18.04.2024

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02.02.02 Mit der ganzen Familie in die Heimat

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. Februar 2002


Mit der ganzen Familie in die Heimat
Schon zum zweiten Mal machten die v. der Groebens eine gemeinsame Reise nach Ostpreußen

Schon zum zweiten Mal unternahm der v. der Groebensche Familienverband letztes Jahr eine Reise in die Heimat.

Unter der Leitung und Organisation von Christian v. der Groeben fuhren 75 Familienmitglieder, darunter Senioren über 80 und sehr viel Jugend mit zwei komfortablen Bussen zunächst von Berlin mit einem Zwischenstop an der Marienburg nach Elbing. Von dort ging es weiter über Kadienen, Frauenburg und Heilsberg nach Bartenstein. Der Dom in Frauenburg und das alte Ordensschloß in Heilsberg waren erste Höhepunkte der Reise. In Bartenstein hatte ein Teil der Gruppe durch Vermittlung des deutschen Militärattachés in Warschau Gelegenheit, die 20. Polnische Brigade in ihrer (alten deutschen) Kaserne zu besuchen. Dabei stand neben der alten Tradition der polnischen Armee das sichtbare Bemühen, Nato-Standard zu erreichen und den Anforderungen des Bündnisses zu entsprechen, im Mittelpunkt der Gespräche. Ein weiteres Ziel war das Arno-Holz-Haus der deutschen Volksgruppe in Rastenburg, wo die Leitung des Hauses und der neue evangelische Pfarrer über Aufgaben und Probleme der deutschen Volksgruppe und der evangelischen Gemeinde informierten. Eine Gesprächsrunde mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Bartenstein gab Einblick in die aktuellen Probleme dieser Stadt. Vor allem die jüngeren Teilnehmer nutzten die Möglichkeit, unter sachkundiger Führung das ehemalige Führerhauptquartier, die sogenannte Wolfsschanze, kennenzulernen. Auf dem Programm standen aber auch Schlösser und Güter - beziehungsweise was davon übriggeblieben ist -, darunter Langheim, Galligen und Steinort. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der mit Unterstützung der Familie, vor allem aber der Schwansfelder Groebens, schön renovierten alten Ordenskirche in Groß Schwansfeld.

In dieser Kirche ist durch Bilder und Wappen die Verbindung zur Familie Groeben besonders deutlich. Durch die zwei Glocken, von denen eine erst kürzlich geweihte an den letzten Majoratsbesitzer Graf Ludwig v. der Groeben und seine Frau Gabriele erinnert, wird dies noch unterstrichen.

Der zweite Teil der Reise führte dann in das Königsberger Gebiet. Nach einem relativ reibungslosen Grenzübertritt bei Preußisch Eylau war die Stadt Königsberg das erste Ziel. Nach einem Besuch des altehrwürdigen Doms gab eine Stadtrundfahrt einen erschütternden Eindruck davon, daß aus der alten preußischen Krönungsstadt ein russisches Kaliningrad geworden ist. Ein Informationsabend im deutsch-russischen Haus vermittelte Einblicke in die besonderen Probleme des Königsberger Gebiets und die umfangreiche Bildungsarbeit, die im deutsch-russischen Haus geleistet wird.

Bei herrlichem Wetter versöhnte dann eine Rundfahrt durch das Samland mit Rauschen und Cranz. Vor allem aber die kurische Nehrung zog alle mit ihrer landschaftlichen Schönheit in ihren Bann. Die Arbeit der Vogelwarte Rossitten und die Gelegenheit, in der tosenden Brandung zu baden, bereicherte den Tag.

Am dritten Tag war die Gruppe dann zu Gast bei der evangelischen Salzburger Gemeinde in Gumbinnen. Eine Andacht und ein Gespräche mit den Mitarbeitern boten Gelegenheit, die Sorgen und Nöte der Menschen, aber auch ihre Freude und Zuversicht kennenzulernen. Eine Besichtigung des Privatgestüts Georgenburg, in dem Pferde Trakehner Abstammung (Elchschaufel mit „K“), Hannoveraner und Holsteiner gezogen werden, und ein Besuch des großen Königsberger Marktes waren der Abschluß der Reise durch die „Oblast“.

Die Familie v. der Groeben war durch Jahrhunderte mit Ostpreußen eng verbunden. Die Reisen in die alte Heimat stehen im Zeichen dieser Verbundenheit und sollen vor allem bei der Jugend das Wissen um die Geschichte von Land und Volk lebendig halten. Sie sollen aber auch dazu beitragen, Verbindungen zu den Menschen, die jetzt dort leben, anzuknüpfen und damit einen Beitrag zum gegenseitigen Verständnis zu leisten. Wolfgang v. der Groeben

Familie v. der Groeben: Vor dem Königsberger Dom Foto: v. der Groeben

Klaus v. der Groeben =

Der am 7. Januar 1902 in Langheim, Kreis Rastenburg, geborene Staatssekretär a. D. sowie Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und des Kulturpreises für Wissenschaft der Landsmannschaft Ostpreußen Dr. jur. h. c. Klaus v. der Groeben ist wenige Wochen nach der Vollendung seines 100. Geburtstages am 23. dieses Monats in Kiel verstorben.

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, hatte noch am letzten Geburtstag des Verblichenen dessen „enormen Beitrag zur Bewahrung der ostpreußischen Siedlungs- und Kulturgeschichte“ gewürdigt.