29.03.2024

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30.03.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 30. März 2002


Die ostpreußische Familie
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Ruth Geede

Lewe Landslied,

zum Osterfest hat ein tüchtiges ostpreußisches Hoaske e ganzen Schoss Eier in unser Familiennest gelegt, sprich: es wurden wieder Wünsche erfüllt, so daß ich aus unserm Körbchen ein paar besonders bunte herauspicken kann.

"Rotes Kopftuch, blaues Kleid" - ja, diese Buchgeschichte hat nun noch eine glückliche Fortsetzung erfahren. Zur Erinnerung: Unsere Leserin Waltraud Schröder hat das von ihr angebotene Buch der Autorin Hildegard Kolberg überlassen, die selber kein Exemplar mehr besaß. Nun hatte sich aber auch die Zeichnerin des Buches, Brigitte Willmann, gemeldet, die ebenfalls ihr "Erstlingswerk" nicht mehr hatte. Da es sich bei dem angebotenen Buch aber um die noch nicht bebilderte Erstauflage handelte, bekam Hildegard Kolberg den Fund. "Für Frau Willmann wäre es aber erfreulich, wenn sich noch irgendwo ein illustriertes Exemplar finden würde!" schrieb ich hoffnungsvoll. Es hat sich gefunden: Anna Lepenies entdeckte es unter ihren alten Buchbeständen und überließ es nun Frau Willmann, die sich in dieser Ausgabe von 1942 als Zeichnerin Brigitte Ludßuweit nennt - Mädchenname der geborenen Gumbinnerin. Mein Dank an Frau Lepenies, die in Niedersachsen beheimatet, aber mit einem Ebenroder verheiratet ist und sich deshalb sehr für Ostpreußen interessiert.

Ein Büchlein von Franz Nee hatte sich Edith Müller gewünscht - das bekam sie zwar nicht, aber die Kopie von einer Kopie, die Gerda Nasner besaß. War Frau Müller schon darüber glücklich, so freute sie sich noch mehr, als Frau Nasner ihr ein Exemplar von Frieda Jungs so liebenswerten Kindheitserinnerungen "In der Morgensonne" überließ. Aber der Clou kommt noch: Es stellte sich heraus, daß beide Frauen miteinander verwandt sind, sie haben gemeinsame Urgroßeltern! Das ist natürlich, wie man so schön sagt, "ein dickes Ei"!

Gertrud Bischof bedankt sich noch einmal für die Veröffentlichung ihres Suchwunsches nach den Brüdern Urmoneit, die als Kinder im Internierungslager Brakupönen gewesen waren und von denen jede Spur fehlte. Wie ich in der letzten Extra-Familie mitteilen konnte, hatte sich einer der Gesuchten, Otto Urmoneit, gefunden. Nun schreibt Frau Bischof: "Gestern erreichte mich wieder ein erfreulicher Anruf. Sie können sich vielleicht vorstellen, welchen Jubel es bei des Nachbars Töchterlein auslöste, als sie las, daß ihr erster Hinweis dazu führte, den Nachbarssohn Otto Urmoneit aus Ederkehmen zu finden." Und Frau Bischof fügt hinzu, daß es nur dank unserer "kinderreichen Familie" gelingen kann, die verlorenen Söhne und Töchter zu finden.

Ach ja, und dann die Klopse! Nun meldete sich auch Ingrid Zentgraf, die mit ihrem Suchwunsch sozusagen den Klops ins Rollen brachte. Es wurde ein voller Erfolg: Zahlreiche Zuschriften und Anrufe erbrachten eine Fülle von verschiedenen Klopspoemen. Es fand sich auch das richtige - plattdeutsche - Gedicht von dem Fräulein Emilge, das die für ihren Mops eingesteck-ten Bratklopse beim Scherbeln verlor. Frau Zentgraf schreibt: "So sehr ich mich freue, den vollen Text zu haben, war vielleicht doch das Netteste der Austausch mit so vielen Landsleuten. Es waren lange Telefonate, wir kamen vom Hundertsten ins Tausendste, und immer ging es um gute Erinnerungen. Und dabei der unverwechselbare Klang unserer Sprache. Auch dies ist schon ein Grund, sich auf Leipzig zu freuen! Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Doch: Ein frohes und gesundes Osterfest unserer ganzen ostpreußischen Familie!

Eure

Ruth Geede