19.04.2024

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25.08.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. August 2001


Leserbriefe

Mit Bestürzung

Betr.: Folge 27 - „Geboren 1943 in Klaipeda, Litauen“

Mit einem zusätzlichen Rentenantrags-Formular ging ich zum Versicherungsamt der Stadt. Angesichts meiner harten Aussprache fragte die Angestellte, wo ich vorher gewohnt habe.

„In Hessen.“ - „Und davor?“ - „In Thüringen.“ - „Und davor?“ - „In Ostpreußen.“ - „Wann kamen Sie von dort?“ - „Im Februar 1945.“

Als ich unterschreiben sollte, las ich mit Bestürzung: „Zuzug aus dem Ausland im Februar 1945“! Auf meinen Protest hieß es, das müsse sie so schreiben! Die LVA in Berlin bekam dann noch meinen schriftlichen Einspruch.

Dorothea Blankennagel, Duisburg

 

Hervorragend

Betr.: Folge 26 und 27 - „Zwei Aggressoren im Wettlauf um den ersten Schuß“

Die Überschrift des Ostpreußenblattes trifft exakt den historischen Fakt dieser Völkertragödie. Zudem beglückwünsche ich Sie zu dem hervorragenden Beitrag. Ich erlaube mir, die Besatzer-Lizenzpresse, die ausschließlich vom „Überfall“ spricht, auf Ihre treffende Überschrift zu diesem historischen Ereignis hinzuweisen. Meine Stellungnahme im objektiven Sinne der historischen Vorgänge ging an den „Spiegel“ und das „Hamburger Abendblatt“. Es ist an der Zeit, daß sich auch diese Gazetten aus der Pflicht der Besatzer-Lizenz lösen und unsere Geschichte so wie der berühmte Historiker Leopold v. Ranke sehen - nämlich wie sie wirklich war! Ich schreibe als Zeitzeuge, denn ich habe das zurückgelassene Kriegsmaterial der drei sowjetischen Stoßarmeen im Bialistoker Balkon im August 1941 persönlich gesehen. Zudem sind auch die vielen russischen Gefangenen des Sommers 1941 nur aus der Bereitstellung der ungeheuren Angriffsarmee zu erklären. Nur „poli- tisch-ideologisch korrumpierte Zeitgenossen“ können zu einer anderen Darstellung des Präventivkrieges kommen. Wie sagte doch Clausewitz? „Der Angriff ist die beste Verteidigung.“

Wenn die Rote Armee uns zuvorgekommen wäre und den Erstschlag geführt hätte, dann wäre bei dieser Masse Mensch und der Hochrüstung der Sowjets, von der die Naziregierung keinen blassen Schimmer hatte, die Wehrmacht überrollt worden, damit ganz Europa, denn hinter der Wehrmacht gab es niemanden, der die sowjetische Walze hätte aufhalten können. Dann hätte ganz Europa so ausgesehen, wie heute noch das Königsberger Gebiet - zurückgefallen in die Steinzeit!

Dr. Klaus Krech, Ahrensburg

 

 

Betr.: Mahnmal in Landskron

Am 17. und 18. Mai 1945 gab es am Marktplatz in Landskron ein oft fälschlich genanntes Blutgericht. Über 40 Menschen wurden in einem Massengrab am Friedhof verscharrt. Nähere Auskunft geben die Bücher „Landskroner Not und Tod“ von Franz J. C. Gauglitz sowie ein soeben erschienenes tschechisches Buch von Emil Trojan, „Tak prisahali“.

Im Juli 1964 haben wir das Massengrab gefunden und auch photographiert. Als wir etwa zehn Jahre später wieder nach Landskron kamen, war das Massengrab verschwunden. Inzwischen sind dort Gräber angelegt worden. Langjährige Versuche, eine Gedenktafel mit genauen Namensangaben zu erarbeiten, sind bis jetzt immer gescheitert. Deshalb haben wir versucht, unabhängig von den anderen Bemühungen, am Friedhof ein Mahnmal für die Opfer zu errichten.

Am 7. Juni 2001 war es so weit. Das Denkmal wurde vom Bischof aus Königsgrätz eingeweiht. Auf dem Denkmal ist in tschechischer und deutscher Sprache zu lesen: „Unsere Herzen wurden verletzt, unser Verstand verlangt Versöhnung - zum steten Gedenken an die Opfer vom Mai 1945 von Landskron und Umgebung.“ Damit wurden auch diejenigen Personen eingeschlossen, die in den Waldungen aufgegriffen, erschossen und verscharrt wurden, oft deutsche Soldaten. Nach der Heiligen Messe wurde das Mahnmal am Friedhof enthüllt und geweiht.

Karl Hausner, Oak Brook (USA)

 

 

Betr.: Folge 30 - „Gut bis mangelhaft“

Der Autor wundert sich in seinem Artikel über Schüler, die lieber nach Bristol oder Lille fahren als nach Krakau oder Lodz. Mich wundert das keinesfalls. Wir waren mit einer Heimatgruppe im Juni in Ostpreußen und mußten Dinge erleben, die man sich normalerweise nicht antut. Der Grenzübertritt zum nördlichen Ostpreußen zwischen Braunsberg und Heiligenbeil dauerte sieben Stunden, in sechs Stunden sind wir auf der polnischen Seite der Grenze in unserem Bus etwa zehn Meter vorangekommen. Einer russischen Reisebegleiterin war es zu verdanken, daß wir nicht weitere Stunden warten mußten. Viele Reiseteilnehmer waren weit über 70 Jahre alt, einige über 80. Wir stellten zu unserem Entsetzen fest, daß diese Grenze total von der polnischen Mafia kontrolliert wird, mit vollständig integrierter polnischer Grenzpolizei. In einigen Jahren wird das dann EU-Außengrenze und die Mafia kontrolliert dann die Ein- und Ausreise in die Europäische Union, unter anderem auch nach Deutschland - ein schrecklicher Gedanke. Selbst in der Touristenhochburg Nikolaiken, auch in Johannisburg wurden wir dringend gewarnt, abends alleine in die Stadt zu gehen. Mit dem eigenen Auto nach Polen zu fahren ist wie russisches Roulett zu spielen. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist der fahrbare Untersatz weg. Solche Reiseerlebnisse ziehen natürlich Konsequenzen nach sich, sie sprechen sich in Windeseile herum. Darum fährt man viel lieber nach England oder Frankreich, in zivilisierte Länder also, wo man als Gast behandelt wird. Das gilt natürlich auch für Schüler und Studenten. So wird der Tourismus in Polen sich für unabsehbare Zeit im wesentlichen auf den Heimwehtourismus beschränken. Mir scheint auch, daß der polnische Nationalcharakter nicht erwarten läßt, daß sich eine echte Freundschaft und gute Nachbarschaft wie mit Frankreich herausbilden wird. Mich als Nichtostpreuße entsetzte die Selbstverständlichkeit, mit der die Polen das geraubte Land und die fremden Besitztümer als ihr Eigentum vorstellen, ausgeben. Das war im nördlichen Ostpreußen in der Regel völlig anders. In Johannisburg erfuhren wir, daß Polen die geraubten Grundstücke verkaufen wollen, aber nicht an Deutsche, sondern nur an Schweizer oder Schweden. Das alles ist unverständlich, inakzeptabel. So erwirbt man sich keine Sympathien. Das stößt ab.

Dr. Joachim Vobian, Mühltal

 

 

Betr.: Folge 24 - „Gebührt Marx ein Denkmal?“

Der Name Karl Marx bedeutet nicht nur Terror und Menschenopfer, sondern Marx war zudem ein überzeugter Antisemit, der die Juden haßte und verachtete, was von Professor Silberner von der hebräischen Universität Jerusalem in seinem Buch „Sozialisten zur Judenfrage“ ausführlich dokumentiert wird. Karl Marx: „Das Geld ist der eifrige Gott Israels, vor dem kein anderer Gott bestehen darf.“ Grund, Kultus und Gott des Judentums seien Eigennutz, Schacher, Geld, Egoismus. Juden „vermehren sich wie die Filzläuse“ und haben sich „in den Ritzen und Spalten der bürgerlichen Gesellschaft eingenistet“. Und Marx behauptet frank und frei, daß die Möglichkeit von Kriegen unvorstellbar wäre, gäbe es nicht „eine Handvoll Juden, die Taschen zu plündern“.

Professor Silberner beendet den Abschnitt „Marxens beharrlicher Antisemitismus“ mit der Feststellung: „Ob Marx es wollte oder nicht, er hat machtvoll dazu beigetragen, in seinen nichtjüdischen Anhängern antijüdische Vorurteile hervorzurufen oder sie in diesen Vorurteilen zu bestärken.“

Für den moralischen und geistigen Zustand der bundesrepublikanischen „Gesellschaft“ ist es bezeichnend, daß Straßen, Plätze, Kasernen mit geradezu fanatischem Eifer umbenannt werden, wenn bei ihren Namensträgern auch nur die geringste Abweichung von den Richtlinien der politischen Korrektheit vermutet werden kann, daß aber der Ahnherr und Übervater der Linken, der notorische Antisemit Karl Marx, von der allgegenwärtigen Vergangenheitsbewältigung ausgenommen, als Namensgeber öffentlicher Einrichtungen wohl gelitten bleibt und mit einem monumentalen Denkmal in der Hauptstadt Berlin geehrt wird.

Hans-Joachim Mischke, Tutzing

 

 

Untugenden

Betr.: Folge 27 - „Immer korrupter“

Als Preußen im Jahr 1946 von den Siegermächten zerschlagen wurde, ging es ihnen nicht um die Beseitigung eines bestimmten Territoriums, sondern um die Zerschlagung einer Idee. Die bekannten Preußischen Tugenden waren ihnen ein Dorn im Auge. Nur durch deren Verteufelung konnten sie ihr Endziel erreichen. Deutsche Hilfswillige waren schnell gefunden. Das Ergebnis ist täglich zu sehen. Es herrscht Korruption, Bestechlichkeit, Erpressung, Untreue, Unehrlichkeit und so weiter auf allen Gesellschaftsebenen. Besonders verbreitet sind diese Untugenden in der Politik, wobei keine Partei ausgenommen werden kann! Kriminalität, Sexualdelikte und Drogenkonsum steigen laufend. Die Moral ist bis auf den Nullpunkt gesunken. Aber anscheinend ist es noch nicht zu Ende. Gewisse Kreise bemühen sich täglich noch tiefer zu sinken.

Herbert Beckheuer, Hamm

 

 

Anständig?

Betr.: Folge 28 - Leserbrief „Berliner Krise“

Berlin legt seinen Nimbus als Hort der Freiheit und des unbeugsamen Freiheitswillens ab, wenn die PDS in die Regierungsverantwortung gelangt. Für diesen Fall sollte die just restaurierte Freiheitsglocke an berufenerem Orte erklingen - zum Beispiel in Leipzig.

Kann es denn zweifelhaft sein, daß die PDS taktisch nach den Verfassungsregeln des demokratischen Rechtsstaates operiert, um strategisch unverdrossen auf das Ziel ihrer kommunistischen Ideologie hinzuarbeiten? Dies nicht erkennen zu wollen, kann nur das Ergebnis eines zügellosen Machtwillens sein. Vernunft und Ethik haben für die Unterstützer und für die Befürworter der PDS auf dem Wege in die Regierungsverantwortung als Wertmaßstab ausgedient. So erhebt sich die Frage: Sind jene, die für sich reklamiert haben, politisch anständig zu sein, wirklich anständig?

Heinz Tepper, Prien

 

 

»Merkt Ihr nischt?!«

Betr.: Folge 27 - „Verbrechen im ,Dienste‘?“

An was für eine Perversion des Denkens haben wir uns mittlerweile in Deutschland gewöhnt, daß man die Tatsache, daß ein Café in Berlin „Ilja Ehrenburg“ heißen darf, für „normal“ hält?

Ich halte es für möglich, daß die Mitarbeiter des Berliner Senates einen noch schlechteren Geschichtsunterricht hatten als meine Generation (hauptsächlich in den 60er Jahren zur Schule gegangen) und den Namen dieses „großen Humanisten“ noch nie gehört haben. Aber ich weiß auch, daß es in Deutschland möglich ist, fehlendes und unvollständiges Wissen in Sachen deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts selbständig, ohne große Kosten und mit Sicherheit auch für Mitarbeiter des Berliner Senats zumutbaren geistigen Anstrengung quasi nachzuholen. Ja, und dann fiel mir noch ein Wort des hierzulande gern selektiv zitiert werdenden Kurt Tucholsky ein: „Merkt Ihr nischt?!“

Martin Focke, Iffeldorf

 

 

Scheckbuchpolitik

Betr.: Folge 29 - „Die nächste Rechnung“

Der Herr Lambsdorff macht es schon wie Herr Genscher. Er gondelt mit dem Scheckbuch in der Gegend herum und macht überall Versprechungen. Diese Herrschaften sind wohl mit dem Klammerbeutel gepudert worden oder sie sind, was wahrscheinlicher ist, von der Realität so weit entfernt, daß sie schon gar nicht merken, was das deutsche Volk über diese Abzockerei denkt. Ich kann nur hoffen, daß der Euro den Bach runtergeht, dann hört diese Ausplünderei endlich auf. Dann können diese Herrschaften sich das kleinste Mauseloch aussuchen, um vor der Wut des Volkes sicher zu sein. Wer denkt an unsere deutschen Zwangsarbeiter, weder Rot - Grün - Schwarz - Gelb, deshalb sind diese Leute für mich nicht mehr wählbar. Ein Staatsmann denkt an die kommenden Generationen, ein Politiker bis zur nächsten Wahl. 

Horst Polakowski, Gernsheim