29.03.2024

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10.11.01 Kommentar

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. November 2001


Kommentar

Sieht man von dem verfehltem Einsatz kaiserlicher Truppen 1900 in China ab, so drehte sich unser Kriegsgeschehen wesentlich um die Selbstbehauptung innerhalb der zumeist von außen angefochtenen Mittellage unseres Landes. Wenn jetzt (Redaktionsschluß Dienstag) 3.900 Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan „ausrücken“ sollen, könnte die Mahnung Bismarcks für den Ernstfall bedenkenswert sein: Wie komme ich aus einem ausgebrochenen Krieg wieder heraus, welche Erfolge werden dann greifbar?

Regierung und Parlament müßten zuvor einhalten, um die wechselvolle und zumeist wenig glückhafte Geschichte unseres Volkes nochmals Revue passieren zu lassen. Zudem: Kriegsbeteiligung ist nicht nur eine Frage des Bündnisfalles, des Schneids, sondern der Pflicht, Schaden von unserem Volk abzuwehren. Aufgepeitschte, fanatisierte Moslems in Milliardenzahl (davon allein drei Millionen hierzulande), heimtückische Milzbrand-Attacken sowie englische und sowjetische Blutopfer in Afghanistan im Blick, sollten ebenfalls das Urteil der Politiker prägen. Hierzu gehört auch das immer noch nicht widerlegte Hohelied der Befreiungskriege, daß militärische Einsätze nur nachvollziehbar bleiben, wenn sie allein der Wahrung eigener Interessen dienen. Der Preuße Theodor Fontane, gewitzt durch eigene Erfahrungen im Empire, brachte die politische Maxime Londons auf den Punkt: „Sie sagen Christus, aber sie meinen Kattun.“ Es ist daher auch bedenkenswert, daß es nicht nur um die Ausschaltung terroristischer Kräfte geht. Usbekistan, Kasachstan und Turkmenistan besitzen Gas, Öl, Gold und Silber die Fülle. Aber das ist, so ebenfalls Fontane, ein weites Feld ... P. F.