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18.08.01 Ist gegen „rechts“ bald alles erlaubt?

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 18. August 2001


Ist gegen „rechts“ bald alles erlaubt?

Bundesinnenminister Schily warnt unablässig vor einer ständig steigenden Zahl gewaltverherrlichender Videos und Tonträger. Eigens gebildete Sonderkommandos der Polizei durchstöbern Tag für Tag Wohnungen, Dachböden und Keller nach dem verfänglichen Material.

Werden hier etwa unnötig Steuergelder in den Gully geworfen, gar der Weg in den Überwachungsstaat beschritten? Kritiker der neuen „Wachsamkeit“ befürchten dies seit langem. Ihr Vorschlag an die Spürtrupps der Staatsmacht könnte ab jetzt lauten: Seht doch einfach fern!

Die Musiksender „viva“ oder „MTV“ zum Beispiel. Da kann der deutsche Musikfan in praller Öffentlichkeit anhören, was dem allgemeinen Eindruck zufolge doch nur noch in den Verliesen gewaltgieriger Skinheads zu finden ist. Textpassagen wie diese etwa: „Denn was ihr sucht ist das Ende. Und was wir reichen sind geballte Fäuste und keine Hände. Euer Niedergang für immer. Und was wir hören werden, ist euer Weinen und euer Gewimmer … Wir werden nicht warten, graben Löcher mit Spaten … Mal ist es doch tödlich/Gerechtigkeit … Ich sage K, sage Z, sage … rein. Denn unser Rückschlag ist längst in Planung ... Statt großer Fans, … wie Poster hängen.“

Öffentliches Entsetzen, Hausdurchsuchungen, Beschlagnahme, Appelle und Aufrufe des Innenministers und des (in solchen Fällen doch unvermeidlichen) Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse? Fehlanzeige.

Das oben zitierte Lied will nämlich nur Leute, die seine Macher (Brothers Keepers: „Letzte Warnung“) für „Nazis“ erklärt haben, in Gruben begraben, weinen und wimmern sehen, in KZs sperren und mit geballten Fäusten bearbeiten - „mal doch tödlich“. Das geht dann schon in Ordnung, ist pädagogisch sogar so wertvoll, daß es den Jugendlichen am besten täglich sozusagen als vorbildliche Haltung präsentiert werden darf.

„Wir verurteilen Gewalt in jeder Form“, tönt es seit Mitte 2000 so oft wie nie von den Pulten der deutschen Politiker und aus den Studios großer Medien. Tun sie das wirklich? Anfang Mai wurde in Zwickau der 27jährige Enrico Winkler (ein „Rechter“) von drei Linksextremisten zu Tode geprügelt. Ein offenkundig politisch motiviertes Verbrechen, von dem indes der Durchschnittsdeutsche nichts erfuhr - keine Meldung wert. Als wenige Tage später einem Afrikaner im brandenburgischen Premnitz der Kiefer gebrochen wurde, war dies nicht bloß in sämtlichen „heute“-Sendungen des Tages eine Topnachricht.

Gleiches Recht für alle? Unabhängig von Rasse, Ideologie, Religion und so weiter? Die Realität sieht anders aus: Danach teilt eine offiziöse Doktrin die Menschen in „Gute“ und „Böse“ - und wehe dem, der bei diesem „Spiel“ die falsche Rolle abbekommt. Hans Heckel