. Die Produkte dieses Journalismus werfen mit Steinen und zünden Autos an.

Robert Berger, Berlin-Spandau

 

 

Erinnerung gesucht

Betr.: Folge 49/00 – Leserbrief "Versündigung an den damaligen ,Wolfskindern‘"

Die Schreiberin des obengenannten Briefes, Brigitte v. Kalben, erinnert meiner Ansicht nach zu Recht an die vielen unaufgeklärten Schicksale sogenannter Wolfskinder, die 1945 allein auf sich gestellt als deutsche Waisenkinder von der Roten Armee überrollt wurden. Wie viele von ihnen wenigstens das Glück hatten, in den späteren Jahren noch nach Deutschland zu kommen, ist wohl tatsächlich nicht mehr feststellbar. Bei aller berechtigten Kritik an dem geringen Mitgefühl und der geringen Unterstützung, die sie in der Regel hier erfahren haben, muß man rückblickend wohl feststellen, daß sie wenigstens das "Glück" und die Chance hatten, sich im Nachkriegs-Deutschland schulisch, beruflich und menschlich zu entwickeln. Wieviel schlechter aber sind jene Kinder weggekommen, die in Litauen bleiben mußten, egal ob freiwillig oder von den Verhältnissen gezwungen. Ihnen sollte noch heute, 55 Jahre nach Kriegsende eine Geste oder Zuwendung zeigen, daß sie nicht dauerhaft vergessen wurden, auch wenn sie praktisch ihr Leben lang diesen Eindruck haben mußten.

Im Rahmen der Zeitzeugen-Buchreihe "Zeitgut" bereiten wir einen Band vor, der sich speziell mit Schicksalen der damaligen "Wolfskinder" beschäftigen wird. Wir suchen für dieses Buch Erinnerungen, Namen und Adressen. Für jeden geeigneten Hinweis bin ich dankbar.

Jürgen Kleindienst, Herausgeber der Reihe "Zeitgut", JKL Publikationen GmbH, Klausenpaß 14, 12107 Berlin

 

 

Wo es weh tut

Betr.: Ostpreußenblatt

Das OB wird von allen meinen Freunden gelobt. Sie legen den Finger auf die Wunde, dorthin, wo es weh tut.

Horst Polakowski, Gernsheim

 

 

Deutsche Medien

Betr.: Ostpreußenblatt

Für Sie ein großes Dankeschön, daß es überhaupt noch eine solche Informationsquelle gibt. Von den anderen deutschen Medien, da schweigt des Sängers Höflichkeit.

Gottfried Schneider, Wettingen (Schweiz)

 

 

Anerkennung

Betr.: Ostpreußenblatt

Ausgabe für Ausgabe bin ich begeistert über unsere Zeitung! Da ich damit – wie die Leserbriefseite dokumentiert – nicht allein bin, will ich die Gründe für meine Zustimmung zum Inhalt des Ostpreußenblattes nicht extra aufzählen; sie sind im wesentlichen dieselben wie die Ihrer übrigen Leserschar. Woher sollte man die richtige Orientierung, die treffenden Argumente sonst erhalten, wenn nicht aus dem Ostpreußenblatt? Das wiederum ist nicht nur eine Anerkennung für Sie und Ihre Arbeit, sondern leider auch eine traurige Zustandsbeschreibung: Sie sind fast konkurrenzlos für den Bürger mit konservativen Wertevorstellungen! Würde hier ein Wettbewerb stattfinden, wäre es wahrscheinlich um die geistige Verfassung unseres Volkes besser bestellt.

Dipl. rer. pol. Jörg Metelmann, Neubrandenburg

 

 

Viele Veddels

Betr.: Folge 4/01 – "Statt ,Multikulti‘: Alle gegen alle"

Veddels gibt es viele in Deutschland, die aufzeigen, daß Ausländer ins Land gelassen, geholt oder gewünscht worden sind, für die es keine ausreichenden und funktionierenden Integrationskonzepte und vor allem nie genug Geld gab, um es in ihre Sprachförderung, Bildung und Ausbildung zu investieren. So wurde eine neue Unterschicht geschaffen, wurden Parallelgesellschaften etabliert und die berechtigte Abwehr deutscher Bürger durch Kampagnen erstickt, die jeden Kritiker zum Ausländerfeind oder Rechtsextremisten stempelten. Bei der Frage nach dem Warum läßt sich meinen, daß es in unserem Land politische Kräfte gibt, die unser Volk von innen heraus vernichten wollen. Sie sind dabei schon weit gekommen.

Volker Griffen, Potsdam

 

 

Parteiensystem

Betr.: Folge 4/01 – "Thierses Dolchstoß"

Herr Fischer mag weiterhin Außenminister spielen. Das erbärmliche Qualitätsbewußtsein eines mittlerweile inzüchtigen Parteiensystems sichert seinesgleichen ohnehin Aufstieg und Verbleib. Erinnern wir uns der Lateinstunde: Wie würde Gaius Suctonius im verfaulenden Rom einen begabten Dar- und Verstellungskünstler namens Josephus Piscator beschrieben haben? – "Vulpes pilum mutat, non mores" (Fuchs bleibt Fuchs, auch wenn er den Balg wechselt).

Werner Schick, Bad Breisig am Rhein

 

 

Jahrzehntelang

Betr.: Ostpreußenblatt

Jahrzehntelang lesen wir Das Ostpreußenblatt als die wichtigste Information für uns, denen noch nicht der Begriff Heimat ausgeredet worden ist. Diese Zustimmung finden wir laufend bestätigt durch die Veröffentlichung der Zuschriften "Leserbriefe", zuletzt vom 27. Januar 2001, volle Seiten 8 und 9. Zu dieser Rubrik Gratulation.

Horst Fischer, Lemgo

 

 

"Führer befiehl, wir folgen Dir"

Betr.: Folge 3/01 – "Betrogene Deutsche"

Besten Dank auch für den höchst aufschlußreichen Artikel in der letzten Ausgabe über die "betrogenen Deutschen". Dergleichen bekommt man sonst nirgends zu lesen. Diese und andere Artikel sind für mich als Nichtostpreußin (allerdings mit Vorfahren aus dieser Richtung) der Grund, warum ich das Blatt abonniert habe.

Meine Wut über die "betrogenen Deutschen" steigert sich jedoch bei dem Gedanken, wie sich "die Deutschen" in Form ihrer Politiker betrügen lassen. Schröders Wahlkampfreden und -versprechungen haben sich in nichts aufgelöst. Er möchte jedermanns Liebling sein und fällt deswegen anderen Politikern buchstäblich um den Hals. Und "die Deutschen" selbst? Sie schimpfen und jammern, sind unzufrieden, aber rühren keinen Finger. Die Feigheit, die sich hierzulande breit gemacht hat, ist eine Schande. Von Zivilcourage keine Spur – außer der staatlich sanktionierten. Es gilt noch immer: "Führer befiehl, wir folgen Dir". Das geht vom Kellner über den Reiseleiter bis zum Kanzler. Sie tun, was man ihnen sagt, Gehorchen ist die Devise. Damit ist kein Staat, schon gar keine Demokratie zu machen. Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient, leider.

H. Hartmannsberger, Bad Wörishofen

 

 

Schröders Niederlage

Betr.: Folge 50 – "Der Flop von Nizza"

Vor seiner Reise nach Nizza tönte Bundeskanzler Schröder lautstark, daß die Stimmen im EU-Ministerrat entsprechend der Bevölkerungszahl der Mitgliedsstaaten zugeteilt werden müßten, wofür er sich einsetzen wolle. Das Ergebnis des "Gefeilsches" von Nizza aber war, daß im künftigen EU-Ministerrat das volkreichste Land, die BRD, sich mit 29 Stimmen begnügen muß, so wie die volksärmeren Länder Frankreich, Großbritannien und Italien. Warum man Polen, mit etwa der Hälfte der Bevölkerung der BRD 27 Stimmen zugebilligt hat, ist mir ein Rätsel. Warum diese Bevorzugung?

Seine Niederlage in Nizza verkauft Herr Schröder, in die Heimat zurückgekehrt, dem Volk als einen Erfolg mit der Begründung, daß für ihn "das ,wirkliche strategische‘ Ziel, die Einigung Europas, das ,Wichtigste‘ gewesen sei." Deswegen wird er sicherlich auch dafür gestimmt haben, daß Polen im künftigen EU-Ministerrat überproportional vertreten ist.

Blenden wir zurück: Sein Vorgänger im Amt, Helmut Kohl, versprach uns vor seiner Reise nach Maastricht, daß es mit ihm ohne eine politische Union keine Währungsunion geben werde. In Maastricht aber knickte er, wie heute sein Nachfolger in Nizza, um. Uns verkaufte er seine Niederlage mit derselben Begründung als einen Erfolg, mit der Begründung, daß ihm die EU zu schaffen wichtiger gewesen sei, als die Entmachtung der Deutschen Bundesbank durch die Abschaffung der Deutschen Mark zu verhindern. Damit erfüllte er einen langgehegten Wunsch Frankreichs.

Ja, so sind sie eben, unsere deutschen Nachkriegspolitiker. Vorher, im eigenen Land, den Mund aufreißen, dann aber in die Knie gehen, wenn es zu kämpfen gilt. Niederlagen in Erfolge umzumünzen, das ist das Handwerk, das sie bestens zu handhaben verstehen!

Frankreichs Präsident Jacques Chirac sieht in dem Gipfel von Nizza gar die Geburt eines "entscheidungsfähigeren" Europas. Wer die Pleite von Nizza so sieht, der scheint, der Herr möge es mir verzeihen, nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben. Für wie blöd halten Politiker denn ihre Völker? Ausgerechnet ein Franzose redet von "entscheidungsfähiger", obwohl er doch wissen müßte, daß der einstige "Völkerbund" durch französische Vetos an einer gedeihlichen Arbeit für die Zukunft gehindert wurde.

So scheiterte unter anderem auch die 1932 in Genf begonnene "Abrüstungskonferenz", die von der "Ersten Republik auf deutschem Boden" beantragt worden war, um nach vollzogener Abrüstung Deutschlands Frankreich zu veranlassen, seine in Versailles gegebene Zusage, danach mit der eigenen Abrüstung zu beginnen, endlich einzulösen. Frankreich war es, das durch Einlegen von Vetos bewirkte, daß diese Abrüstungskonferenz ihr Ziel nicht erreichte. Anstatt abzurüsten begann nun ein großes Aufrüsten, mit einem Ergebnis, das uns allen bekannt ist. Wieviel Leid wäre allen Seiten erspart geblieben, wenn es 1932 zu einer Abrüstung gekommen wäre! Fazit: Politiker haben aus der Geschichte nichts gelernt!

Friedrich Kurreck Offenbach am Main

 

 

Zeuge der Flucht über die Ostsee

Betr.: Folge 4/01 – ",S 13‘ versenkte die ,Wilhelm Gustloff’"

Ich habe die Gnade früher Geburt, ich bin also Zeitzeuge der "Gustloff-Katastrophe".

Im Jahre 1941 wurden drei Marineoffiziersjahrgänge eingestellt. Ich gehörte zur Crew Mai 1941. – Ich meldete mich nach der Marineschule zur U-Bootwaffe, mein ein Jahr älterer Bruder war gerade als Fähnrich im Alter von 19 Jahren vor Gibraltar auf U-208 gefallen. – Die Verlustrate der U-Bootwaffe betrug 70 Prozent. – Es mußten neue U-Bootmodelle gebaut werden. Die Walter-Unterseeboote mit Turbinenantrieb konnten nicht mehr gebaut werden, die Zeit war den Deutschen davongelaufen. Also mußte improvisiert werden, mit den alten U-Booten war kein Erfolg mehr möglich. Man baute vom Reißbrett weg die Elektroboote Typ XXIII mit zwei Torpedorohren und 234 Tonnen sowie Typ XXI mit sechs Rohren, 20 Torpedos und 1600 Tonnen. – Diese Typen hatten einen Luftmast (Schnorchel), der wurde auf Sehrohrtiefe wie ein Sehrohr ausgefahren, und die Boote konnten dann unter Wasser mit Diesel fahren und die größeren Batterien ziemlich gefahrlos aufladen.

Die neuen Boote entwickelten mit der Elektro-Maschine 5000 PS, die alten Friedensboote nur 1000 PS. – Unser altes Frontboot, das sagenhafte Boot U-123, stellten wir im Frühjahr 1944 in Laurient außer Dienst. Bei Blohm und Voss bekamen wir dann ein Elektroboot Typ XXI, U-2506. – Die Zeit eilte, die Lage des Vaterlandes wurde immer schwieriger. In dieser Zeit des täglichen Bombenterrors bauten die Deutschen bis Kriegsende 130 Typ-XXI-Boote, 21 Typ-XXIII- und noch drei Walterboote. – Eine unglaubliche Leistung der Heimat. Eines Tages wird man diesem Einsatz das Prädikat "Antike Größe" geben.

Im Januar lagen wir in Gotenhafen, wir alle waren begeistert von den neuen Booten. Wir bekamen ein Übungsgebiet zugewiesen, dort fuhren wir am Tage mit dem Schnorchel, also mit Dieselantrieb, auf Sehrohrtiefe und luden die großen Batterien auf, nachts gingen wir auf Tiefe und probten mit den Elektrobatterien. Am 30. Januar nachts, ich hatte Wache, gab es schwere Detonationen. Wir sagten als alte Fahrensleute, das waren Torpedos. Aber wieso? Hier bei Gotenhafen Torpedodetonationen? Unmöglich, wir bleiben unten. Morgens ging es auf Sehrohrtiefe, die Diesel wurden angelassen, da kam ein deutscher Zerstörer, wir mußten auftauchen und waren erschüttert und fassungslos, als er uns den Untergang der "Gustloff" mitteilte. Wir bekamen sofort Befehl zum Abbrechen aller Übungen und mußten nach Gotenhafen einlaufen. Die Pier war voller Flüchtlinge, alte Männer, Frauen, Mütter, Kinder. – Alle U-Boote erhielten dann den Befehl, bei der Heimatwerft die Restarbeiten durchführen zu lassen. Die neuen Boote durften aus verständlichen Geheimhaltungsgründen keine Fremden mitnehmen. Keine Soldaten, keine Zivilpersonen. – Das hat mein so großartiger Kommandant nicht befolgt. Man stelle sich vor, die Pier war schwarz von Menschen. – Er rief mich und sagte: "1. WO, ich kann den Befehl nicht ausführen, gehen Sie an Land und suchen Sie 30 Flüchtlinge – Mütter mit Kindern und alte Gebrechliche – aus. Bestellen Sie diese für heute um 18.00 Uhr zu einem bestimmten Platz, wir nehmen sie mit nach Westen." Das war die schwerste Aufgabe meines bisherigen Lebens. Ich bat alle Aufgeforderten um größte Geheimhaltung, da es sonst zur Panik kommen könnte. – Keiner hat etwas gemerkt, als die armen Menschen glückselig an Bord kamen. Unser Smutje kochte erstmals ein ordentliches Essen, wir räumten unsere Kojen. – Ablegen, das Probetauchen war den Flüchtlingen etwas unheimlich. Unterwegs kamen britische Flieger, aber die wollten uns nicht. In Swinemünde gingen die Menschen von Bord, und sie waren so dankbar.

Mitte April liefen wir von Hamburg nach Norwegen aus. Machten Tieftauchversuche, dabei platzte bei 250 Metern Tiefe ein druckfester Schlauchbootbehälter, ausgelegt waren die Boote für eine Tiefe von 400 Metern. – Über Christiansand ging es dann auf Feindfahrt Richtung Gibraltar.– Dann hatten wir einen Bruch am Schnorchelkopf und liefen zur Reparatur in Bergen ein. Dort erlebten wir die Kapitulation. U-2511 – Eichenlaubträger Kapitän Schnee – war vor uns schon draußen. Bei der Rückfahrt nach Bergen traf U-2511 den britischen Flottenverband, der nach Bergen unterwegs war. – Nur um zu wissen, was die neuen Boote alles können, fuhr er einen Probeangriff gegen den Verband und keiner hat’s gemerkt. – Die Briten in Bergen wollten es nicht glauben, aber als alle Daten miteinander verglichen waren, da waren sie fassungslos.

In der Ostsee versenkten die Sowjets noch die Lazarettschiffe "Steuben" und "Goya". Die Briten versenkten in der Neustädter Bucht die "Cap Arkona" und die "Thielbek", die KZ-Häftlinge aus Bergen Belsen nach Schweden bringen sollten. Mit Phosphorgranaten und Bordwaffen wurde das gemacht. Die KZ-Häftlinge bildeten mit ihrer gestreiften Kleidung große Buchstaben "KZ". – Aber es half nichts, 7000 Menschen kamen um, ein Denkmal bei Eutin erinnert an dieses britische Verbrechen.

Klaus-Christoph Marloh, Seevetal

 

 

Erfahrungen in der Familie mit Polen

Betr.: Polnische Untaten

Vor dem Zweiten Weltkrieg haben viele Polen geschmuggelt und ohne Rücksicht auf Verluste an der deutsch-polnischen Grenze viele Zöllner umgebracht. Mein Onkel war Zöllner und wohnte dienstlich in Gumbinnen, Eydtkau und in Tilsit, leider ist mein Onkel im Krieg gefallen. Er erzählte meiner Mutter von den Greueltaten der Polen, und daher wollte kein deutscher Zöllner an der deutsch-polnischen Grenze Dienst machen. Mein Vater war bei der 291. Infanterie-Division, und als Zeichen hatte die Einheit den "Elchkopf". Er erzählte meiner Mutter, daß eine Kompanie zu einer polnischen Stadt kam, diese Stadt hatte weiße Fahnen gehißt, um sich zu ergeben. Da die Soldaten durch die weißen Fahnen keine Kampfhandlungen der Polen vermuteten, marschierten sie in die Stadt. Als die Soldaten in der Stadt waren, wurden die Stadttore geschlossen und bewaffnete Polen erschossen die Soldaten. Unsere Soldaten konnten sich durch den Überfall der Polen nicht mehr wehren und starben alle. Leider kenne ich nicht den Namen der Stadt. Mein Vater war beim Troß und fuhr den Hauptmann. Da ein Pferd lahmte, kamen sie nicht so schnell mit, und dadurch wurden sie erst mal gerettet. Leider ist mein Vater in Rußland verschollen.

Harry Kleinke