20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.06.01 Goldenes Ehrenzeichen für Aloys Steffen

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. Juni 2001


Goldenes Ehrenzeichen für Aloys Steffen

Am 18. November 1932 wurde Aloys Steffen in Karschau, Kreis Braunsberg, geboren. Von 1934 bis 1945 lebte die Familie in Wernegitten, wo der Vater als Lehrer tätig war. Im Anschluß an die Volksschule besuchte er die Oberschule in Heilsberg. Die Flucht verschlug die Familie nach Kuhstedt/Teufelsmoor. 1954 legte Aloys Steffen die Abiturprüfung ab. Sein Jura-Studium begann er in Frankfurt und beendete es in Köln, wo er auch seine Referendarzeit absolvierte. Von 1965 an bis heute ist er als selbständiger Anwalt in der Domstadt tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Dem Kreistag von Heilsberg gehört Aloys Steffen seit 1984 als Mitglied an. 1990 übernahm er in der Nachfolge des erkrankten Kreisvertreters Dr. Erich Groß den Vorsitz in der Kreisgemeinschaft. Als eine der ersten Amtshandlungen rief er den Heilsberger Heimatbrief ins Leben, den er bis heute als verantwortlicher Schriftleiter herausgibt. Auch den Aufbau der Zentralkartei für den Kreis Heilsberg hat er initiiert.

Mit der politischen Zeitenwende im Osten Anfang der 90er Jahre ergab sich die Möglichkeit, für die in Ostpreußen verbliebenen Deutschen tätig zu werden. Diese Aufgabe ist für Aloys Steffen bis heute eine besondere Herzensangelegenheit. Bereits frühzeitig nahm er Kontakte zu der Gruppe der Deutschen in Heilsberg auf, die in der Folgezeit immer mehr vertieft wurden. So konnte er den Ausbau der Schule 4 in Heilsberg mit Mitteln des Bundesinnenministeriums und die Einführung von Deutschunterricht erreichen. Auch der Deutsche Verein "Warmia" hat dort sein Büro und seine Veranstaltungsräume.

Die Unterstützung der Deutschen in der Heimat besteht jedoch nicht nur aus finanziellen Hilfen. Eine Vielzahl von Kleiderpaketen, gesammelt vorwiegend in der Kirchengemeinde von Aloys Steffen, nahm den Weg nach Ostpreußen.

Aloys Steffen bemühte sich intensiv um die Einrichtung einer Sozialstation in Heilsberg unter finanzieller Mithilfe der Bundesrepublik, der Johanniter-Unfallhilfe und der Kreisgemeinschaft. Eine eindrucksvolle Feier im Heilsberger Schloß, an der auf Einladung von Aloys Steffen auch Kreistagsmitglieder und Repräsentanten des Patenkreises Emsland teilnahmen, ging der Einweihung der Station voraus. Dem guten Einvernehmen zwischen ihm und dem Patenkreis ist es zu verdanken, daß der Patenkreis die Arbeit dieser Sozialstation mit einem ansehnlichen Beitrag laufend unterstützt.

Ein weiterer Verdienst sind die seit 1993 alle zwei Jahre von ihm geleiteten Heimatfahrten, die sehr gefragt und jeweils schon kurz nach Bekanntgabe ausgebucht sind. Mit Unterstützung des Patenkreises Emsland wurde auf Initiative von Aloys Steffen in Werlte eine Heimatstube eingerichtet, die sich lebhaften Interesses erfreut. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß auf seine Veranlassung an der Kirche in Wernegitten eine Gedenktafel angebracht wurde, auf der an die deutsche Vergangenheit dieses Ortes erinnert wird. Ihr sollen an anderen Orten im Kreis Heilsberg weitere folgen.

In Würdigung seiner Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Aloys Steffen das Goldene Ehrenzeichen