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12.01.2002 Adam Wannags / Der Memelländer starb vor 37 Jahren

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 12. Januar 2002


Adam Wannags
Der Memelländer starb vor 37 Jahren

Adam Wannags wurde am 14. Juli 1888 als Sohn eines Landwirtes geboren. Nach dem Schulbesuch und einer praktischen Lehrzeit übernahm er die landwirtschaftliche Besitzung in Grumbeln, Kreis Memel. Diesen Hof bewirtschaftete er nach fortschrittlichen Erkenntnissen der Agrarwissenschaft und hatte bald über den Kreis Memel hinaus das Vertrauen seiner Berufskollegen erworben.

In zahlreichen berufsständischen Vereinen und Organisationen arbeitete er aktiv und gestaltend mit. In den Jahren der Abtrennung des Memellandes vom Deutschen Reich strebte Wannags danach, mit Hilfe der Landwirtschaftskammer den Absatz der Erzeugnisse der memelländischen Landwirtschaft und die Existenz der Landwirte selbst im Rahmen des Möglichen zu sichern.

Dieses war kein leichter Weg, sondern eine Gratwanderung zwischen Freiheit und Gefängnis. 1934 löste Wannags den amtierenden Präsidenten der Memeler Landwirtschaftskammer, Rademacher-Winge, ab. Er führte als Präsident dieser Einrichtung in diesen das Memeldeutschtum besonders bedrängenden Zeiten die Berufsvertretung der memelländischen Landwirtschaft unbeirrt von politischem Druck mit Geschick und großem Erfolg. Bei der Wiedereingliederung des Memellandes in das Deutsche Reich im März 1939 konnte er auf ein geordnetes und erfolgreiches Werk zurückblicken. Nach der Flucht aus Ostpreußen gab er vielen seiner memelländischen Berufskollegen Mut und moralische Stütze, das Leben nunmehr neu zu meistern. Er starb am 16. Januar 1965. Gerhard Fischer

Der Autor ist der Verfasser der vorletztes Jahr im Rostocker Wage-Verlag erschienenen Sammelbiographie „Ostpreußische Frauen und Männer im Dienste der Landwirtschaft“.