19.04.2024

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27.10.01 Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. Oktober 2001


Leserbriefe

Irrwege verlassen und mehr Toleranz

Betr.: Folge 39 - „Machtwechsel in Hamburg“

Recht und Ordnung sind unabdingbar, um das menschliche Zusammenleben überhaupt zu gewährleisten. Diese Werte sollten von frühster Kindheit an vermittelt werden und für Erwachsene selbstverständlich sein. Fehlen in einer Gesellschaft diese Werte, bedeutet das Anarchismus und Chaos. Der Staat hat deshalb Sorge zu tragen, daß diese Regeln eingehalten und den jeweiligen Erfordernissen entsprechend angepaßt werden.

Nun entsteht hier und dort der Eindruck, daß der Staat dieser Aufgabe nicht ganz gewachsen ist und ihm so einiges in dieser Hinsicht aus dem Ruder läuft. Ich denke da in erster Linie an den Stadtstaat Hamburg mit der höchsten Kriminalität in ganz Deutschland, dem gewaltigen Drogenproblem und den autonomen Gebieten (Rote Flora, Schanzenviertel, St. Georg), die sich jeder Art von Rechtsordnung entziehen wollen.

Der gesetzestreue Bürger ist über diese Zustände schockiert, fürchtet sich und, wie könnte es anders sein, erwartet vom Staat Abhilfe. Wenn nun der Staat dazu nicht willig ist, kann es nur legitim sein, wenn aus dem Wahlvolk beherzte Bürger Protest anmelden und auf dem demokratischen Wege über eine Parteigründung für die Einhaltung von Recht und Ordnung sorgen wollen. In Hamburg ist es eben der Amtsrichter Schill, der als Jurist für diese Aufgabe durchaus über die notwendige Kompetenz verfügt. Wie recht er hat, zeigt sein spektakulärer Wahlerfolg (19,4 Prozent).

Davor aber geschieht das Unfaßbare. Dieser mutige Demokrat wird von allen Seiten angegriffen. Er wird, weil triftige Argumente fehlen, als „Richter Gnadenlos“, „Rechtspopulist“ mit Rundumschlägen beschimpft und seine Politik verrissen. Unter seinen Kritikern sind überwiegend linke Parteien wie SPD, Grüne, PDS. Im Internet vollzieht sich ein regelrechter Aufstand gegen Schill.

In Anbetracht dieser Hetze ist die Frage angebracht, ob die Protestler etwas gegen Recht und Ordnung in unserer Demokratie haben, möglicherweise eine Einschränkung ihrer unlauteren Machenschaften fürchten oder die Beweggründe gar im Machterhalt der etablierten Parteien liegen könnten?

Außer linkspopulistischen Parolen aus niederen Beweggründen konnten schlüssige Argumente gegen Schill bisher nicht hervorgebracht werden. Es ist daher höchste Zeit, daß die Kritiker ihren Irrweg verlassen, Toleranz lernen und auf den Boden der Glaubwürdigkeit und Demokratie zurückkehren.

Werner Schittig, Panker

 

 

Einseitige Propaganda

Betr.: Folge 41 - „Kriegs-Gewinner und Verlierer“

Im Namen der Terrorismusbekämpfung werden das Telefon- und das Bankgeheimnis verletzt. Jetzt sollen unsere Fingerabdrücke in die Personalausweise und morgen müssen vielleicht alle männlichen Einwohner zum vorsorglichen Gen-Test.

Letztens sah ich eine Reportage über die in Hamburg gewählte Schill-Partei. Interessanterweise wurde in diesem Bericht keine politische Information weitergegeben, sondern gezeigt, wie verlegen Amateurpolitiker reagieren, wenn unvorbereitete Fragen gestellt werden. Außerdem wurden diverse Sponsoren der Partei veröffentlicht, obgleich es für den Zuschauer zweitrangig ist, wer Schill sponsert oder nicht. Eigen-artigerweise finde ich solche Hintergrundinformationen bei Parteien wie Grüne oder SPD nicht. Mir stellt sich die Frage, in welcher Form unsere Pressefreiheit in solchen etablierten Sendeeinrichtungen benutzt wird, um einseitige Propaganda zu machen. Die zeitgleiche vermehrte Konzentration auf Afghanistan-Reportagen läßt diesen Eindruck entstehen. Wenn dann Bundeskanzler Schröder am selben Tag auch noch im Gefolge seines grünen Außenministers Fischer den alten Stellenwert der Bundesrepublik verwirft und die Bundeswehr neue militärische Aufgaben in der Welt übernehmen soll, dann stellt sich mir die Frage, welche Interessen hat eine rot-grüne Bundesregierung in der Außenpolitik auf der Weltbühne, wenn sie sich mit Bundeswehrhilfe durch die Welt bomben will? Sind ethische Vorgaben und die Natozugehörigkeit vielleicht nur als Propaganda vorgeschoben worden? Als warnender Hinweis auf solche Machenschaften sei auf einen Artikel im Ostpreußenblatt Folge 38 verwiesen, in dem die handfesten Interessen Amerikas am Balkanöl dargestellt wurden. In Anbetracht der ethnischen Vielfalt in diesem Land, Sozialproblemen aufgrund sehr hoher Lebenshaltungskosten und der rechtsradikalen Entwicklung in Ostdeutschland erscheint es mir unverantwortlich, bei Etatkürzungen auf allen Sektoren auch noch unter rot-grüner Führung in der Weltpolitik mitballern zu müssen. 

Ulrich Drübbisch, Ahrensburg

 

 

Sorge erhört

Betr.: Folge 39 - „Machtwechsel in Hamburg“

Nun lassen die sogenannten Demokraten wieder mal ihre Maske fallen: Weil die Wahl in Hamburg nicht so verlaufen ist, wie sie sich das vorgestellt haben, wird der alleinige Sieger Schill madig gemacht und als „Rechts-populist“ verschrien. „... Schill hat sich nur auf die innere Sicherheit konzentriert ... “ Das ist ja der springende Punkt. Schill nimmt die Sorgen der Bevölkerung ernst. Wenn 70 Prozent des Drogenhandels in Hamburg in afrikanischer Hand sind, mit all seinen kriminellen Auswirkungen, dann ist das genug Beweis, woran es in Hamburg krankt. Die deutsche Justiz ist keineswegs unabhängig. Wir brauchen mehr Schills in der Justiz und Politik.

Elfriede Dill, Nürnberg

 

 

Gestörtes Nationalbewusstsein

Betr.: Folge 37 - „Gefahren des Denglischen“

Jede Sprache entwickelt sich durch Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen weiter. In der Vergangenheit wurden ja aus Griechenland, dem alten Rom und Frankreich viele Begriffe ins Deutsche übertragen. Deren Schreibweise paßte sich der Aussprache und Grammatik an, und so bereicherten sie unsere Sprache ohne größere Probleme.

Jedoch die massive Überschwemmung Deutschlands durch englische Wörter, wie sie in den letzten beiden Jahrzehnten hingenommen wurde, ist ohne Beispiel. Man schaut gleichgültig hin, wie sich deutsche Firmen weltoffen, modern und wichtig geben wollen, indem sie im Inland klare deutsche Begriffe durch englische ersetzen und somit unsere sprachliche Erfindungskraft lähmen. Die Beherrschung der Fremdsprache ist natürlich wichtig, aber der jetzt geduldete, überwältigende Einmarsch englischer Wörter in die deutsche Umgangssprache hat damit überhaupt nichts zu tun und wird im Ausland von der „Londoner Times“ sogar verachtend belächelt.

Inzwischen beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Problem, und Psychologen erforschen die Ursache für den deutschen Drang ins Englische, und diese reichen von „gedankenlosem Nachplappern“ über „Angeben“ bis zu „gestörtem Nationalbewußtsein“. Erstaunlich ist auch die in den letzten Jahrzehnten erreichte Amerikanisierung der Unterhaltungsmusik.

Horst Steppuhn, Braunschweig

 

 

Kriegsgräber

Betr.: Folge 41 - „Kräftig jenseits des früheren Auftrags“

Im Mai 1999 war ich in der Nähe von Wolgograd dabei, als die offizielle Übergabe der neu und zusätzlich geschaffenen Kriegsgräberstätte in Rossoschka, auf der bis dahin ungefähr 25.000 deutsche Gefallene bestattet und umgebettet worden waren, stattfand. Dieses ist eine sehr denkwürdige und anerkennungswerte Arbeit!

Völlig unverständlich ist für mich, daß die führenden Köpfe des Volksbundes die vom Inhalt her unmöglichen „Handreichungen für Schulen“ mit dem Geld der Spender und Mitglieder finanzieren. Dafür spende ich nicht! Meine Spende hat einen anderen Zweck. 

Gerd Obersteller, Wentorf

 

 

König Karl

Betr.: Folge 40 - „Die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen (IV)“

Sie schreiben in diesem Artikel, daß der in Marienburg weilende König Karl von Böhmen 1341 in Thorn teilnehmen sollte. Dies ist aber falsch. 1341 hieß der König von Böhmen Johann der Blinde. Erst als er in der Schlacht bei Crécy-en-Ponthieu 1346 gefallen war, wurde Karl König von Böhmen. 

Friedrich Blossey, Göttingen

 

 

Beweise an die Öffentlichkeit!

Betr.: Folge 41 - „Kriegs-Gewinner und -Verlierer“

Landauf, landab tönt es in den Medien der USA, Großbritanniens und der BRD wie folgt: Man verfüge über Belege für eine Beteiligung des mutmaßlichen Terroristen Osama bin Laden an den Anschlägen in den USA, für die Bundesregierung stehe die Verwicklung bin Ladens ganz außer Zweifel, das Belastungsmaterial sei erdrückend, alle Spuren würden auf das Netzwerk bin Ladens und dessen Urheberschaft verweisen.

In Wirklichkeit hat die Öffentlichkeit bis heute keine Beweise für bin Ladens Schuld an dem Attentat vom 11. September gesehen. Gäbe es diesen Beweis im Sinn dieses Wortes, dann müßte man sich doch nicht so nebelhaft verschwommen ausdrücken, sondern diesen Beweis der gesamten Weltöffentlichkeit präsentieren. Das kann beispielsweise ein Schriftstück mit dem Attentatsauftrag und der Unterschrift bin Ladens sein, welches auch der afghanische Botschafter als zweifellos echt bezeichnen würde. Es gibt offenbar auch kein Telefongespräch bin Ladens mit dem Inhalt eines Attentatsauftrages, obwohl die NSA der USA in der Lage ist, sämtliche Telefongespräche der Welt abzuhören. Irgendwie stimmt mich das alles nachdenklich! 

Harald Reich, St. Georgen

 

 

Verrat an den Vertriebenen und Flüchtlingen

Betr.: Folge 39 - „Kirchenbücher nach Polen“

Die Kirchenbücher sollen nach einer Vereinbarung der Deutschen und der Polnischen Bischofskonferenz zurückgeführt werden. Wer hat die „Vereinbarung“ angeordnet und zu welchem Zweck? Sollte das Oberhaupt der katholischen Kirche, der polnische Papst, diese Anordnung gegeben haben? Soll das jetzt noch schnell erledigt werden, damit die Spuren der deutschen Geschichte in deutschen Landen im Osten verwischt werden, ehe Polen Mitglied in der EU wird? Damit es als „Groß-Polen“ eine starke Stimme, wenn auch über geraubte Provinzen, im Europa der vielen bekommt? Durch diese „psychologische zweite Vertreibung“ sollen offenbar die deutschen Provinzen als absolut polnisch zementiert werden.

Die dort lebenden deutschen Volksgruppen, die man oft fälschlich als Minderheiten bezeichnet, werden dann polonisiert und haben niemals als „Deutsche“ existiert. Hat zu diesem wirklich üblen Geschäft die Deutsche Bischofskonferenz ihre Hand gereicht, ohne daran zu denken, ihr eigenes Kirchenvolk zu fragen, ob es damit überhaupt einverstanden ist?

Die deutschen Vertriebenen und ihre Flüchtlinge haben sich stets von Rachegedanken ferngehalten und oft traurig an ihre einstige Heimat gedacht. Aber glauben die Herren der Kirche, daß sie Frieden stiften, wenn sie diese Menschen so tief in ihrem Inneren verletzen? Es weiß doch jeder, daß eine Wunde, in der stets herumgekratzt wird, eines Tages zu eitern beginnt. Was dann? Haben diese Kirchenfürsten das bedacht? Haben sie soweit vom einfachen Menschsein abgehoben, daß sie das nicht mehr fühlen und begreifen können?

Ich empfinde diese Handlung als einen traurigen, herzlosen Verrat an den Vertriebenen und Flüchtlingen. 

Ruth Bachmann, Bad Arolsen