29.03.2024

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24.03.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. März 2001


Leserbriefe

Politischer Wandel

Betr.: Folge 10/01 und Folge 11/01 "Die Revolte der ,Achtundsechziger‘" – sowie Folge 4/01 – "Die 68er und die klugen Köpfe"

Die Genossen der 68/75er mit dem gesamten terroristischen Umfeld hatten doch wohl ein gemeinsames Ziel, wenn die damaligen "Aktivitäten" einen Sinn haben sollten: Welches denn wohl? Wer wird denn an Revolution denken!

Das Ziel wurde – scheinbar – nicht erreicht, und die Genossen wurden Demokraten – auf ihre Weise. Wäre ihr Ziel erreicht worden, müßten heute beispielsweise die regierenden Herren Fischer und Trittin, auch Herr Schily, aktive Widerständler sein. Das wäre witzig. Also spricht einiges dafür, daß sie auch Regierende, und zwar in dem von ihnen angestrebten System wären. Nun sind diese Herren aber heute ebenfalls Regierende. Sie haben also ihr Ziel so oder so erreicht. Wenn unterstellt wird, daß damit automatisch ein grundsätzlicher Gesinnungswandel verbunden sein müßte, so wäre das widernatürlich. Beobachten wir doch wachen Auges den schleichenden politischen Wandel. Wohin denn? Näheres darüber kann man ja beispielsweise auch in diesem Blatt erfahren. Wer Ohren hat, zu hören, der höre – die Signale an die Völker beim Marsch durch die Institutionen. – Diese logische Folgerung gehört natürlich in den Bereich völlig abartiger Phantasie. Man wird sich doch noch vom Saulus zum Paulus wandeln dürfen. Darf man. Es wurde aber nicht bekannt, wie Paulus endete, jedenfalls nicht als Regierungsvizechef, beziehungsweise hohes Regierungsmitglied seines Landes.

Daraus sollte man allerdings nicht schließen, daß für ein hohes Regierungsamt Straßenschlachterfahrung und Widerstand gegen die Staatsgewalt des gleichen Systems Voraussetzungen sind. Man sieht, daß auch unbescholtene Bürger und "Mitbürger" ihre Chancen haben.

Günter Hagner, München

 

Geschichtsbeiträge

Betr.: Ostpreußenblatt

Seit Anfang dieses Jahres beziehe ich Das Ostpreußenblatt und möchte es nie mehr missen.

Das tagespolitische Geschehen wird sachlich und kompetent kommentiert, und ganz wichtig für mich sind die Beiträge zur deutschen Geschichte. Gerade beim Thema "Preußen" wird mir bewußt, wie dürftig mein Wissen betreffs deutscher Geschichte ist. Diese Ahnungslosigkeit ist natürlich ein gefundenes Fressen für diejenigen, die "Preußen" auf den Holocaust reduzieren. Abscheulich einfach das sechsteilige Machwerk zum Preußenjubiläum der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten. Da frage ich mich, was dem durchschnittlichen Fernsehkonsumenten mehr schadet, "Big Brother" oder die oberlehrerhafte Vergangenheitsbewältigung der Öffentlich-Rechtlichen. Also machen Sie bitte weiter so.

Frank Gerlach, Berlin

 

Mutige Damen

Betr.: Vera Lengsfeld und Freya Klier

Zu den Themen DDR-Geschichte, Linke und die Medien melden sich ja ab und an die mutigen Damen Vera Lengsfeld und Freya Klier zu Wort, die ich ganz außerordentlich schätze. Und die leider von fast allen Medien in Deutschland "geschnitten" werden. Erfreulicherweise lese ich ab und an etwas von Frau Lengsfeld im Ostpreußenblatt.

Martin Focke

 

Finkelsteins Buch gibt Anlaß zum Nachdenken

Betr.: Folge 7/01 – "Finkelstein stürmt Buchmarkt"

Das Finkelstein-Buch gibt Anlaß, über unser Land nachzudenken, in dem winzige, aber mächtige Gruppen die veröffentlichte Meinung prägen und alles zu unterdrücken suchen, was nicht zu ihren Absichten und Zielen paßt. Diese Gruppen beherrschen auch die öffentliche Diskussion der Thesen Finkelsteins und vermitteln mit ihren Mitstreitern in vielen gleichgeschaltet wirkenden Medien das Bild einer gelenkten Demokratie, die ob ihrer Lenkung eigentlich schon gar keine mehr ist.

Man könnte wohl sagen, daß die veröffentlichte Meinung unseres Landes Teil der "Holocaust-Industrie" ist, zumindest so etwas wie ihr eilfertiger Diener und Zuträger.

Ich kenne niemanden, der das an den Juden und anderen begangene Unrecht leugnet. Es machte die deutsche Niederlage im Zweiten Weltkrieg erst zum wirklichen Zusammenbruch, zur nationalen Katastrophe. Andererseits kenne ich auch niemanden, der nicht davon überzeugt wäre, daß der Holocaust gegen unser Volk benutzt wird und Zwecken dient, die mit Mitleid und Trauer nichts zu tun haben. Diese millionenfach verbreitete Meinung dringt aber nicht an die Öffentlichkeit, weil sie von der großen Mehrzahl der deutschen Medien unterdrückt wird, die überhaupt keine Kritik an "den Juden (damit sind vorrangig die jüdischen Funktionäre gemeint)" zulassen.

Finkelstein hat im wirklichen Deutschland sozusagen offene Türen eingerannt. Auch wenn man nicht mit allen seiner Überlegungen und Meinungen übereinstimmt, gibt es doch ein Einvernehmen in der Überzeugung, daß die heute lebenden Deutschen unter dem Joch des Holocaust gehalten werden sollen. Noch unsere Kinder und Enkel sollen büßen und zahlen, was sie nur dann tun werden, wenn man ihnen in ununterbrochener Folge ihre Schuld einhämmert. Wer deutsche Zeitungen aufschlägt und die Programme der Fernsehanstalten studiert, kann daran leider nicht zweifeln.

Herwig Stuhm, Berlin

 

Der Wille zum Bruch des Rückgrats

Betr.: Folge 7/01 – "Wenn Verlegenheit die Nation ersetzt"

"Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland", so heißt es noch immer in unserer Nationalhymne. Und deutsche Minister schwören noch immer, "daß sie ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm abwenden ... und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werden".

Das klingt noch immer gut, hat jedoch mit der deutschen Gegenwart wenig bis nichts zu tun. Unsere Minister handeln offensichtlich häufig nicht im Sinne ihres Amtseides, und Einigkeit, Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland klingt doch sehr nach rechtsextremistisch. Schon das Wort Vaterland ist für die über unsere veröffentlichte Meinung Herrschenden ein Ausdruck "rechter" Gesinnung.

Dem deutschen Volke wollen herrschende Kreise den Garaus machen, was im Reichstag schon offensichtlich ist ("Der Bevölkerung" und noch "Dem deutschen Volke"). Und wer die Augen offenhält, erkennt in den Kampagnen gegen Rechts auch den Willen, den Deutschen ihr nationales Rückgrat zu brechen.

Der Besiegte hat erst dann wirklich verloren, wenn er die Geschichte des Siegers verinnerlicht hat. Wie wahr. Es gibt aber noch eine Steigerung, wenn nämlich der Besiegte den Sieg über sich in Haß gegen sich selbst verwandelt hat. Die deutschen Deutschenhasser sind bemüht, die deutsche Niederlage zu vollenden und Deutschland und die Deutschen aus der Geschichte auszumerzen.

Reinhard Ziegler, Duisburg

 

Wo sind die Rechte der Vertriebenen?

Betr.: Folge 52/00 – "Kein Aufschrei geht durchs Land"

"Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland … Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Blüh’ im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland!"

Welcher deutsche Politiker hat unsere Nationalhymne verinnerlicht und beweist dies durch seine tägliche Arbeit? Welches Regierungsmitglied konnte sich vor 1990 für die deutsche Einheit erwärmen? Ist "deutsches Vaterland" in der Praxis der veröffentlichten Meinung nicht längst ein rechtsextremer Begriff? Und soll, wenn überhaupt, nicht die "Bevölkerung" eines deutschstämmigen in New York lebenden Aktionskünstlers blühen, während doch ein "blühendes Vaterland" zur Mottenkiste eines Deutschland gehört, das es für linke Parteien und auch für so wackere Christdemokraten wie Heiner Geissler längst nicht mehr gibt?

Nach dieser Zustandsbeschreibung noch nach "Recht" im Sinne des Wortes zu fragen erübrigt sich wohl. Wo sind die Rechte der Vertriebenen, wo die Rechte der deutschen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ihre ihnen erkennbare Pflicht erfüllten, wo die der zur Sklavenarbeit verschleppten deutschen Zivilisten und Kriegsgefangenen, wo die Rechte der vergewaltigten und geschändeten Frauen, der im Bombenhagel auf zivile Städte verbrannten Kinder und Greise, wo auch die der SBZ-Geschädigten?

Siegfried Peters, Berlin

 

Eine neue Posse

Betr.: Folge 4/01 – ",Ganz normaler Straftäter‘"

Was sich jetzt um den Herrn Joseph Martin Fischer und seine Vergangenheit abspielt, ist eine neue Posse des öffentlichen Verwirrspiels und der Heuchelei. Alle – Politiker, Medien und Bürger – kannten das Revoluzzertum und die Straffälligkeiten dieses Herrn seit eh und je. Trotzdem gelangte er in die Führungsriege der Grünen, wurde zum Außenminister gekürt und dann, man glaubt es kaum, sogar an die Spitze der Beliebtheitsskala befördert. So nah sind sich also "Biedermann und Brandstifter", man muß eben nur mit "links" "durch die Institutionen marschiert" sein! Jetzt aber frißt anscheinend die Revolution wieder eines ihrer Kinder! Wer ist da der eigentliche Strippenzieher?

"Joschka" Fischer ist jedoch keineswegs der einzige in der Regierung oder Opposition, der Dreck am Stecken hat und damit erpreßbar ist. Um von den eigenen "Jugendsünden", Fehlleistungen und Machenschaften abzulenken, werden daher die "Anständigen" unablässig gegen die "rechten" Schmuddelkinder aufgeputscht. So wählt man eben weiter in gewohnter Ergebenheit das angeblich kleinere Übel, um hinterher wieder zu merken, daß bei dem "schönen Schein der Demokratie" "Politik ohne Verantwortung – am Volk vorbei" betrieben wird.

Dr. med. Bonifaz Ullrich, Blieskastel

 

Trefflicher Beitrag

Betr.: Folge 48/00 – "Politik mit der Planierraupe"

Nur eine kleine Ergänzung zu Ihrem trefflichen Kommentar über Tun und Lassen des inzwischen zurückgetretenen Kulturstaatsministers Naumann. Gegen dessen Absicht, das Institut Nordostdeutsches Kulturwerk in Lüneburg (mit umfangreichem Archiv und Bibliothek) zu liquidieren, wandten sich die Staatspräsidenten von Estland und Litauen sowie auch polnische Wissenschaftler und Politiker mit Briefen. Ihr Inhalt – als "von so hohem diplomatischem Rang" eingestuft – war einem gewöhnlichen Bürger auf Antrag nicht zugänglich. Wie praktisch! Vielleicht wegen notwendiger, eventuell peinlicher Aufklärung über jahrhundertealte kulturelle Beziehungen, die das Institut nach 1945 wieder entwickelt und gepflegt hat? Denn erst gut ein Jahr nach der von Ihnen beschriebenen finanziellen Streichaktion besuchte ein Staatssekretär aus dem Amte Naumann Lüneburg mit dem Ostpreußischen Landesmuseum, das vor den Augen des hohen Herrn Gnade fand.

Zwei Gedanken möchte ich einfügen. Es ist unbedingt notwendig, daß die Bundesregierung – eine vorzügliche Aufgabe für einen Kulturstaatsminister – mit dem Eintritt der baltischen Staaten in die Europäische Union Deutsch als dritte Amtssprache bei der EU durchsetzt, wenn Deutschland seine jahrhundertealte kulturelle Mittlerrolle nicht verlieren will. Denn ein Wechsel von der einen Sprache zur anderen geht im Zeitalter einer jungen Computergeneration schnell wie beispielsweise in Südkorea von einem Semester zum andern (von Deutsch zu Englisch).

Zum anderen denke ich mit Hochachtung an den damaligen Geschäftsführer des Ostpreußenmuseums und den Vorsitzenden des Vereins der Freunde desselben zurück. "Jetzt müssen wir springen", sagten sie 1982 gleich nach der politischen Wende in Bonn und begannen sofort mit Neubau und Neueinrichtung des Museums, das der erneuten politischen Wende mit seiner vorzüglichen Ausgestaltung standhalten konnte und sogar zum Vorbild für das in Görlitz errichtete Schlesiermuseum geworden war.

Marianne Maurach, Lüneburg

 

Volle Zustimmung

Betr.: Folge 2/01 – "Zivilcourage und ,achtbare Leute‘"

Den Ausführungen Herrn v. Leesens stimme ich vollinhaltlich zu, denn ich gehöre zu den protestierenden Lesern, die sich durchaus trauen. Doch es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, daß die Herren Redakteure ihre Entscheidung – unabhängig von der Zuschrift – treffen. Eine Ablehnung wird nicht begründet, warum auch?

Christel Götze, Lübeck