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18.08.01 Zum 80. Geburtstag von Hans Helmut Lankau

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 18. August 2001


Ein Preuße in Spanien
Zum 80. Geburtstag von Hans Helmut Lankau

Was immer er anfing, er tat es mit einer Mischung von großer Spontaneität und der Leidenschaft, alles perfekt zu machen. Dabei hat er Wissen, Können und Leistung nie aus den Augen verloren“, schrieb einmal ein guter Freund zum 70. Geburtstag des Malers Hans Helmut Lankau im Ostpreußenblatt. Sein Engagement galt vor allem Spanien, der Geschichte und Kultur dieses Landes. Dort ist man sich seiner kunsthistorischen Leistung bewußt, hat er sich doch intensiv mit der Geschichte der Mauren in Spanien beschäftigt - „die wohl interessanteste und schönste, dank der internationalen Resonanz aber auch wichtigste Arbeit“ seines Lebens. Gerade wurde sein sechs­teiliger Historienfilm im Fernsehen wiederholt, der sich mit diesem Kapitel europäischer Geschichte befaßte; ausgestrahlt wurde er auch in Marokko, Tunesien, Venezuela und Kolumbien.

Wie kam nun ein waschechter Preuße ausgerechnet in das Land unter südlicher Sonne? Geboren am 20. August vor 80 Jahren in Morp/Rheinland als Sproß einer baltisch-ostpreußischen Familie, verlebte Lankau seine Jugend in Reval, in der Mark Brandenburg und im Rheinland. Nach Abitur und Arbeitsdienst, den er übrigens in Kuckerneese, Kreis Elchniederung, ableistete, nach dem Kriegsdienst in Rußland sowie nach tatkräftiger Arbeit auf dem Bau nahm Lankau das Kunst-Studium in Düsseldorf bei Pankok, Mataré und Binder auf, setzte es in Leiden und Utrecht fort, bis er schließlich ab 1953 zehn Jahre lang in der Industriewerbung tätig war.

Dann entdeckt er seine zweite Leidenschaft, das „zweite Bein“ seiner späteren Karriere: er studiert Islamistik in Madrid und Salamanca. Bald geht es unaufhaltsam bergauf: Lankau wird Dozent an der Academia Espanola de Bellas Artes in Rom, Senator auf Lebenszeit der Staatlichen Kunstakademie Rom, er wird als ordentlicher Professor an die Akademie in Murcia berufen, später nach Sevilla und Salamanca, er wird Ehrenmitglied des Obersten Rates für die wissenschaftlichen Forschungen des Königreiches Spanien und Korrespondierendes Mitglied der Königlichen Akademie für Geschichte in Madrid, erhält den Bürgerbrief der Universitätsstadt Salamanca, den Ehrenring der Staatlichen Kunstakademie Rom, wird Ehrenbürger von Salamanca und Cordoba und erhält schließlich auch die höchste spanische Zivilauszeichnung - das Kollier zum Orden „Alfonso X el Sabio“.

Neben seiner lehrenden und wissenschaftlichen Tätigkeit, neben seinem Engagement für das Werk seines Schwiegervaters, des Malers Eduard Bischoff, blieb Hans Helmut Lankau auch immer noch die Zeit zu künstlerischem Wirken. Seine Bilder bestechen durch eine kräftige Farbgebung und einen vehementen Pinselstrich. Die Motive sind - wer mag sich wundern? - geprägt von dem Erleben südlicher Landschaften. Eine umfangreiche Retrospektive seines Lebenswerks wird aus Anlaß seines Geburtstages in Cordoba gezeigt. Die Ausstellung steht übrigens unter der Schirmherrschaft von Königin Sofia. Einige Werke werden vom 17. November 2001 bis 15. Januar 2002 auch in der marrokanischen Hauptstadt Rabat ausgestellt. Weitere Termine in Estland und in Deutschland sind geplant.

Man darf also gespannt sein auf die Bilder des Hans Helmut Lankau, den spanische Freunde den „ultimo Prusiano loco“ nennen, den letzten verrückten Preußen, einen Mann, der mit seinem Engagement mitreißen kann, nicht nur seine Studenten. SiS