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15.12.01 Islam - Religion des Friedens? Zahlreiche Suren-Verse wecken leise Zweifel

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Dezember 2001


Weltfrieden:
Den Koran ernst nehmen
Islam - Religion des Friedens? Zahlreiche Suren-Verse wecken leise Zweifel / Von Wolfgang Bodenstedt

Nach den Terroranschlägen in den USA beeilen sich Christen und Moslems, zu beteuern, daß sich die irregeleiteten Terroristen zu Unrecht auf den Islam beriefen; dieser sei eine von Grund auf friedliche Religion.

Nun hat der Islam viele Glaubensrichtungen, wie auf der anderen Seite das Christentum auch, aber alle Ausprägungen des Islam berufen sich auf den Koran als das geoffenbarte Wort Allahs. Es liegt daher nahe, im Koran nachzulesen. In jeder Buchhandlung sind deutsche Übersetzungen erhältlich, und die Standard-Schutzbehauptung von Moslems, diese oder jene unangenehme Stelle sei falsch übersetzt, trägt nicht, denn der Koran ist in gutem Arabisch geschrieben und läßt sich ebenso einwandfrei übersetzen wie jeder andere arabische Text. Im folgenden ist eine Blütenlese von Koranzitaten aufgeführt, die sich alle mit dem Umgang mit Ungläubigen befassen. Die erste Zahl nennt die Nummer der Sure (es gibt davon hundertdreizehn), die zweite Zahl die Nummer des Verses in der betreffenden Sure.

2,186: Und bekämpft in Allahs Pfad, was euch bekämpft, doch übertretet nicht; siehe, Allah liebt nicht die Übertreter.

2,187: Und erschlagt sie, wo immer ihr auf sie stoßt, und vertreibt sie von dannen, wie sie euch vertrieben; denn Verführung ist schlimmer als Totschlag. Bekämpft sie jedoch nicht bei der heiligen Moschee, es sei denn, sie bekämpfen euch in ihr. Greifen sie jedoch an, dann schlagt sie tot. Also ist der Lohn der Ungläubigen.

4,76: Und so soll kämpfen in Allahs Weg, wer das irdische Leben verkauft für das Jenseits. Und wer da kämpft in Allahs Weg, falle er oder siege er, wahrlich, dem geben wir gewaltigen Lohn.

4,91: Sie wünschen, daß ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und daß ihr (ihnen) gleich seid. Nehmt aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreift sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet, und nehmt keinen von ihnen zum Freund und Helfer.

5,37: Siehe, der Lohn derer, welche Allah und seine Gesandten befehden und Verderben auf der Erde betreiben, ist nur der, daß sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Lande vertrieben werden. Das ist ihr Lohn hienieden, und im Jenseits wird ihnen schmerzliche Strafe.

5,56: O ihr, die ihr glaubt, nehmt nicht die Juden und Christen zu Freunden; einander nehmen sie zu Freunden, und wer von euch sie zu Freunden nimmt, siehe, der ist von ihnen. Siehe, Allah leitet nicht ungerechte Leute.

8,39: Sprich zu den Ungläubigen: So sie abstehen, wird ihnen das Frühere verziehen. Tun sie es aber wieder, so ist schon die Strafe der Früheren dagewesen.

8,40: Und kämpft wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist, und bis alles an Allah glaubt. Stehen sie ab, siehe, so sieht Allah ihr Tun.

8,57: Siehe, schlimmer als das Vieh sind bei Allah die Ungläubigen, die nicht glauben.

9,5: Sind aber die heiligen Monate verflossen, so erschlagt die Götzendiener, wo ihr sie findet, und packt sie und belagert sie und lauert ihnen in jedem Hinterhalt auf. So sie jedoch bereuen und das Gebet verrichten und die Armensteuer zahlen, so laßt sie ihres Weges ziehen. Siehe, Allah ist verzeihend und barmherzig.

9,29: Kämpft wider jene von denen, welchen die Schrift gegeben ward, die nicht glauben an Allah und an den jüngsten Tag und nicht verwehren, was Allah und sein Gesandter verwehrt haben, und nicht bekennen das Bekenntnis der Wahrheit, bis sie den Tribut aus der Hand gedemütigt entrichten.

9,112: Siehe, Allah hat von den Gläubigen ihr Leben und ihr Gut für das Paradies erkauft. Sie sollen kämpfen in Allahs Weg und töten und getötet werden. Eine Verheißung hierfür ist gewährleistet in der Tora, im Evangelium und im Koran; und wer hält seine Verheißung getreuer als Allah? Freut euch daher des Geschäfts, das ihr abgeschlossen habt; und das ist die größte Glückseligkeit.

9,124: O die ihr glaubt, kämpfet wider die Ungläubigen an euren Grenzen, und wahrlich lasset sie Härte in euch verspüren. Und wisset, daß Allah mit den Gottesfürchtigen ist.

47,4: Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt; dann schnüret die Bande.

Diese Zitate belegen eindrücklich den Grad der Friedlichkeit des Islam. Alle diese Zitate stammen übrigens aus den in Medina geoffenbarten Suren, also nach der Hidschra, der Flucht Mohammeds mit seinen Anhängern von Mekka nach Medina 622, mit der die islamische Zeitrechnung beginnt. In den davor in Mekka geoffenbarten Suren finden sich solche Zitate nicht, sie haben rein religiösen Inhalt. Nach islamischem Glauben sind aber alle Suren gleichermaßen Allahs geoffenbartes Wort. Die Suren des Koran sind auch nicht nach der Entstehungszeit geordnet, sondern bunt durcheinander nach der Länge der Suren. Der Koran beginnt nach der kurzen Eingangssure mit den längsten Suren und endet mit den kürzesten.

In Medina übernahm Mohammed die Regierung und betätigte sich als Politiker, Staatschef und Feldherr. Dies ist ein grundsätzlicher Unterschied zu anderen Religionsstiftern wie Jesus Christus, der als Wanderprediger ohne politische Macht wirkte.

Die zu Medina geoffenbarten Suren enthalten auch die praktisch von Mohammed für die islamische Gemeinschaft erlassenen Gesetze. Einige davon werden im folgenden zitiert:

2,173: O die ihr glaubt, vorgeschrieben ist euch die Wiedervergeltung von Mord. Der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, und das Weib für das Weib. Der aber, dem von seinem Bruder etwas verziehen wird, bei dem lasse man Güte walten; doch Entschädigung sei ihm reichlich.

4,38: Die Männer sind den Weibern überlegen wegen dessen, was Allah den einen vor den anderen gegeben hat, und weil sie von ihrem Geld (für die Weiber) auslegen. Die rechtschaffenen Frauen sind gehorsam und sorgsam in der Abwesenheit (ihrer Gatten), wie Allah für sie sorgte. Diejenigen aber, für deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet, warnet sie, verbannt sie in die Schlafgemächer und schlagt sie. Und so sie euch gehorchen, so suchet keinen Weg wider sie; siehe, Allah ist hoch und groß.

33,59: O Prophet, sprich zu deinen Gattinnen und den Töchtern und den Weibern der Gläubigen, daß sie sich in ihren Überwurf verhüllen. So werden sie eher erkannt und werden nicht verletzt. Und Allah ist verzeihend und barmherzig.

5,42: Und der Dieb und die Diebin, schneidet ihnen ihre Hände ab als Lohn für ihre Taten. (Dies ist) ein Exempel von Allah, und Allah ist mächtig und weise.

Andere Verse enthalten genaue Erbregeln, nach denen Männer doppelt so viel erben wie Frauen im gleichen Verwandtschaftsverhältnis zum Erblasser, und Bestimmungen bei Ehebruch, nach denen beide, Ehebrecher und Ehebrecherin, je hundert Peitschenhiebe erhalten sollen.

Welche Schlüsse lassen sich aus der Lektüre des Koran ziehen? Bisher hat sich beispielsweise in Deutschland als Haupthindernis für einen islamischen Religionsunterricht in öffentlichen Schulen das Fehlen kirchenähnlicher Strukturen im Islam herauskristallisiert. Nach der Lektüre des Koran ist der Grund hierfür klar: Das Idealbild der islamischen Staats- und gleichzeitig Religionsstruktur ist der islamische Gottesstaat, wie ihn Mohammed errichtete und wie ihn der Ajatollah Chomeini im Iran für die Schiiten und die Taliban in Afghanistan für die Sunniten wieder errichtet hatten. Was diese tun, ist keine Abirrung vom Islam, sondern es ist der Islam, wie er im Buch steht, im Koran.

Mit der Schaffung kirchenähnlicher Strukturen würden die Moslems zugeben, daß der Staat etwas anderes ist als die Religion und daß die Religion deshalb unabhängig vom Staat organisiert werden muß. Christus sagt dazu im Gleichnis vom Zinsgroschen: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“, und an anderer Stelle: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Das vom Islam angestrebte Reich ist durchaus von dieser Welt, nämlich der islamische Gottesstaat. Solange dieser nicht erreicht ist, ist jeder Moslem aufgerufen, dafür zu kämpfen. Hieraus folgt, daß der Islam in einem christlichen, und fast noch mehr in einem laizistischen, religiös neutralen Staat grundsätzlich nicht integrierbar ist.

Es ist psychologisch verständlich, daß gerade junge Leute aus islamischen Ländern die gewundenen Erklärungen liberaler Mullahs, einerseits sei der Koran das geoffenbarte Wort Allahs und der Islam die einzig wahre Religion, aber andererseits sei vieles nicht so gemeint, wie es wörtlich dasteht, nicht akzeptieren und sich an das brutale Original aus dem siebenten Jahrhundert halten.

Diese Abschwächungen der brutalen Koranzitate laufen seit alters her über die Behauptung, diese bezögen sich nur auf ein historisches Ereignis, beispielsweise die Schlacht von Badr gegen die damals noch ungläubigen Mekkaner, und hätten keine Allgemeingültigkeit. Nun ist aber der Koran nicht wie die Bibel als Geschichtserzählung aufgebaut. Die Schlacht von Badr oder andere damals aktuelle Ereignisse werden mit keinem Wort erwähnt. Nur durch Hinzuziehen anderer Quellen läßt sich indirekt erschließen, diese oder jene Sure sei möglicherweise anläßlich eines damals aktuellen Ereignisses entstanden.

Nach dem Koran sind die Suren Mohammed als Vision von Allah geoffenbart worden. Sie wurden anschließend von Mohammed oder seinen Leuten aufgeschrieben als ewige Richtschnur für alle Moslems. Abschwächungen des Wortlauts im obigen Sinn werden also mit einer gewissen Willkür vorgenommen. Liberale Moslems haben diesbezüglich ein schlechtes Gewissen, Fundamentalisten wie bin Laden ein gutes Gewissen, da sie den Koran wörtlich nehmen. Das ist das Problem.

Man hat der deutschen Gesellschaft der zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts oft vorgeworfen, Hitlers „Mein Kampf“ nicht gelesen oder zwar gelesen, aber nicht ernst genommen zu haben.

Den Koran sollten wir unbedingt ernst nehmen.

Quelle: „Mohammed: Der Koran“, aus dem Arabischen übertragen von Max Henning, Reclam-Verlag, Reihe „Bibliothek der Weltliteratur“

Alle Suren sind nach muslimischem Glauben gleichermaßen Allahs geoffenbartes Wort: Ein Islamgelehrter präsentiert stolz einen der berühmten Prunkbände des Koran Foto: dpa