25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
10.03.01 Die Ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. März 2001


Die Ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern (Ruth Geede)

Lewe Landslied,

heute mal wieder Fragen, die beweisen, wie bunt und breitgefächert unser Familien-Kaleidoskop ist. Zuerst nach Königsberg. Da möchte unsere Leserin Anneliese Schön wissen, wo in den Jahren 1943 bis 1945 die städtischen Müllplätze lagen. Neben der Kläranlage, nahe der Rieselfelder hinter Nautzwinkel? Vielleicht kann ein ehemaliger Mitarbeiter der Königsberger Fuhrgesellschaft hierüber Auskunft geben. (Anneliese Schön, Im Kampfelde 3 in 37176 Nörten-Hardenberg.)

Die Königsberger waren eifrige Kanuten, wie die Tatsache beweist, daß es vier Kanusport-Vereine in der Pregelstadt gab. Auf einen, den Kanu-Club Preußen e. V., der seinen Sitz in der Altstädtischen Holzwiesenstraße hatte, bezieht sich der Wunsch von Siegfried Schwaak. Er sucht ehemalige Mitglieder oder Personen, die zu diesem Verein Kontakt hatten, dessen Club-Wimpel das Symbol der alten Reichskriegsflagge mit den Buchstaben K C P zeigte. Weiterhin sucht Herr Schwaak nach ehemaligen Bewohnern des Kgl. Waisenhauses am Sackheimer Tor, das der erste Preußenkönig vor 300 Jahren erbauen ließ. Das dürfte schwer sein, denn der Faktor Zeit spielt doch eine erhebliche Rolle, zumal das Gebäude in unserer Zeit auch Altersheim war. (Siegfried Schwaak, Kesselstraße 29 in 45888 Gelsenkirchen.)

Alte Fotos sprechen Geschichte und Geschichten. Da besitzt Rolf Neubauer aus Johannisburg eine Aufnahme, die er im Nachlaß seiner Mutter fand. Er kann sich noch gut an die Frau auf dem Foto erinnern: Lotti Schmidt aus Heilsberg. Als Elfjähriger befand er sich Ende Januar 1945 mit seiner Mutter auf der Flucht bei dieser Familie, die ein Schuhgeschäft besaß, liebevoll und herzlich umsorgt. Eines Nachts rückte die Front bedrohlich näher, und als die Einquartierten nach der Familie Schmidt suchten, war diese schon fort, von einem Wehrmachtsfahrzeug mitgenommen. Im Wohnzimmer stand ein gedeckter Tisch mit Abschiedsbrief und dem Foto der etwa 20jährigen Tochter mit der Widmung: "Zur Erinnerung an die Zeit in Heilsberg unserer lieben Bekanntschaft. – Ihre Lotti Schmidt. Heilsberg, den 30. Januar 1945." Auf der Rückseite waren offenbar als Zielorte zwei Adressen angegeben: Gasthaus Stollberg in Friedrichswerth/Thüringen und Familie Joppien, Berlin-Reinickendorf. – Herr Neubauer hat nun nach Lotti Schmidt gesucht, war selber in Friedrichswerth. Dort bekam er nur den Hinweis, daß die Schmidts damals offenbar Hausrat gelagert hatten, über den Verbleib der Familie war nichts bekannt. Nun also seine Bitte: Wer kann über die Familie Schmidt aus Heilsberg Auskunft geben? Wer weiß, wo Lotti Schmidt gelebt hat oder heute noch lebt? (Rolf Neubauer, Schulweg 18 in 29303 Lohheide.)

Alte Fotos aus Ostpreußen besitzt auch Alida Birkner. 1939 war sie im Pflichtjahr bei dem Landwirt Horst Eggert und seiner Frau Erika in Rauschen. Sie hatten damals einen Sohn und eine Tochter. Die Fotos zeigen diese Kinder. Nun möchte Frau Birkner gerne die Aufnahmen der Familie Eggert zukommen lasse, sicherlich würden sich die auf den Fotos Abgebildeten darüber freuen – viele von uns besitzen ja keine Kinderbilder mehr! "Vielleicht wird die Familie Eggert durch diesen Hinweis auf mich aufmerksam", hofft die Schreiberin. (Alida Birkner, Weihestraße 14 in 33613 Bielefeld.)

Unser Nachschrapselchen: Wer besitzt das Buch "Ännchen von Tharau" von Paul Heine, Verlag Thiele und Schwarz, Kassel? Gesucht von Dorothea Heidenblut, Schlesierstraße 33 in 76275 Ettlingen.

Eure

Ruth Geede