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18.08.01 Putin will Rechtssicherheit im nördlichen Ostpreußen vergrößern

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 18. August 2001


Große Krisen und große Pläne
Putin will Rechtssicherheit im nördlichen Ostpreußen vergrößern

Ob Putins für September geplante Reise in die Bundesrepublik den Präsidenten dazu brachte, um eigens über die trübe wirtschaftliche Perspektive im nördlichen Ostpreußen zu sprechen, oder ob es die wirtschaftlichen Verhältnisse in der geschändeten deutschen Region sind, bleibt weiterhin unklar.

Immerhin mußte Putin auf der Sitzung des Sicherheitsrates im Moskauer Kreml einräumen, daß der Lebensstandard hier 40 Prozent niedriger liegt als im eigentlichen Rußland. „Im Gebiet florieren die sozial gefährlichen Krankheiten - Tuberkulose, Drogenkrankheit, AIDS“. Zudem, so der russische Präsident düster, besteht noch ein Problem, das „die Region nicht bewältigen kann. Es ist dies die hohe Kriminalität, darunter insbesondere auch die Wirtschaftskriminalität.“Für die Überwindung dieser Schwierigkeit hebt Putin die denkbaren „Module des Zusammenwirkens Rußlands und der EU“ und die Schaffung „zuverlässiger rechtlicher und verwaltungsmäßiger Bedingungen für die russischen und ausländlischen Kapitalinvestitionen“ hervor, freilich ohne exaktere Ausführungen zu diesem Komplex folgen zu lassen.

Ob dies dennoch bereits neuer Wein für neue Schläuche ist, bleibt abzuwarten, an verbalen Rettungsversuchen herrschte bislang weder in Königsberg noch in Moskau Mangel. Erfreulicher, weil in gewisser Weise verheißungsvoller scheinen da schon Rettungsversuche der russischen Privatwirtschaft, die endlich das unvollendete Betonungetüm vom Königsberger Schloßplatz aus der bolschewistischen Ärä abreißen lassen wollen, um an dieser Stelle das Schloß aufbauen zu lassen.

Das Automobilwerk „Avtotor“ erklärte sich bereit, die Organisation und Finanzierung des aufwendigen Projekts übernehmen zu wollen. Die Leiterin der Partei „Demokratische Union“, Waleria Nowodworskaja, fand für diese Absicht imerhin die kecken Worte: „Nach meiner Meinung sah das Schloß definitiv besser aus als das Haus der Räte“. Und die kühne Ergänzung: „Wenn sich das Gebiet dem Vorkriegsniveau Ostpreußens anschließen“ wolle, dann müsse die Verwaltung „alles abreißen lassen, was abgerissen werden muß, und alles, was nötig ist, wiederherstellen“. Ob sie weiß, daß ein Schloß noch schwieriger aufzubauen ist als ein Betonungetüm? P. Fischer