19.04.2024

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04.08.01 Ferientreffen der Ostpreußen in Kärnten war von herzlicher Atmosphäre geprägt

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. August 2001


Urlaub mit einer großen Familie
Ferientreffen der Ostpreußen in Kärnten war von herzlicher Atmosphäre geprägt
Günter Springer

Seeboden – Nun schon zum 17. Mal fand das ostpreußische Ferientreffen in Seeboden am Millstätter See statt. Rund 100 Ostpreußen, mit Anhang sogar mehr – aus allen Teilen des Bundesgebietes und einer sogar aus Kanada –, trafen sich in der herrlichen Landschaft Kärntens, um gemeinsam dort ihre Ferien im Kreise von Landsleuten zu verleben. Zum Teil war es auch ein Wiedersehenstreffen, zumal die meisten Teilnehmer zum wiederholten Mal gekommen waren. Aber auch "Neulinge" konnten begrüßt werden.

Warum nun solche Treffen in Seeboden? Erstens ist Kärnten natürlich eine wunderschöne Urlaubslandschaft. Außerdem hatte Kärnten bis nach dem Ersten Weltkrieg ein ähnliches Schicksal wie Ostpreußen. Beide Gebiete lagen beziehungsweise liegen an den Grenzen deutschen Volkstums, und beiden Regionen drohte nach dem Ersten Weltkrieg die Abtrennung von Gebietsteilen, was hier wie dort durch eine Volksabstimmung verhindert werden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Bevölkerung Kärntens im Gegensatz zu den Ostpreußen in ihrer Heimat verbleiben. Daher rührt wohl aber die Herzlichkeit, mit der man empfangen wurde. Schon bei der Anreise grüßten vom Kulturzentrum der Marktgemeinde die Ostpreußenfahne und ein Begrüßungstransparent. Der Bürgermeister läßt es sich nicht nehmen, die Ostpreußen Jahr für Jahr persönlich zu begrüßen.

Rat und Verwaltung stehen hinter den ostpreußischen Urlaubstreffen, und in dem Park des Ortes steht sogar ein Mahnstein für Vertriebene. So werden auch viele Seebodener und andere Urlaubsgäste auf Ostpreußen aufmerksam gemacht. Auch die Ausstellungen, die während der Ferienwoche gezeigt wurden – in diesem Jahr eine sehr informative Zusammenstellung unter dem Thema "Prußen –sie ,gaben‘ Preußen den Namen", die von Sigrid Kaminsky zusammengestellt wurde und jetzt auf Burg Kriebstein zu sehen ist, sowie die Bilderausstellung der bekannten ostpreußischen Landschaftsmalerin Ursula Dörr –, sind für die Öffentlichkeit zugänglich.

Bei zwei Tagesausflügen und einer Halbtagsfahrt konnten die Teilnehmer bei herrlichstem Wetter die wunderschöne Landschaft Kärntens genießen. Ein Rittermahl auf der hoch über Seeboden liegenden uralten Burg Sommeregg und das Kaffeekränzchen mit gemeinsamem Singen und lustigen Vorträgen aus den Reihen der Teilnehmer begeisterte alle.

Während des Festgottesdienstes zur Einweihung der renovierten Orgel der evangelischen Kirche in Unterhaus, einem Ortsteil von Seeboden, widmete die Pastorin den Ostpreußen warme Worte. Eine Teilnehmerin des Treffens trug während des Gottesdienstes das Gedicht von Agnes Miegel "Es war ein Land" vor.

Ein Dank für den wunderschönen Urlaub gilt neben dem Rat und der Verwaltung der Marktgemeinde Seeboden auch der Initiatorin des Treffens, Gertrude Möwe. Eigentlich ein echtes Kärntner Kind, ist sie durch die Heirat mit einem Ostpreußen selber zu einer halben Ostpreußin geworden.

So heißt es nun "Auf Wiedersehen" im österreichischen Seeboden zum 18. Ostpreußentreffen vom 15. bis 22. Juni 2002.