29.03.2024

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Suchen und finden
08.12.01 Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. Dezember 2001


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

auf der Suche nach dem Vater seiner Halbschwester Veronika hatte unser Leser Wolfgang Meier bisher leider keinen Erfolg. Nun hofft er, daß ihm vielleicht sein heutiger Fragenkomplex weiterhilft. Es geht um das Flüchtlingslager Hoisdorf in Schleswig-Holstein, in dem der Fluchtweg seiner Familie endete. Aber es fehlen sämtliche Unterlagen, deshalb möchte er wissen, von wann bis wann das Lager bestand und wie viele Menschen es beherbergte. Wurden die Flüchtlinge dort registriert, existieren noch Listen, und wo könnten sie sich befinden? Gibt es Fotos von dem Lager? Hier spricht Herr Meier besonders die Leserinnen und Leser an, die sich ebenfalls in Holsdorf befanden und die er bittet, ihm über die Zeit im Lager und dessen Insassen Auskunft zu geben. (Wolfgang Meier, Lembergerstraße 12 in 66969 Salzwoog.)

Die Angaben zu vielen Suchwünschen werden, je mehr die Zeit weiterschreitet, immer dürftiger. Nicht nur die persönlichen Erinnerungen lassen nach, auch die Zeitzeugen, die noch etwas aussagen können, leben nicht mehr. Manchmal denke ich: Kann man diese Fragen überhaupt bringen? Da habe ich einen Kurzbrief vorliegen, der eigentlich nichts anderes enthält als einen Namen, das Geburtsjahr und das vermutliche Geburtsland: Ostpreußen. Dort soll - irgendwo - im Jahre 1909 Janinna Ostrowskaja geboren sein, ihr damaliger Namen lautete Ostrowski. Bis 1942 hat sie mit ihrer Familie in Weißrußland gelebt, dann wurde sie von der Gestapo verhaftet und erschossen. Ihre Enkelin bat mich, den Geburtsort der Großmutter ausfindig zu machen. Aber wie? Die einzige Möglichkeit wäre, daß sich Verwandte oder Bekannte der Familie melden - aber das wäre schon wirklich mehr als ein Wunder. (Ljuba Schäfer, Am Zollhaus 46 in 33106 Paderborn.)

Auch der nächste Wunsch dürfte kaum erfüllbar sein, es sei denn, Landsleute aus Eydtkuhnen haben noch alte Fotoalben gerettet. Und in denen müßte ein Bild von Joseph Drescher, * 1. 7. 1859, † 8. 7. 1912 in Eydtkuhnen, zu finden sein. Die Schreinerei Drescher befand sich bis Kriegsende in der Kapellenstraße. Und dahin zielt die zweite Frage von Marita Duckwitz, geb. Drescher, deren Großvater der Genannte war: Gibt es noch Aufnahmen von der Schreinerei, gleich ob Außenansichten oder Innenaufnahmen? (Marita Duckwitz, Tizianstraße 15 in 41539 Dormagen.)

Und noch ein Wunsch aus der Enkelgeneration, gestellt von Gerda Majdcinsky, geb. Gehlhaar. Ihr Großvater Franz Friedrich Gehlhaar, * 17. 10. 1870 in Gertlauken, Kreis Labiau, ging als junger Mann nach Thüringen und wurde dort Bergmann. Er verstarb 1919 und wurde auf dem Friedhof in Frauensee beerdigt. Nun fragt seine Enkelin, wo Gertlauken lag (kann ich beantworten: Alt Gertlauken im Kreis Labiau) und ob es noch Verwandte gibt. Die müssen wir nun über unsere Ostpreußische Familie finden. (Gerda Majdcinsky, Hochstraße 30 in 35260 Stadtallendorf.)

Und nun noch die Suche nach einer Frau, die - damals noch ein Kind - nach dem Krieg in Ostpreußen blieb: Edith Knorr, * 1. 6. 1936 in Zinten. Ihr Stiefvater war August Dargel, der Vormund Emil Knorr. Zwei Jahre nach Kriegsende kam die Elfjährige als Pflegekind zu dem Arztehepaar Sina und Pawel in Ludwigsort. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Vielleicht weiß jemand von unseren Lesern, wo Edith Knorr gelebt hat oder heute noch lebt? (Udo Schmautz, Blumenstraße 29 in 42655 Solingen.)

Für heute mit herzlichen Vorweihnachtsgrüßen

Eure 

Ruth Geede