20.04.2024

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04.05.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. Mai 2002


Die ostpreußische Familie
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Ruth Geede

Lewe Landslied,

Marlies Stern sendet uns aus Italien - wo es jetzt mit Macht grünt und blüht - nicht nur liebe Grüße, sondern auch ein herzliches Dankeschön. Lassen wir sie selbst erzählen: "Wieder einmal konnten wir uns über das zunächst ,Unglaubliche' freuen - mit einem dicken Kloß im Hals -, denn die Suche nach Heinz Schirrmacher war erfolgreich. Und die Freude darüber war so groß, daß meine Cousine spontan sagte: "Dann bitte ich doch darum, meine Klassenkameradin zu finden!" Die Bitte sei erhört mit der Hoffnung, daß wir wieder soviel Erfolg haben wie bei wohl allen Suchwünschen, die bisher von Marlies Stern an unsere Familie herangetragen wurden.

Also: Gesucht wird Ursula Schulz aus Königsberg, * 1934, die in Quednau zur Schule ging und wahrscheinlich auch dort wohnte. In der zweiten Volksschulklasse hatte sie eine Klassenkameradin mit dem gleichen Namen: Ursula Schulz. Diese heißt heute Frommann, und auch die von ihr gesuchte Ursula Schulz dürfte jetzt einen anderen Namen tragen. Aber wegen der Namensgleichheit müßte sich die Gesuchte - wenn sie diese Zeilen liest, was wir hoffen - sofort an die andere Ursula erinnern. Vielleicht bekommen wir ja von beiden "Marjellchen" bald eine erfreuliche Nachricht. (Ursula Frommann, geb. Schulz, Königsberger Straße 13 in 63110 Rodgau.)

Ich freue mich immer wieder, wenn ich höre oder lese, daß sich Landsleute mit unserm heimischen Platt beschäftigen. Ich liebe ja die plattdeutsche Sprache von Jugend auf - mein erstes Büchlein, das ich mit 19. Jahren schrieb, war "De Läwensstruß" - und nicht umsonst spreche ich unseren ostpreußischen Familienkreis mit "lewe Landslied" an. So freute ich mich auch, als ich den Wunsch von Hannelore Göttsche aus Bremen las. Als Mitglied des Arbeitskreises "Ostpreußisch Platt" in der LO Bremen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, unsere Mundart zu pflegen und zu erhalten, sucht sie ältere plattdeutsche Literatur. Es ist schon eine ganze Menge zusammengetragen worden, aber es fehlen Texte älteren Datums. Ich persönlich kann dem Arbeitskreis natürlich etwas aus meinem Archiv zukommen lassen, aber es dürften sich in unserm Familienkreis auch Leserinnen und Leser finden, die bereit sind, sich von ihren plattdeutschen "Schätzen" zu trennen, also von Literatur in ostpreußischer Mundart älteren Datums. Einige Autorennamen: Karl Plenzat, August Schukat, Franz Nee, Lisa Treike, Erminia v. Olfers-Batocki, Frieda Jung, Plattdeutsches von Reichermann und Robert Johannes. (Hannelore Göttsche, Oberneulander Heerstraße 43 in 28355 Bremen).

Oft wird ein Gedicht einem Autor zugeschrieben, der nicht der Verfasser ist und auch gar nicht sein kann. So erinnert sich ein Landsmann an eine alte Schallplatte, auf der "ein Gedicht von Agnes Miegel" zu hören war. Nun ist mit Sicherheit nicht unsere große Dichterin die Urheberin dieses Poems "von einem ungeschlachten Kerl, der im Regen im dichten Schilf am Ufer eines Sees saß und rohe Fische in sich hineinschmatzte!" Wer erinnert sich an diese Schallplatte und kann eine Verfasserangabe machen?

Unser Nachschrapselchen: Wer kennt das Gedicht vom "Junker Jörg auf der Wartburg" - also von Martin Luther -, das so beginnt: "Hoch ragt in Sachsens Gauen ein altes Grafenschloß ..." Es wird von einer älteren Ostpreußin gesucht, die es in der Schule gelernt hat. In diesen beiden letzten Fällen bitte an mich schreiben.

Eure

Ruth Geede