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28.04.01 »Alte und neue Heimat« wird an den Rand des Programms gerückt

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 28. April 2001


WDR »vertreibt« Vertriebene
»Alte und neue Heimat« wird an den Rand des Programms gerückt

Es ist eine Binsenweisheit: Die hochbezahlten Medienmacher des WDR sollen ein breites Meinungsbild wiedergeben. Dazu gehören in Nordrhein-Westfalen zweifellos auch Geschichte, Leistung und Kultur der ostdeutschen Vertriebenen, die über 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen und dieses Land nach 1945 mitaufgebaut haben. Im letzten Jahrzehnt sind noch Hunderttausende Rußlanddeutsche dazugekommen.

Da könnte der unvoreingenommeine Rundfunkhörer meinen, daß der WDR dies zum Anlaß genommen hätte, sein Sendeprogramm in diesem Bereich, die Sendung "Alte und neue Heimat", auszuweiten, um Einheimische, Vertriebene und Aussiedler mit den Problemen der neuen Bevölkerungsgruppe bekanntzumachen.

Davon hat man nichts bemerkt. Im Gegenteil, man versucht – zuverlässigen Berichten zufolge – auch diese Sendung zu beschneiden und in tote Sendezeit am Sonntagabend abzuschieben. Man setzt sozusagen die Vertreibung der Vertriebenen mit anderen Mitteln fort, diesmal aus der Öffentlichkeit. Irgend jemand hat Appetit auf den prominenten Sendeplatz. Mehrfach schon ist diese beliebte und informative Sendung hin- und hergeschoben worden, bevor sie auf ihrem jetzigen Platz landete. Aber auch dort soll sie nicht mehr geduldet werden.

Wie führt man so einen Abschub durch? Man beobachtet einzelne Sendungen und sammelt – scheinbar um Qualitätsverbesserung bemüht – anstößige Punkte, reiht diese aneinander, kommentiert erbrachte Leistungen negativ und bescheinigt der Sendung insgesamt schlichte Machart und rückwärts gewandte Tendenzen. Natürlich darf der Vorwurf nicht fehlen, daß über deutsche Greueltaten nicht genügend berichtet, statt dessen das Leid der Vertriebenen zu stark berücksichtigt werde.

Die Sendung und ihre Redakteurin Gudrun Schmidt sind also nicht mehr "wellenkonform" und sollen daher in die Randzeiten des Programms befördert werden. Zugleich wird die Sendedauer gestutzt, damit Popmusik-Fans nicht zu lange "ausgegrenzt" werden.

Die Hörer, die nach jeder Sendung Hunderte Briefe schreiben, braucht man bei diesen Planungen nicht zu fragen. Sie werden ja zwangsweise weiter ihre Gebühren zahlen und sich die Bevormundungen des WDR gefallen lassen müssen. R. Goldmann