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10.03.01 Bauen, restaurieren, sammeln

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. März 2001


Bauen, restaurieren, sammeln
Aus der Arbeit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin

Nach vierjähriger Ruhepause konnte die Friedrichswerdersche Kirche in Berlin nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dieses Werk des Architekten Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahr 1830 wurde für 9,5 Millionen Mark behutsam restauriert und der Berliner Nationalgalerie als Schinkelmuseum und zur Präsentation ihrer klassizistischen Plastik zur Verfügung gestellt. Neben der berühmten Prinzessinnengruppe von Schadow sind dort auch die Büsten von Kant und Goethe zu bewundern.

Die historische Bausubstanz wieder herzustellen und den modernen Ansprüchen an Museumsbauten anzupassen steht seit Jahren im Mittelpunkt der Bemühungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Einen Rückblick auf das Jahr 1999 wirft das 36. Jahrbuch der Stiftung, erschienen im Gebr. Mann Verlag, Berlin (411 Seiten, 91 z.T. farbige Abb., Efalin mit farbigem Schutzumschlag, 48 DM). So erinnert man an das Richtfest zur Generalsanierung der Alten Nationalgalerie mit der Veröffentlichung der Reden von Bundeskanzler Gerhard Schröder und von Berlins Regierendem Bürgermeister Eberhard Diepgen. Beide bekannten sich zur Wiederherstellung der Berliner Museumsinsel in Zehnjahresfrist. Dem Wechsel im Amt des Generaldirektors der Staatlichen Museen zu Berlin – Peter-Klaus Schuster löste Wolf-Dieter Dube ab – widmen sich weitere Beiträge.

Kontrovers diskutiert wurde die Jahrhundert-Ausstellung "XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland", die in drei Häusern der Staatlichen Museen zugleich zu sehen war. Ihr sind ebenso Beiträge gewidmet wie den Meisterzeichnungen und Skulpturen der Sammlung Jan und Marie-Anne Krugier-Poniatowski, die im Kupferstichkabinett zu sehen waren, oder der ständig wachsenden Sammlung Berggruen.

Auch Neuerwerbungen konnte die Stiftung 1999 wieder verzeichnen, darunter ist neben Werken von Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde für die Nationalgalerie vor allem das Manuskript "Opus postumum" von Immanuel Kant aus Bonner Privatbesitz für die Staatsbibliothek zu nennen. Auf diese Weise konnte eine Zersplitterung des bedeutsamen Werkes verhindert werden. Eine Mikroficheausgabe ermöglicht es nun jedem quellenkundlich interessierten Philosophiehistoriker und jeder Bibliothek, Einsicht zu nehmen in die 290 eng beschriebenen Seiten, die Kriege, Brände und Besitzerwechsel überdauerten.

Aufsätze, Dokumentationen, Planungen, Forschungen und Reflexionen sind in bewährter Weise auch in dem neuen Jahrbuch der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu finden. Wieder ist ein Spiegel der vielseitigen Arbeit in Berlin entstanden. os