19.04.2024

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11.05.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 11. Mai 2002


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

es ist erfreulich, daß sich wieder viele Menschen auf ihre Herkunft besinnen und Chroniken schreiben wollen - über die Familie oder über die Orte, wo sie ihre Wurzeln hatte. Doch bei der Suche muß man manchmal schon sehr tief graben.

So zum Beispiel Wolfgang Schwesig aus Detmold. Bereits um 1690 werden Familien mit diesem Namen in den deutschen Ostgebieten genannt, auch in Ostpreußen und da vorwiegend im Kreis Osterode. Das Bestreben des Schreibers ist es, alle Nachkommen dieser Schwesigs zu erfassen, weil er eine Chronik erstellen will. Er bittet nun unsere Leser, ihm die Namen (auch aus Karteien) und Informationen über einzelne Personen und Familien mitzuteilen, welche Erlebnisse man mit ihnen hatte, welche verwandtschaftlichen Beziehungen bestanden haben oder noch bestehen. Auch Berichte über Kriegs- und Fluchterlebnisse und damit über das Schicksal ostpreußischer Schwesigs sind wichtig. Natürlich wäre es für Herrn Schwesig und seine Chronik besonders wertvoll, wenn sich Landsleute melden, die noch heute diesen Namen tragen. (Wolfgang Schwesig, Im Siek 20 in 32758 Detmold.)

Schon vor einem Jahr hatte ich auf Wunsch von Siegfried Mirwald nach Trägern dieses Namens geforscht, weil er eine Gesamtübersicht über die Familie erstellen möchte. Jetzt schrieb er mich wieder an und meinte, ich hätte seinen Wunsch nicht gebracht - was ja ein Irrtum ist -, aber trotz Adressenangabe hat er wohl keine Zuschrift erhalten. Deshalb bringe ich noch einmal seine Bitte mit der Hoffnung, daß wir diesmal Erfolg haben. Herrn Mirwalds Vorfahren stammen zwar aus der Bukowina, ursprünglich sogar aus Böhmen, aber er weiß, daß es auch in Ostpreußen Familien dieses Namens gab, der manchmal auch Mierwald, Mürwald, Mörwald o. ä. geschrieben wurde. Wer sich mit Chroniken befaßt, weiß, wie unterschiedlich manchmal die Schreibweisen in den Urkunden sein können, weil sie früher nach der Aussprache oder dem Gehör zustande kamen. Auch wenn es keine direkten Namensträger in unserer Leserschaft geben sollte, so tauchen sie vielleicht in manchen Ahnentafeln, Urkunden, Einwohnerlisten und Mitgliedskarteien auf. (Siegfried Mirwald, Briefzeile 7 in 45279 Essen.)

Etwas kompliziert ist die nächste Frage, die von Gertrud Schmidt-Kraepelin gestellt wird. Als Enkelin einer Pillauerin hat sie sich nach dem Krieg mit ostpreußischer Genealogie beschäftigt und möchte ihre Forschungen noch intensivieren. In ihrer Familie gibt es folgende Namen aus Pillau, Königsberg und Preußisch Eylau: Aust, Sommerfeld, Schoettke, Reitze, Folkmann, Golla, letztere auf dem Gut v. d. Groeben. Wichtige Papiere sind bei der Schlacht um Preußisch Eylau leider im Pfarrhaus verbrannt. Die Sippe Schoettke soll schon immer am Frischen Haff ansässig gewesen sein, so in Alt-Pillau und Alttief. Ein Sonderwunsch von Frau Schmidt-Kraepelin betrifft die Guineische Handelskompanie, die von dem großen Kurfürsten unterstützt wurde. Die Fregatten lagen in Pillau, viele Matrosen der Gr. Friedrichsburger Fahrten kamen aus dem westlichen Samland. Darüber soll ein Herr Parlow (der Name könnte auch etwas anders lauten) eine Dissertation geschrieben haben, die auch gedruckt erschien. Weder der genaue Name noch Buchtitel noch Universität sind der Suchenden bekannt, sie kann sich lediglich an eine Notiz über diese Arbeit erinnern, die für sie sehr wichtig wäre. Wer weiß etwas darüber oder kann ihr Tips für die Nachforschung geben? (Gertrud Schmidt-Kraepelin, Wielersbenden 15 in 53902 Bad Münstereifel.)

Eure

Ruth Geede