20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
09.06.01 Hilfe für deutsche Zwangsarbeiter

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. Juni 2001


Hilfe für deutsche Zwangsarbeiter
Landsmannschaft Ostpreußen beginnt mit Erfassung der Opfer

Die Landsmannschaft Ostpreu-ßen hat in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Deutsche Zwangsarbeiter (AKDZ) begon-nen, die deutschen Opfer von Zwangs- und Sklavenarbeit während des Zweiten Weltkrieges und in den Folgejahren zu erfassen.

Zweck der Erfassungsmaßnahme ist es in erster Linie, die öffent-liche Diskussion über die Be-handlung der deutschen Opfer anzuregen. Bisher waren es eher Ausnahmesituationen, in denen auf deutsche Zwangsarbeiter hingewiesen wurde. So hat beispielsweise der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl bei der Bundestagsdebatte über das Gesetz zur Errichtung des Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter das Projekt als einseitig gerügt. Auch prangerte er die Nichtbeachtung des schweren Schicksals der deutschen Zwangsarbeiter an.

Die Landsmannschaft Ostpreu-ßen möchte die Versäumnisse der Politik im Rahmen ihrer Möglichkeiten aufarbeiten. Ziel ist es, die öffentliche Debatte über den Umgang mit den Opfern im eigenen Volke anzuregen und dazu beizutragen, die offenen Fragen vernünftig und würdig zu lösen.

Es kann nicht sein, daß deutsche Kriegsgefangene und Zivilisten, die zum Teil noch bis 1954/55 in sibirischen Gruben durch Zwangsarbeit, Vergewaltigungen und Folter schwere gesundheitliche Schäden erlitten haben, die als Zwangsarbeiter in Frankreich Erz und Kohle fördern mußten, oder solche, die in schlesischen Kohlegruben für Polen Zwangsarbeit geleistet haben – daß all diese Menschen von jeglicher Debatte über Entschädigung oder andere Maßnahmen von vornherein ausgeschlossen bleiben. Hier wird in der Öffentlichkeit verkannt, daß es in erster Linie Heimatvertriebene sind, die nach der Enteignung und vor der Vertreibung nach Westen zunächst in den Osten zur Zwangsarbeit verschleppt wurden. Neben den Kriegsgefangenen waren es rund 500 000 deutsche Zivilisten aus den Oder-Neiße-Gebieten, 30 000 Sudetendeutsche und 160 000 Deutsche aus Südosteuropa. Das Zwangsarbeiter- Schicksal hat bei den meisten Opfern, die ihre Marter überlebt haben, bis heute gesundheitliche und seelische Dauerschäden hinterlassen. Auch aus diesem Grunde muß der politischen Ignoranz in Berlin entgegengewirkt werden.

Schneiden Sie den Fragebogen auf Seite 24 bitte aus oder kopieren und verteilen Sie ihn. Die ausgefüllten Fragebögen senden Sie bitte an den vorgegebenen Adressaten. B. Knapstein