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24.11.01 Michels Stammtisch: Deutscher Herbst

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. November 2001


Michels Stammtisch:
Deutscher Herbst

Großer Frust am Stammtisch im Deutschen Haus über den Zustand unseres Landes. Die einen finden es mehr als unpassend, daß schon lange vor Volkstrauertag und Totensonntag die leisen Töne der Nachdenklichkeit und Erinnerung lärmend überdeckt werden vom Getöse des Weihnachtsgeschäfts, das allzu früh Einzug gehalten hat: „Lauter die Kassen nie klingeln …“ Andere stecken tief in der DM-Abschiedsdepression. Sie freuen sich kein bißchen auf den Euro, den die Deutschen niemals gewollt haben, und durch die alberne „Freude-Kampagne“ fühlen sie sich obendrein verhöhnt.

Wieder andere sorgen sich um unsere Demokratie. Hatte doch der Bundeskanzler tatsächlich keine Mehrheit seiner rot-grünen Koalition für den Kriegseinsatz. Das beweisen die Erklärungen vieler Abgeordneter, mit denen das „Vertrauen“ als Trick desavouiert wurde, mit dem die Macht der roten und grünen Sozialisten erhalten werden sollte. Vor aller Welt aber ist Deutschland blamiert.

Der Stammtisch meinte auch, es sei peinlich, daß Wirtschaftsfunktionäre nicht mehr „deutsch“ sein wollen. Ein Mr. Methorn (oder so ähnlich) macht aus dem DB der „Deutschen Bahn“ einfach „Die Bahn“ und nennt die Auskunft „Service point“. Sein Kollege Mr. Walter von der Deutschen Bank bezeichnet seine Filialen als „Moneyshops“, und Lufthansachef Weber will Flugpolizisten als „sky marshalls“ in die Luft schicken. Diese kapitalistischen Funktionäre degradieren die Sprache Luthers, Goethes und Thomas Manns zu Denglisch oder Engleutsch, so wie einst die kommunistischen Funktionäre die schreckliche Unkultur sowjetischer Transparente übernahmen. Sprachzerstörung aber ist immer Kulturzerstörung und damit menschenfeindlich, meinte der Stammtisch.