19.04.2024

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04.05.02 / Mister Devil

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. Mai 2002


Michels Stammtisch:
Mister Devil

Das in vielerlei Hinsicht bewundernswerte Bundesland Baden-Württemberg verkündet augen-zwinkernd von sich, es könne "alles, außer Hochdeutsch". Wenn dem schon so sei, hieß es dazu am Stammtisch im Deutschen Haus, brauche das schmucke Land in Deutsch-Südwest seinen 50. Geburtstag aber nicht gleich auf Englisch zu feiern.

Verkünden doch mit einem kräftigen "Happy Birthday to you" in riesigen, ganz gewiß nicht sparsamen Zeitungsanzeigen und zwölfseitigen Beilagen alle, denen es im Muschterländle so richtig gefällt, fröhliche Geburtstagswünsche: Bäcker, Fußballjunioren, Nachrichtentechniker, Kurgäste, Touristen, Schwestern samt Neugeborenen, eine Behindertenwerkstatt, eine Polizeiblaskapelle, Drucker und die Mitarbeiter des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medientechnologie. So richtig gefallen werde diese Aktion aber besonders den Werbemachern, die sie sich ausgedacht haben, meinte der Stammtisch.

Ein deutsches Bundesland, das sich selbst ein englisches Geburtstagsständchen bringe, sei schließlich etwas Besonderes. Man könne sich einbilden, weltweit ganz vorne zu sein, hieß es. In anderen Ländern sei das allerdings nicht vorstellbar, zum Beispiel im kanadischen Quebec. Oder sei der globalisierte "Happy Birthday"-Song gar eine Art heimlicher Aufnahmeantrag in die USA - als 51. Staat, rätselte man am Stammtisch.

"Teufel, Teufel", hieß es und schon lag die Frage nahe, ob dann der Ministerpräsident zum Governor werden müsse. "Why not?" meinten die Birthday Singers und nennen ihren Landesherrn ab sofort nur noch Mister Devil.