Die Volkstanzgruppe der Landsmannschaft Ostpreußen im Kreis Neuss wurde zehn Jahre alt. Sie wurde 1991 von vier Paaren gegründet und von der Volkstanzlehrerin Inge Tischer trainiert und aufgebaut. Die Mitwirkenden waren alle ohne Vorkenntnisse, und Inge Tischler brachte ihnen die verschiedenen Tanzhaltungen, Knickse, Diener und Tanzschritte bei. Die Paare hatten viel Freude an den Tänzen und bildeten eine fröhliche Gruppe. Bei den Auftritten kamen neue Mitglieder dazu und die Gruppe wuchs auf zehn Paare an. Seit 1996 leitet die Königsbergerin Ursula Schimkat die Volkstanzgruppe. Sie ist eine ausgebildete Kraft im Seniorentanz. Ihre Vertreterin ist die Heilsbergerin Magdalena Bausch.

Zum zehnjährigen Bestehen hat die Volkstanzgruppe zwanzig Mitwirkende. Es sind elf Frauen und neun Männer. Sie sind zwischen 61 und 89 Jahren, und das Durchschnittsalter liegt bei 74 Jahren. Das ist ein Alter, in dem viele Menschen nicht mehr tanzen mögen, aber diese Tänzer und Tänzerinnen legen hingegen erst richtig los.

Die Mitwirkenden treten in den verschiedenen ostpreußischen Trachten auf. Sie tragen die Tracht mit Stolz und Würde und repräsentieren somit die einzelnen Regionen Ostpreußens. Die Stoffe sind ausschließlich von Herrn Peters handgewebt, die Trachten selbst genäht oder von der ostpreußischen Trachtenexpertin Frau Tuschewitzki gefertigt worden. Zu jeder Damentracht gehört das ostpreußische Gold, eine Bernsteinkette, bei den Herren ist ein handgewebtes Jostenband Pflicht.

Beim Ostpreußentreffen 1994 in Düsseldorf trat die Gruppe beim bunten Abend von Herbert Tennigkeit auf und fiel durch ihre bunten Erntebögen und ihre Fröhlichkeit auf. Beim Ost- und Westpreußentreffen 1996 in Seeboden waren alle wieder gern gesehene Gäste. 1995 fuhren die Tänzer mit ihren Anhängern nach Johannisburg in Südostpreußen und traten bei den deutschen Vereinen und in Danzig auf. 1997 konnten sie auf einer Nordostpreußenreise in Königsberg ihr Können zeigen.

Als die Gruppe beim Ostpreußentreffen 2000 in Leipzig zur Kundgebung erschien, setzte ein Blitzlichtgewitter der Fotoreporter und Fernsehanstalten ein, und sie war am nächsten Tag auf der ersten Seite der „Leipziger Volkszeitung“ abgebildet.

Ursula Schimkat hat immer wieder neue Ideen. Natürlich kostet es sie viel Mühe, an ostpreußische Tänze, die Tanzbeschreibung und die Musik zu kommen, die dann von der bekannten Kapelle Heik vertont wird, aber das erfreuliche Ergebnis gibt ihr immer wieder Kraft. Da sich die Mitglieder gut verstehen, tanzen sie wie aus einem Guß. Sie sind alle ehrgeizig und wünschen sich, daß sie noch lange zusammenbleiben.

Kürzlich bezeichnete jemand die Tanzgruppe als ein wahres Schmuckstück der Landsmannschaft. Da ostpreußische Schmuckstücke aus Bernstein sind, ist jeder Mitwirkende eine Perle, die in der Sonne funkelt und bei Kerzenlicht schimmert. Alle Perlen ergeben eine wunderschöne ostpreußische Bernsteinkette. Dieses Schmuckstück wurde nun zehn Jahre alt. R. Dombrowski