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23.03.02 / Schulterschluß zwischen Sofia und Skopje

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. März 2002


Bewegung auf dem Balkan: Entschädigungen
Schulterschluß zwischen Sofia und Skopje

Das Aus für "Jugoslawien" und dessen Ersetzung durch die Union Serbien-Montenegro hat Schlagzeilen produziert. Eine andere wichtige Entwicklung auf dem Balkan findet dagegen kaum Beachtung: die Annäherung zwischen Bulgarien und Mazedonien.

Seit Bulgarien im Zweiten Balkankrieg vom Juni 1913 Mazedonien einbüßte, gestaltete sich das Verhältnis fast immer problematisch. Nur nach 1945 erkannte der Kommunistenführer Dimitroff angesichts der Konstituierung Tito-Jugoslawiens für wenige Jahre die eigene Nationalität der slawischen Mazedonier an. Ansonsten bestimmten gegenseitige Gebietsansprüche das Verhältnis.

Erst nachdem Bulgarien 1992 als erstes Land die Unabhängigkeit Mazedoniens anerkannt hatte, konnte das Mißtrauen abgebaut werden. Heute sucht Mazedonien angesichts seines Albanerproblems den Schulterschluß mit dem östlichen Nachbarn. So wird in Sofia in diesen Tagen mit Zustimmung aus Skopje ein Vertrag ausgearbeitet, der finanzielle Entschädigungen für Bürger bulgarischer Herkunft beinhaltet, deren Besitz nach dem Zweiten Weltkrieg vom mazedonischen Staat nationalisiert wurde.

Ministerpräsident Georgievski hatte erstmals im September 2001 erklärt, daß sein Land die Ablehnung von Wiedergutmachungen an Ausländer überdenke.

Ebenfalls bemerkenswert ist es, daß ein Gericht in Skopje vor wenigen Wochen erstmals eine bulgarische Minderheitenvereinigung zuließ. Schon die Titulierung "bulgarisch" hatte in der Vergangenheit eine solche Registrierung unmöglich gemacht. (MS)