16.04.2024

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30.06.01 Die Memellandgruppe Mannheim feierte ihr 50jähriges Bestehen

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 30. Juni 2001


Impulse für die Zukunft gesetzt
Die Memellandgruppe Mannheim feierte ihr 50jähriges Bestehen

Heddesheim – Der evangelische Posaunenchor eröffnete die Veranstaltung mit vollem Klang. Uwe Jurgsties, Vorsitzender der Memellandgruppe Mannheim, begrüßte die 300 Landsleute, die sich anläßlich des 50jährigen Bestehens der Gruppe versammelt hatten. Unter den zahlreichen Ehrengästen waren auch der Ehrenvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e. V., Herr Preuß, und seine Gattin. Dann hielt Uwe Jurgsties einen Rückblick auf fünf bewegte Jahrzehnte: Mehr als 100 memeldeutsche Familien hatten sich nach dem Krieg in Mannheim niedergelassen, und nach der Gruppengründung 1951 entwickelte sich schnell ein reges Vereinsleben – erfüllte Jahrzehnte, auf die man voller Dank zurückblicken kann.

Sehr ausführlich fielen die Grußworte aus. Zunächst überbrachte die stellvertretende Bürgermeisterin von Heddesheim, Ursula Brechtel, die besten Wünsche und stellte den Gästen das sympathische Städtchen vor den Toren Mannheims vor. Für die Stadt Mannheim sprach in Vertretung von Oberbürgermeister Widder die Stadträtin Regina Trösch. Sie beleuchtete das besondere Verhältnis zwischen den Memelern und Mannheim. Mit der bereits 1915 begründeten Patenschaft, die 1953 erneuert wurde, ist Mannheim zum "ideellen Treffpunkt" der Memeldeutschen geworden. Vor etwa zehn Jahren aber verlor die Patenschaft durch Streichung der notwendigen Mittel an Dynamik, und 1997 folgte der Abschied der Memellandtreffen aus Mannheim. Die Stadträtin zitierte aus den einstigen Zielsetzungen der Patenschaft, welche die Einrichtung eines Heimatmuseums und Memellandarchives in Mannheim umfaßt hatten. Regina Trösch, selbst Vertriebene aus Schlesien, ermutigte dann zu einem neuen Aufbruch und machte dazu konkrete Vorschläge: Die geschichtsträchtige Patenschaft solle in eine zeitgemäße Partnerschaft zwischen Memel und Mannheim umgewandelt werden. Und die 1953 gegebenen Versprechen seitens der Stadt Mannheim seien nun einzulösen.

Günter Rudat, Vorsitzender der Gruppe Süd, warnte vor einer Überalterung der Heimatgruppen. Man müsse sich der Wurzeln besinnen und so oft wie möglich mit den Kindern und Enkelkindern sprechen, um die Heimatgruppen aus dem "Dornröschen-Schlaf" zu wecken. "Die Liebe zur Heimat ist lebendig, denn ohne sie hätte all diese Arbeit nicht geleistet werden können", stellte die Bezirksvorsitzende West, Karin Gomolka, fest.

Auch Herr Preuß, Vorgänger von Uwe Jurgsties im Amt des Bundesvorsitzenden, ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort zu sprechen. Er würdigte die Arbeit seines Nachfolgers und schloß mit einem kräftigen "Haltet die Ohren steif!". Herzliche Worte abschließend auch von Walter Kruckis, der im Namen der Mannheimer Gruppe Uwe Jurgsties für 25 erfolgreiche Jahre des Gruppenvorsitzes dankte.

Jurgsties gab anschließend den Dank an die Gruppenmitglieder zurück, und jeder Gast, der an diesem Tag zugegen war, kann dieses nur bestätigen: Es ist schon eine Kunst, solch einem großen Treffen eine familiäre Atmosphäre zu verleihen. Erfreulich war es zu erleben, wie selbstverständlich jüngere Jahrgänge und auch Spätaussiedler in das Heimattreffen integriert wurden. Und der Elchbraten mit Kartoffeln und Rotkraut schmeckte "hausgemacht" noch mal so gut, so daß man gestärkt in einen bunten Nachmittag übergehen konnte. Das Treffen in Mannheim-Heddesheim setzte demnach nicht nur Zukunftsimpulse, es hatte auch in der Durchführung Vorbildcharakter. Karsten Wolff